Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848.Vorrede. Verbindung gedacht wurde. Eine solche Auffassungmußte neue Nahrung gewinnen durch die letzten Weltbewegungen, von welchen selbst wissenschaftliche Gegensätze und Parteiungen, obgleich dem an sich stillen und friedlichen geistigen Gebiete angehörend, nicht unberührt bleiben konnten. Da nun in jenen Bewegungen unter den Indessen ist die Frage von der Stellung des (a) Ich verweise zunächst auf
die Vorrede zum ersten Band dieses Werkes, aus deren ausführ- licher Darstellung die hier folgen- den Gedanken einen zusammen- gedrängten Auszug enthalten, so wie ihn das Bedürfniß des gegen- wärtigen Augenblicks zu erfordern schien. Vorrede. Verbindung gedacht wurde. Eine ſolche Auffaſſungmußte neue Nahrung gewinnen durch die letzten Weltbewegungen, von welchen ſelbſt wiſſenſchaftliche Gegenſätze und Parteiungen, obgleich dem an ſich ſtillen und friedlichen geiſtigen Gebiete angehörend, nicht unberührt bleiben konnten. Da nun in jenen Bewegungen unter den Indeſſen iſt die Frage von der Stellung des (a) Ich verweiſe zunächſt auf
die Vorrede zum erſten Band dieſes Werkes, aus deren ausführ- licher Darſtellung die hier folgen- den Gedanken einen zuſammen- gedrängten Auszug enthalten, ſo wie ihn das Bedürfniß des gegen- wärtigen Augenblicks zu erfordern ſchien. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0010" n="IV"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vorrede</hi>.</fw><lb/> Verbindung gedacht wurde. Eine ſolche Auffaſſung<lb/> mußte neue Nahrung gewinnen durch die letzten<lb/> Weltbewegungen, von welchen ſelbſt wiſſenſchaftliche<lb/> Gegenſätze und Parteiungen, obgleich dem an ſich<lb/> ſtillen und friedlichen geiſtigen Gebiete angehörend,<lb/> nicht unberührt bleiben konnten.</p><lb/> <p>Da nun in jenen Bewegungen unter den<lb/> treibenden Kräften die Nationalität eine der erſten<lb/> Stellen einnimmt, ſo liegt der Gedanke ſehr nahe,<lb/> von jetzt an für uns Deutſche das deutſche Recht<lb/> als allein zuläſſig, als einzigen, der wiſſenſchaftlichen<lb/> Thätigkeit würdigen Gegenſtand zu betrachten.</p><lb/> <p>Indeſſen iſt die Frage von der Stellung des<lb/> Römiſchen Rechts zum Deutſchen Recht und zum<lb/> Deutſchen Vaterlande überhaupt, nicht von heute<lb/> und geſtern; ſie iſt älter, als der Sturm unſerer<lb/> Tage, und ſo habe auch ich ſeit länger, als einem<lb/> Menſchenalter, Gelegenheit gehabt, mich über dieſe<lb/> Frage öfter auszuſprechen <note place="foot" n="(a)">Ich verweiſe zunächſt auf<lb/> die Vorrede zum erſten Band<lb/> dieſes Werkes, aus deren ausführ-<lb/> licher Darſtellung die hier folgen-<lb/> den Gedanken einen zuſammen-<lb/> gedrängten Auszug enthalten, ſo<lb/> wie ihn das Bedürfniß des gegen-<lb/> wärtigen Augenblicks zu erfordern<lb/> ſchien.</note>. Ein Gleiches iſt<lb/> von Manchen meiner wiſſenſchaftlichen Freunde<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [IV/0010]
Vorrede.
Verbindung gedacht wurde. Eine ſolche Auffaſſung
mußte neue Nahrung gewinnen durch die letzten
Weltbewegungen, von welchen ſelbſt wiſſenſchaftliche
Gegenſätze und Parteiungen, obgleich dem an ſich
ſtillen und friedlichen geiſtigen Gebiete angehörend,
nicht unberührt bleiben konnten.
Da nun in jenen Bewegungen unter den
treibenden Kräften die Nationalität eine der erſten
Stellen einnimmt, ſo liegt der Gedanke ſehr nahe,
von jetzt an für uns Deutſche das deutſche Recht
als allein zuläſſig, als einzigen, der wiſſenſchaftlichen
Thätigkeit würdigen Gegenſtand zu betrachten.
Indeſſen iſt die Frage von der Stellung des
Römiſchen Rechts zum Deutſchen Recht und zum
Deutſchen Vaterlande überhaupt, nicht von heute
und geſtern; ſie iſt älter, als der Sturm unſerer
Tage, und ſo habe auch ich ſeit länger, als einem
Menſchenalter, Gelegenheit gehabt, mich über dieſe
Frage öfter auszuſprechen (a). Ein Gleiches iſt
von Manchen meiner wiſſenſchaftlichen Freunde
(a) Ich verweiſe zunächſt auf
die Vorrede zum erſten Band
dieſes Werkes, aus deren ausführ-
licher Darſtellung die hier folgen-
den Gedanken einen zuſammen-
gedrängten Auszug enthalten, ſo
wie ihn das Bedürfniß des gegen-
wärtigen Augenblicks zu erfordern
ſchien.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |