Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.§. 68. Dreyfache capitis deminutio. et qui liber alteri mancipio datus est: et qui in hostiumpotestatem venit: et cui aqua et igni interdictum est." Wir gebrauchen hiernach von jetzt an den Ausdruck Nimmt man nun die hier vertheidigte Ansicht der mi- Bürgerrecht freywillig aufgiebt, um in einem fremden Staate Bürger zu werden. Vgl. Cicero pro Balbo C. 13 "ne quis invi- tus civitate mutetur," C. 18 "ut et civitate illum mutatum esse fateretur." Livius V. 46 "mu- tari finibus." L. 7 pr. de cap. min. (4. 5.) "familia mutati." Vgl. Gronov. obs. III. 1. (m) L. 6 C. de emancipat. (8. 49.). 5*
§. 68. Dreyfache capitis deminutio. et qui liber alteri mancipio datus est: et qui in hostiumpotestatem venit: et cui aqua et igni interdictum est.” Wir gebrauchen hiernach von jetzt an den Ausdruck Nimmt man nun die hier vertheidigte Anſicht der mi- Bürgerrecht freywillig aufgiebt, um in einem fremden Staate Bürger zu werden. Vgl. Cicero pro Balbo C. 13 „ne quis invi- tus civitate mutetur,” C. 18 „ut et civitate illum mutatum esse fateretur.” Livius V. 46 „mu- tari finibus.” L. 7 pr. de cap. min. (4. 5.) „familia mutati.” Vgl. Gronov. obs. III. 1. (m) L. 6 C. de emancipat. (8. 49.). 5*
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§. 68. Dreyfache capitis deminutio.
et qui liber alteri mancipio datus est: et qui in hostium
potestatem venit: et cui aqua et igni interdictum est.”
Wir gebrauchen hiernach von jetzt an den Ausdruck
capitis deminutio für jede Degradation in Bezie-
hung auf die Rechtsfähigkeit.
Nimmt man nun die hier vertheidigte Anſicht der mi-
nima c. d. als richtig an, ſo folgt daraus nothwendig,
daß im Juſtinianiſchen Recht die Arrogation der einzige
noch übrige Fall derſelben iſt. Denn die manus, ſo wie
die mancipii causa als ein ſelbſtändiges, dauerndes Ver-
hältniß waren ohnehin ſchon längſt verſchwunden, und die-
ſes wird auch gar nicht bezweifelt. Aber auch die Eman-
cipation kann nicht mehr als capitis deminutio gelten.
Dieſes hätte eigentlich ſchon conſequenterweiſe daraus fol-
gen müſſen, daß der Emancipirte nicht mehr durch die
formelle mancipii causa hindurchgeführt wurde. Zwar
verordnete Juſtinian, daß dennoch der Vater ſein Patro-
natsrecht beybehalten ſollte (m); allein das geſchah ledig-
lich um ihn in der Erbfolge nicht zu verkürzen, wofür
nun nach dem Novellenrecht ohnehin keine künſtliche Vor-
ſorge mehr nöthig iſt. Dagegen hatte Juſtinian ſelbſt
ſchon ausdrücklich vorgeſchrieben, daß die Agnation durch
(l)
(m) L. 6 C. de emancipat.
(8. 49.).
(l) Bürgerrecht freywillig aufgiebt,
um in einem fremden Staate
Bürger zu werden. Vgl. Cicero
pro Balbo C. 13 „ne quis invi-
tus civitate mutetur,” C. 18 „ut
et civitate illum mutatum esse
fateretur.” Livius V. 46 „mu-
tari finibus.” L. 7 pr. de cap.
min. (4. 5.) „familia mutati.”
Vgl. Gronov. obs. III. 1.
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