Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847.§. 268. Wirkung der L. C. -- Prozeßzinsen. B. Ein Pactum auf Zinsenzahlung hatte eine ver- a) Das Pactum auf Zinsen neben einem b. f. contractus b) Auch wenn neben einer Stipulation auf das Kapital (f) L. 4 C. depos. (4. 34) "non duae sunt actiones, alia sortis alia usurarum sed una." Hier gilt also gerade die entgegengesetzte Regel von der für die stipulirten Zinsen so eben bemerkten. (g) L. 5 C. de pact. int. emt. (4. 54), L. 17 § 4 de usuris (22. 1), L. 24 pr. in f. mandati (17. 1), L. 24 L. 26 § 1 depos. (16. 3). (h) L. 40 de reb. cred. (12. 1).
Über diese, durch ihre Schwierig- keit berühmte, Stelle (L. Lecta) vgl. Glück B. 4 S. 268--276, Schulting notae III. 31. Auf §. 268. Wirkung der L. C. — Prozeßzinſen. B. Ein Pactum auf Zinſenzahlung hatte eine ver- a) Das Pactum auf Zinſen neben einem b. f. contractus b) Auch wenn neben einer Stipulation auf das Kapital (f) L. 4 C. depos. (4. 34) „non duae sunt actiones, alia sortis alia usurarum sed una.“ Hier gilt alſo gerade die entgegengeſetzte Regel von der für die ſtipulirten Zinſen ſo eben bemerkten. (g) L. 5 C. de pact. int. emt. (4. 54), L. 17 § 4 de usuris (22. 1), L. 24 pr. in f. mandati (17. 1), L. 24 L. 26 § 1 depos. (16. 3). (h) L. 40 de reb. cred. (12. 1).
Über dieſe, durch ihre Schwierig- keit berühmte, Stelle (L. Lecta) vgl. Glück B. 4 S. 268—276, Schulting notae III. 31. Auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0145" n="127"/> <fw place="top" type="header">§. 268. Wirkung der L. C. — Prozeßzinſen.</fw><lb/> <p><hi rendition="#aq">B.</hi> Ein Pactum auf Zinſenzahlung hatte eine ver-<lb/> ſchiedene Wirkung je nach der verſchiedenen Natur der<lb/> Hauptſchuld. Es konnte nämlich vorkommen, <hi rendition="#aq">a)</hi> neben<lb/> einem <hi rendition="#aq">b. f. contractus, b)</hi> neben einer Stipulation,<lb/><hi rendition="#aq">c)</hi> neben einem Darlehn.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">a)</hi> Das Pactum auf Zinſen neben einem <hi rendition="#aq">b. f. contractus</hi><lb/> war nach allgemeinen Grundſätzen klagbar, jedoch nicht<lb/> mit einer ſelbſtſtändigen Klage, ſondern nur in Verbindung<lb/> mit der aus dem Contract entſpringenden Hauptklage <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 4 <hi rendition="#i">C. depos.</hi> (4. 34) „non<lb/> duae sunt actiones, alia sortis<lb/> alia usurarum sed una.“</hi> Hier<lb/> gilt alſo gerade die entgegengeſetzte<lb/> Regel von der für die ſtipulirten<lb/> Zinſen ſo eben bemerkten.</note>.<lb/> Dieſes auf bekannten allgemeinen Rechtsregeln beruhende<lb/> Rechtsverhältniß wird namentlich anerkannt bei dem Kauf,<lb/> der Miethe, dem Mandat, dem Depoſitum <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 5 <hi rendition="#i">C. de pact. int. emt.</hi><lb/> (4. 54), <hi rendition="#i">L.</hi> 17 § 4 <hi rendition="#i">de usuris</hi><lb/> (22. 1), <hi rendition="#i">L.</hi> 24 <hi rendition="#i">pr. in f. mandati</hi><lb/> (17. 1), <hi rendition="#i">L.</hi> 24 <hi rendition="#i">L.</hi> 26 § 1 <hi rendition="#i">depos.</hi></hi><lb/> (16. 3).</note>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b)</hi> Auch wenn neben einer Stipulation auf das Kapital<lb/> ein bloßes Pactum auf Zinſen gleichzeitig geſchloſſen war,<lb/> ſo ſollte dennoch auf die Zinſen wie aus einer Stipulation<lb/> (alſo mit einer <hi rendition="#aq">incerti condictio</hi>) geklagt werden können.<lb/> Dieſer Rechtsſatz war der alten ſtrengen Natur der Stipu-<lb/> lation fremd, und wurde erſt durch die neue freiere Be-<lb/> handlung des Vertrages vermittelt. Auch wird ausdrücklich<lb/> bemerkt, daß dieſer Satz erſt allmälig und nicht ohne<lb/> Widerſpruch anerkannt worden ſey <note xml:id="seg2pn_22_1" next="#seg2pn_22_2" place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 40 <hi rendition="#i">de reb. cred.</hi></hi> (12. 1).<lb/> Über dieſe, durch ihre Schwierig-<lb/> keit berühmte, Stelle (<hi rendition="#aq">L. <hi rendition="#i">Lecta</hi></hi>)<lb/> vgl. <hi rendition="#g">Glück</hi> B. 4 S. 268—276,<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Schulting</hi> notae III.</hi> 31. Auf</note>. Es lag dabei<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0145]
§. 268. Wirkung der L. C. — Prozeßzinſen.
B. Ein Pactum auf Zinſenzahlung hatte eine ver-
ſchiedene Wirkung je nach der verſchiedenen Natur der
Hauptſchuld. Es konnte nämlich vorkommen, a) neben
einem b. f. contractus, b) neben einer Stipulation,
c) neben einem Darlehn.
a) Das Pactum auf Zinſen neben einem b. f. contractus
war nach allgemeinen Grundſätzen klagbar, jedoch nicht
mit einer ſelbſtſtändigen Klage, ſondern nur in Verbindung
mit der aus dem Contract entſpringenden Hauptklage (f).
Dieſes auf bekannten allgemeinen Rechtsregeln beruhende
Rechtsverhältniß wird namentlich anerkannt bei dem Kauf,
der Miethe, dem Mandat, dem Depoſitum (g).
b) Auch wenn neben einer Stipulation auf das Kapital
ein bloßes Pactum auf Zinſen gleichzeitig geſchloſſen war,
ſo ſollte dennoch auf die Zinſen wie aus einer Stipulation
(alſo mit einer incerti condictio) geklagt werden können.
Dieſer Rechtsſatz war der alten ſtrengen Natur der Stipu-
lation fremd, und wurde erſt durch die neue freiere Be-
handlung des Vertrages vermittelt. Auch wird ausdrücklich
bemerkt, daß dieſer Satz erſt allmälig und nicht ohne
Widerſpruch anerkannt worden ſey (h). Es lag dabei
(f) L. 4 C. depos. (4. 34) „non
duae sunt actiones, alia sortis
alia usurarum sed una.“ Hier
gilt alſo gerade die entgegengeſetzte
Regel von der für die ſtipulirten
Zinſen ſo eben bemerkten.
(g) L. 5 C. de pact. int. emt.
(4. 54), L. 17 § 4 de usuris
(22. 1), L. 24 pr. in f. mandati
(17. 1), L. 24 L. 26 § 1 depos.
(16. 3).
(h) L. 40 de reb. cred. (12. 1).
Über dieſe, durch ihre Schwierig-
keit berühmte, Stelle (L. Lecta)
vgl. Glück B. 4 S. 268—276,
Schulting notae III. 31. Auf
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