Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.Ewige pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen, und setzte den Menschen darein, den er gebildet hatte. Und Gott der Ewige liess sprossen aus der Erde allerlei Bäume, lieblich anzusehen, und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten, und den Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen." Genesis II, 15-17 wird beigefügt: "Und Gott der Ewige nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Edens, dass er denselben bauete und bewahrte. Und Gott der Ewige gebot dem Menschen also, du magst .essen von allen Bäumen des Gartens; aber von dem Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben." - Bedeutungsvoll ist hier dem Baume des ewigen Lebens der Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen zur Seite gestellt, dessen Früchte der Mensch nicht kosten soll, aber verführt dennoch kostet und dadurch den eigenen Fall, Schmerz und Tod sich bereitet. Der Mensch hienieden übt das Böse, so lang er lebt und strebt, doch kennt er auch das Gute und kann es lieben und üben, dann erlangt er das verlorene ewige Leben , das Paradies wieder. In dem letzteren Sinne ist der Baum der Erkenntniss auch der Baum des Lebens und nicht blos der Baum des Falles, des Ungehorsams, der Sünde und des Todes. Der Tod soll und kann dem Guten die Pforte des Lebens werden; deponens aliena (das Böse), ascendit unus. Daher heisst es ferner in der Genesis III, 22 ff.: "Und Gott der Ewige sprach: Siehe, der Mensch ist geworden, wie Unser Einer, so dass er weiss, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nicht ausstrecke seine Hand, und nehme auch von dem Baume des Lebens, und esse, und lebe immerdar! Da schickte ihn Gott der Ewige weg aus dem Garten Edens, dass er den Erdboden bauete, davon er genommen war, und trieb den Menschen aus, und lagerte morgenwärts vom Garten Edens die Cherube und die Flamme des wirbelnden Schwertes, zu bewachen den Weg zu dem Baume des Lebens." Das Leben dort oben, das ewige Leben und Licht soll von dem Menschen durch das Leben hienieden errungen und verdient werden, kämpfend soll der Mensch siegen; aus diesem Grunde darf er auch ohne den irdischen Ewige pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen, und setzte den Menschen darein, den er gebildet hatte. Und Gott der Ewige liess sprossen aus der Erde allerlei Bäume, lieblich anzusehen, und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten, und den Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen.“ Genesis II, 15-17 wird beigefügt: „Und Gott der Ewige nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Edens, dass er denselben bauete und bewahrte. Und Gott der Ewige gebot dem Menschen also, du magst .essen von allen Bäumen des Gartens; aber von dem Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben.“ – Bedeutungsvoll ist hier dem Baume des ewigen Lebens der Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen zur Seite gestellt, dessen Früchte der Mensch nicht kosten soll, aber verführt dennoch kostet und dadurch den eigenen Fall, Schmerz und Tod sich bereitet. Der Mensch hienieden übt das Böse, so lang er lebt und strebt, doch kennt er auch das Gute und kann es lieben und üben, dann erlangt er das verlorene ewige Leben , das Paradies wieder. In dem letzteren Sinne ist der Baum der Erkenntniss auch der Baum des Lebens und nicht blos der Baum des Falles, des Ungehorsams, der Sünde und des Todes. Der Tod soll und kann dem Guten die Pforte des Lebens werden; deponens aliena (das Böse), ascendit unus. Daher heisst es ferner in der Genesis III, 22 ff.: „Und Gott der Ewige sprach: Siehe, der Mensch ist geworden, wie Unser Einer, so dass er weiss, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nicht ausstrecke seine Hand, und nehme auch von dem Baume des Lebens, und esse, und lebe immerdar! Da schickte ihn Gott der Ewige weg aus dem Garten Edens, dass er den Erdboden bauete, davon er genommen war, und trieb den Menschen aus, und lagerte morgenwärts vom Garten Edens die Cherube und die Flamme des wirbelnden Schwertes, zu bewachen den Weg zu dem Baume des Lebens.“ Das Leben dort oben, das ewige Leben und Licht soll von dem Menschen durch das Leben hienieden errungen und verdient werden, kämpfend soll der Mensch siegen; aus diesem Grunde darf er auch ohne den irdischen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0167" n="151"/> Ewige pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen, und setzte den Menschen darein, den er gebildet hatte. Und Gott der Ewige liess sprossen aus der Erde allerlei Bäume, lieblich anzusehen, und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten, und den Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen.“ Genesis II, 15-17 wird beigefügt: „Und Gott der Ewige nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Edens, dass er denselben bauete und bewahrte. Und Gott der Ewige gebot dem Menschen also, du magst .essen von allen Bäumen des Gartens; aber von dem Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben.“ – Bedeutungsvoll ist hier dem Baume des ewigen Lebens der Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen zur Seite gestellt, dessen Früchte der Mensch nicht kosten soll, aber verführt dennoch kostet und dadurch den eigenen Fall, Schmerz und Tod sich bereitet. Der Mensch hienieden übt das Böse, so lang er lebt und strebt, doch kennt er auch das Gute und kann es lieben und üben, dann erlangt er das verlorene ewige Leben , das Paradies wieder. In dem letzteren Sinne ist der Baum der Erkenntniss auch der Baum des Lebens und nicht blos der Baum des Falles, des Ungehorsams, der Sünde und des Todes. Der Tod soll und kann dem Guten die Pforte des Lebens werden; deponens aliena (das Böse), ascendit unus. Daher heisst es ferner in der Genesis III, 22 ff.: „Und Gott der Ewige sprach: Siehe, der Mensch ist geworden, wie Unser Einer, so dass er weiss, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nicht ausstrecke seine Hand, und nehme auch von dem Baume des Lebens, und esse, und lebe immerdar! Da schickte ihn Gott der Ewige weg aus dem Garten Edens, dass er den Erdboden bauete, davon er genommen war, und trieb den Menschen aus, und lagerte morgenwärts vom Garten Edens die Cherube und die Flamme des wirbelnden Schwertes, zu bewachen den Weg zu dem Baume des Lebens.“ Das Leben dort oben, das ewige Leben und Licht soll von dem Menschen durch das Leben hienieden errungen und verdient werden, kämpfend soll der Mensch siegen; aus diesem Grunde darf er auch ohne den irdischen </p> </div> </body> </text> </TEI> [151/0167]
Ewige pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen, und setzte den Menschen darein, den er gebildet hatte. Und Gott der Ewige liess sprossen aus der Erde allerlei Bäume, lieblich anzusehen, und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten, und den Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen.“ Genesis II, 15-17 wird beigefügt: „Und Gott der Ewige nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Edens, dass er denselben bauete und bewahrte. Und Gott der Ewige gebot dem Menschen also, du magst .essen von allen Bäumen des Gartens; aber von dem Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben.“ – Bedeutungsvoll ist hier dem Baume des ewigen Lebens der Baum der Erkenntniss des Guten und des Bösen zur Seite gestellt, dessen Früchte der Mensch nicht kosten soll, aber verführt dennoch kostet und dadurch den eigenen Fall, Schmerz und Tod sich bereitet. Der Mensch hienieden übt das Böse, so lang er lebt und strebt, doch kennt er auch das Gute und kann es lieben und üben, dann erlangt er das verlorene ewige Leben , das Paradies wieder. In dem letzteren Sinne ist der Baum der Erkenntniss auch der Baum des Lebens und nicht blos der Baum des Falles, des Ungehorsams, der Sünde und des Todes. Der Tod soll und kann dem Guten die Pforte des Lebens werden; deponens aliena (das Böse), ascendit unus. Daher heisst es ferner in der Genesis III, 22 ff.: „Und Gott der Ewige sprach: Siehe, der Mensch ist geworden, wie Unser Einer, so dass er weiss, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nicht ausstrecke seine Hand, und nehme auch von dem Baume des Lebens, und esse, und lebe immerdar! Da schickte ihn Gott der Ewige weg aus dem Garten Edens, dass er den Erdboden bauete, davon er genommen war, und trieb den Menschen aus, und lagerte morgenwärts vom Garten Edens die Cherube und die Flamme des wirbelnden Schwertes, zu bewachen den Weg zu dem Baume des Lebens.“ Das Leben dort oben, das ewige Leben und Licht soll von dem Menschen durch das Leben hienieden errungen und verdient werden, kämpfend soll der Mensch siegen; aus diesem Grunde darf er auch ohne den irdischen
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