Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 3. Berlin, 1840.Beylage VIII. VII. In folgenden Stellen scheint das durchgreifende Prin- L. 15 de jurisd. (2. 1.). "error enim litigatorum non habet consensum." L. 2. pr. de jud. (5. 1.). "nulla enim voluntas errantis est." L. 20 de aqua pluv. (39. 3.). "Non videntur, qui errant, consentire." L. 116 § 2 de R. J. (50. 17.). "cum errantis voluntas nulla sit." L. 8 C. h. t. "cum nullus sit errantis consensus." L. 9 C. h. t. Wäre dieser Satz richtig, so würde er von der äußer- Beylage VIII. VII. In folgenden Stellen ſcheint das durchgreifende Prin- L. 15 de jurisd. (2. 1.). „error enim litigatorum non habet consensum.” L. 2. pr. de jud. (5. 1.). „nulla enim voluntas errantis est.” L. 20 de aqua pluv. (39. 3.). „Non videntur, qui errant, consentire.” L. 116 § 2 de R. J. (50. 17.). „cum errantis voluntas nulla sit.” L. 8 C. h. t. „cum nullus sit errantis consensus.” L. 9 C. h. t. Wäre dieſer Satz richtig, ſo würde er von der äußer- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0354" n="342"/> <fw place="top" type="header">Beylage <hi rendition="#aq">VIII.</hi></fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">VII.</hi> </head><lb/> <p>In folgenden Stellen ſcheint das durchgreifende Prin-<lb/> cip ausgeſprochen, daß der aus Irrthum entſprungene<lb/> Wille gar kein Wille ſey, alſo auch nicht als Wille wirke.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">„.. cum non consentiant qui errent. Quid enim tam<lb/> „contrarium consensui est quam error qui imperitiam<lb/> „detegit?”</hi></hi></p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 15 <hi rendition="#i">de jurisd.</hi></hi> (2. 1.).</item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">„error enim litigatorum non habet consensum.”</hi> </item><lb/> <item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 2. <hi rendition="#i">pr. de jud.</hi></hi> (5. 1.).</item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">„nulla enim voluntas errantis est.”</hi> </item><lb/> <item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 20 <hi rendition="#i">de aqua pluv.</hi></hi> (39. 3.).</item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">„Non videntur, qui errant, consentire.”</hi> </item><lb/> <item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 116 § 2 <hi rendition="#i">de R. J.</hi></hi> (50. 17.).</item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">„cum errantis voluntas nulla sit.”</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 8 <hi rendition="#i">C. h. t.</hi></hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">„cum nullus sit errantis consensus.”</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 9 <hi rendition="#i">C. h. t.</hi></hi> </item> </list><lb/> <p>Wäre dieſer Satz richtig, ſo würde er von der äußer-<lb/> ſten Wichtigkeit ſeyn, und wir hätten dann in ihm das<lb/> durchgreifendſte poſitive Princip für die Wirkſamkeit des<lb/> Irrthums gefunden. Aber Nichts iſt auch gewiſſer, als<lb/> daß derſelbe verworfen werden muß. Der entſcheidendſte<lb/> Beweis dafür liegt in der ganzen, vom Römiſchen Recht<lb/> ſo ſorgfältig ausgebildeten, Lehre vom <hi rendition="#aq">dolus.</hi> Wäre der<lb/> Irrthum ſchon an ſich hinreichend, die Annahme irgend<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [342/0354]
Beylage VIII.
VII.
In folgenden Stellen ſcheint das durchgreifende Prin-
cip ausgeſprochen, daß der aus Irrthum entſprungene
Wille gar kein Wille ſey, alſo auch nicht als Wille wirke.
„.. cum non consentiant qui errent. Quid enim tam
„contrarium consensui est quam error qui imperitiam
„detegit?”
L. 15 de jurisd. (2. 1.).
„error enim litigatorum non habet consensum.”
L. 2. pr. de jud. (5. 1.).
„nulla enim voluntas errantis est.”
L. 20 de aqua pluv. (39. 3.).
„Non videntur, qui errant, consentire.”
L. 116 § 2 de R. J. (50. 17.).
„cum errantis voluntas nulla sit.”
L. 8 C. h. t.
„cum nullus sit errantis consensus.”
L. 9 C. h. t.
Wäre dieſer Satz richtig, ſo würde er von der äußer-
ſten Wichtigkeit ſeyn, und wir hätten dann in ihm das
durchgreifendſte poſitive Princip für die Wirkſamkeit des
Irrthums gefunden. Aber Nichts iſt auch gewiſſer, als
daß derſelbe verworfen werden muß. Der entſcheidendſte
Beweis dafür liegt in der ganzen, vom Römiſchen Recht
ſo ſorgfältig ausgebildeten, Lehre vom dolus. Wäre der
Irrthum ſchon an ſich hinreichend, die Annahme irgend
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