Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847.Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. IV. Verletzung. vielleicht fremde anzusehen und zu verwalten, und dabeifür seine Culpa einzustehen (d). b) Daß der unredliche Besitzer, von der L. C. an, (d) § 2 J. de off. jud. (4. 17) "qui culpa possessoris percepti non sunt." -- Paulus I. 13 A. § 9: "Hi fructus in restitutione praestandi sunt petitori, quos unusquisque diligens paterfami- lias et honestus colligere po- tuisset." (e) L. 20 § 6, L. 25 § 2. 7, L. 13 § 2 de her. pet. (5. 3). (f) L. 25 § 4. 9 de her. pet.
(5. 3). Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung. vielleicht fremde anzuſehen und zu verwalten, und dabeifür ſeine Culpa einzuſtehen (d). b) Daß der unredliche Beſitzer, von der L. C. an, (d) § 2 J. de off. jud. (4. 17) „qui culpa possessoris percepti non sunt.“ — Paulus I. 13 A. § 9: „Hi fructus in restitutione praestandi sunt petitori, quos unusquisque diligens paterfami- lias et honestus colligere po- tuisset.“ (e) L. 20 § 6, L. 25 § 2. 7, L. 13 § 2 de her. pet. (5. 3). (f) L. 25 § 4. 9 de her. pet.
(5. 3). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0126" n="108"/><fw place="top" type="header">Buch <hi rendition="#aq">II.</hi> Rechtsverhältniſſe. Kap. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Verletzung.</fw><lb/> vielleicht fremde anzuſehen und zu verwalten, und dabei<lb/> für ſeine Culpa einzuſtehen <note place="foot" n="(d)">§ 2 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J. de off. jud.</hi> (4. 17)<lb/> „qui <hi rendition="#i">culpa possessoris</hi> percepti<lb/> non sunt.“ — <hi rendition="#i">Paulus</hi> I. 13 A.<lb/> § 9: „Hi fructus in restitutione<lb/> praestandi sunt petitori, <hi rendition="#i">quos<lb/> unusquisque diligens paterfami-<lb/> lias et honestus colligere po-<lb/> tuisset.“</hi></hi></note>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b)</hi> Daß der unredliche Beſitzer, von der L. C. an,<lb/> ebenſo ſtrenge Verpflichtungen hat wie der redliche, verſteht<lb/> ſich von ſelbſt. Bei ihm aber wird dieſelbe Strenge auch<lb/> für die ganze Dauer des Beſitzes vor der L. C. geltend<lb/> gemacht, ſo daß hierin an die L. C. gar keine praktiſche<lb/> Wirkung mehr angeknüpft iſt. — Indeſſen war Dieſes<lb/> bei dem unredlichen Beſitzer nicht der urſprüngliche Grund-<lb/> ſatz; vielmehr ſollte er vor der L. C., weil er noch in<lb/> keinem obligatoriſchen Verhältniß ſtand, nicht für die ver-<lb/> ſäumten Früchte einſtehen. Erſt das <hi rendition="#aq">Sc. Juventianum</hi><lb/> verordnete, daß bei der Erbſchaftsklage der unredliche Be-<lb/> ſitzer vom Anfang ſeines Beſitzes an ſo beurtheilt werden<lb/> ſollte, als ob er in einem obligatoriſchen (offenbar delict-<lb/> artigen) Verhältniß geſtanden hätte. Man nannte dieſes<lb/> den <hi rendition="#aq">dolus praeteritus</hi> <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 20 § 6, <hi rendition="#i">L.</hi> 25 § 2. 7,<lb/><hi rendition="#i">L.</hi> 13 § 2 <hi rendition="#i">de her. pet.</hi></hi> (5. 3).</note>, und folgerte daraus u. a. auch<lb/> die Verpflichtung, für die vor der L. C. verſäumten Früchte<lb/> Entſchädigung zu leiſten <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 25 § 4. 9 <hi rendition="#i">de her. pet.</hi></hi><lb/> (5. 3).</note>. Dieſe gegen den unredlichen<lb/> Beſitzer neu eingeführte Strenge, wodurch für ihn die L. C.<lb/> ihren practiſchen Einfluß verlor, wurde dann durch die<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [108/0126]
Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung.
vielleicht fremde anzuſehen und zu verwalten, und dabei
für ſeine Culpa einzuſtehen (d).
b) Daß der unredliche Beſitzer, von der L. C. an,
ebenſo ſtrenge Verpflichtungen hat wie der redliche, verſteht
ſich von ſelbſt. Bei ihm aber wird dieſelbe Strenge auch
für die ganze Dauer des Beſitzes vor der L. C. geltend
gemacht, ſo daß hierin an die L. C. gar keine praktiſche
Wirkung mehr angeknüpft iſt. — Indeſſen war Dieſes
bei dem unredlichen Beſitzer nicht der urſprüngliche Grund-
ſatz; vielmehr ſollte er vor der L. C., weil er noch in
keinem obligatoriſchen Verhältniß ſtand, nicht für die ver-
ſäumten Früchte einſtehen. Erſt das Sc. Juventianum
verordnete, daß bei der Erbſchaftsklage der unredliche Be-
ſitzer vom Anfang ſeines Beſitzes an ſo beurtheilt werden
ſollte, als ob er in einem obligatoriſchen (offenbar delict-
artigen) Verhältniß geſtanden hätte. Man nannte dieſes
den dolus praeteritus (e), und folgerte daraus u. a. auch
die Verpflichtung, für die vor der L. C. verſäumten Früchte
Entſchädigung zu leiſten (f). Dieſe gegen den unredlichen
Beſitzer neu eingeführte Strenge, wodurch für ihn die L. C.
ihren practiſchen Einfluß verlor, wurde dann durch die
(d) § 2 J. de off. jud. (4. 17)
„qui culpa possessoris percepti
non sunt.“ — Paulus I. 13 A.
§ 9: „Hi fructus in restitutione
praestandi sunt petitori, quos
unusquisque diligens paterfami-
lias et honestus colligere po-
tuisset.“
(e) L. 20 § 6, L. 25 § 2. 7,
L. 13 § 2 de her. pet. (5. 3).
(f) L. 25 § 4. 9 de her. pet.
(5. 3).
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |