Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.Ein heldenmüthiges Herz, für Menschenliebe, für Ewigkeit und Gott hoch entbrannt, ist dem ernsten Bunde der Meister willkommen. Man fordert Proben von Unschuld und Muth. Wer das Laster nicht liebt, tritt reiner aus den stärksten Prüfungen. Die verderbte Seele zeigt ihre Qual, nur Unschuld und Tugend sei ihr Schmuck und Schutz. Standhaft, wie ein Gerechter, ruhig wie ein Unschuldiger, wer vorwärts will; aber vor allem Zutrauen und Unterwerfung. Die maurerischste Lehr- und Redeweise wäre diejenige in Triaden, d. h. in dreifachen oder dreigegliederten Sätzen, wie dieselbe vorzüglich bei den Druiden (d. i. den Wissenden, den Gelehrten) üblich war und auch bei den ältern griechischen Philosophen, sowie in den Zendschriften vorkommt. Vendidad, Farg. XXIII, 41 und 42 sagt z. B.: "Wendet euch nicht von den 3 besten Dingen: dem guten Denken, Sprechen und Handeln. Wendet euch von den 3 schlechten Dingen ab: dem schlechten Denken, Sprechen und Handeln." Farü. VIII, 95 heisst es: "Aehnlich, o heiliger Zarathustra, nimmt das mazdayacnische Gesetz alle schlechten Gedanken, Worte und Handlungen eines reinen Mannes hinweg, wie der starke, schnelle Wind den Himmel von der rechten Seite her reinigt." - Zoroaster, Zarathustra (d. i. nach Haug der grösste Liederdichter), hatte den sinnreichen Spruch: "Die höchste Dreiheit (drigu) ist Gedanke. Wort und That;" denn aus Gedanken fliesst das Wort und aus beiden die That. Fine solche Trias sind ferner die dem letzten Könige von Babylon von unsichtbarer Hand auf den Kalk des Palastes geschriebenen hebräischen Worte: "Mene, Tekel, Peres," wovon der Prophet Daniel die Auslegung gab: "Gezählt" ist deine Regierung, "gewogen" bist du und zu leicht befunden, "getheilt" wird dein Reich an die Meder und Perser.1) Sehr beachtenswerth für den Zusammenhang der indogermanischen Völker ist es, dass auch die Druiden die Triade hatten: "den Mann empfiehlt es, wenn er richtig, denkt, richtig spricht und richtig handelt." Andere Triaden der Druiden sind z. B.: 1) Dunker, Geschichte, II.
S. 557.
Ein heldenmüthiges Herz, für Menschenliebe, für Ewigkeit und Gott hoch entbrannt, ist dem ernsten Bunde der Meister willkommen. Man fordert Proben von Unschuld und Muth. Wer das Laster nicht liebt, tritt reiner aus den stärksten Prüfungen. Die verderbte Seele zeigt ihre Qual, nur Unschuld und Tugend sei ihr Schmuck und Schutz. Standhaft, wie ein Gerechter, ruhig wie ein Unschuldiger, wer vorwärts will; aber vor allem Zutrauen und Unterwerfung. Die maurerischste Lehr- und Redeweise wäre diejenige in Triaden, d. h. in dreifachen oder dreigegliederten Sätzen, wie dieselbe vorzüglich bei den Druiden (d. i. den Wissenden, den Gelehrten) üblich war und auch bei den ältern griechischen Philosophen, sowie in den Zendschriften vorkommt. Vendidad, Farg. XXIII, 41 und 42 sagt z. B.: „Wendet euch nicht von den 3 besten Dingen: dem guten Denken, Sprechen und Handeln. Wendet euch von den 3 schlechten Dingen ab: dem schlechten Denken, Sprechen und Handeln.“ Farü. VIII, 95 heisst es: „Aehnlich, o heiliger Zarathustra, nimmt das mazdayacnische Gesetz alle schlechten Gedanken, Worte und Handlungen eines reinen Mannes hinweg, wie der starke, schnelle Wind den Himmel von der rechten Seite her reinigt.“ – Zoroaster, Zarathustra (d. i. nach Haug der grösste Liederdichter), hatte den sinnreichen Spruch: „Die höchste Dreiheit (drigu) ist Gedanke. Wort und That;“ denn aus Gedanken fliesst das Wort und aus beiden die That. Fine solche Trias sind ferner die dem letzten Könige von Babylon von unsichtbarer Hand auf den Kalk des Palastes geschriebenen hebräischen Worte: „Mene, Tekel, Peres,“ wovon der Prophet Daniel die Auslegung gab: „Gezählt“ ist deine Regierung, „gewogen“ bist du und zu leicht befunden, „getheilt“ wird dein Reich an die Meder und Perser.1) Sehr beachtenswerth für den Zusammenhang der indogermanischen Völker ist es, dass auch die Druiden die Triade hatten: „den Mann empfiehlt es, wenn er richtig, denkt, richtig spricht und richtig handelt.“ Andere Triaden der Druiden sind z. B.: 1) Dunker, Geschichte, II.
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Ein heldenmüthiges Herz, für Menschenliebe, für Ewigkeit und Gott hoch entbrannt, ist dem ernsten Bunde der Meister willkommen. Man fordert Proben von Unschuld und Muth. Wer das Laster nicht liebt, tritt reiner aus den stärksten Prüfungen. Die verderbte Seele zeigt ihre Qual, nur Unschuld und Tugend sei ihr Schmuck und Schutz. Standhaft, wie ein Gerechter, ruhig wie ein Unschuldiger, wer vorwärts will; aber vor allem Zutrauen und Unterwerfung. Die maurerischste Lehr- und Redeweise wäre diejenige in Triaden, d. h. in dreifachen oder dreigegliederten Sätzen, wie dieselbe vorzüglich bei den Druiden (d. i. den Wissenden, den Gelehrten) üblich war und auch bei den ältern griechischen Philosophen, sowie in den Zendschriften vorkommt. Vendidad, Farg. XXIII, 41 und 42 sagt z. B.: „Wendet euch nicht von den 3 besten Dingen: dem guten Denken, Sprechen und Handeln. Wendet euch von den 3 schlechten Dingen ab: dem schlechten Denken, Sprechen und Handeln.“ Farü. VIII, 95 heisst es: „Aehnlich, o heiliger Zarathustra, nimmt das mazdayacnische Gesetz alle schlechten Gedanken, Worte und Handlungen eines reinen Mannes hinweg, wie der starke, schnelle Wind den Himmel von der rechten Seite her reinigt.“ – Zoroaster, Zarathustra (d. i. nach Haug der grösste Liederdichter), hatte den sinnreichen Spruch: „Die höchste Dreiheit (drigu) ist Gedanke. Wort und That;“ denn aus Gedanken fliesst das Wort und aus beiden die That. Fine solche Trias sind ferner die dem letzten Könige von Babylon von unsichtbarer Hand auf den Kalk des Palastes geschriebenen hebräischen Worte: „Mene, Tekel, Peres,“ wovon der Prophet Daniel die Auslegung gab: „Gezählt“ ist deine Regierung, „gewogen“ bist du und zu leicht befunden, „getheilt“ wird dein Reich an die Meder und Perser. 1) Sehr beachtenswerth für den Zusammenhang der indogermanischen Völker ist es, dass auch die Druiden die Triade hatten: „den Mann empfiehlt es, wenn er richtig, denkt, richtig spricht und richtig handelt.“ Andere Triaden der Druiden sind z. B.:
1) Dunker, Geschichte, II. S. 557.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/190>, abgerufen am 16.07.2024. |