Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Gottheit ehren, nichts Böses thun und der Mannhaftigkeit pflegen.

Der Gesang soll den Verstand.bilden, das Herz veredeln und die Leidenschaft mässigen.1)

Im Buddhathuine wird die Morallehre des Buddha in die Triade zusammengefasst, dass man alles Böse unterlassen, das Gute vollbringen und die eigenen Gedanken bezähmen solle.2) Auf das Letztere fällt dabei das Hauptgewicht; die Zähmung des Selbst, die Bändigung der Leidenschaften und Begierden, die Reinigung der Seele von schmutziger Sinnlichkeit und Selbstsucht ist das erste und im Grunde das einzige Gebot. - Von dem Gesetze des Buddha wird trilogisch gesagt, es sei gut am Anfang, gut in der Mitte und gut am Ende. Ferner ist es auch ein buddhistisches Gebot:

Nichts Uebles thun, nichts Gutes unterlassen, der Gedanken Gang Rein halten unablässig sich, Gebot den Buddhen ist.

Bei den Römern werden in §. 3 Inst. de justitia et jure I, 1 die gesammten Vorschriften des Rechts, die ganze Rechtsgesetzgebung in die Triade zusammengezogen, ehrbar zu leben, Niemanden zu verletzen und Jedem das Seinige zu geben (boneste vivere, alterum non laodere, suum cuique tribuere). Als eine maurerische Trias erscheinen in dem ältesten englischen Lehrlingskatechismus die Fragen und Antworten 74 und 75.

Fr. Von welchem Gebrauche sind für Euch die fünf Sinne in der Maurerei?
A. Drei sind für mich von grossem Gebrauche, nämlich das Hören, Sehen und Fühlen.
Fr. Von welchem Gebrauche sind sie, Bruder?
A. Das Gehör dient, um das Wort zu hören; das Gesicht dient, um das, Zeichen zu sehen; das Gefühl dient, um den Griff zu fühlen, dass ich einen Bruder erkennen kann ebensogut im Finstern als im Lichten.

Als weitere maurerische Triaden mögen angeführt werden:

1) Brosi, die Kelten und Althelvetier, Soloth., 1851, S. 92.
2) Köppen, die Religion des Buddha, S. 447.

Die Gottheit ehren, nichts Böses thun und der Mannhaftigkeit pflegen.

Der Gesang soll den Verstand.bilden, das Herz veredeln und die Leidenschaft mässigen.1)

Im Buddhathuine wird die Morallehre des Buddha in die Triade zusammengefasst, dass man alles Böse unterlassen, das Gute vollbringen und die eigenen Gedanken bezähmen solle.2) Auf das Letztere fällt dabei das Hauptgewicht; die Zähmung des Selbst, die Bändigung der Leidenschaften und Begierden, die Reinigung der Seele von schmutziger Sinnlichkeit und Selbstsucht ist das erste und im Grunde das einzige Gebot. – Von dem Gesetze des Buddha wird trilogisch gesagt, es sei gut am Anfang, gut in der Mitte und gut am Ende. Ferner ist es auch ein buddhistisches Gebot:

Nichts Uebles thun, nichts Gutes unterlassen, der Gedanken Gang Rein halten unablässig sich, Gebot den Buddhen ist.

Bei den Römern werden in §. 3 Inst. de justitia et jure I, 1 die gesammten Vorschriften des Rechts, die ganze Rechtsgesetzgebung in die Triade zusammengezogen, ehrbar zu leben, Niemanden zu verletzen und Jedem das Seinige zu geben (boneste vivere, alterum non laodere, suum cuique tribuere). Als eine maurerische Trias erscheinen in dem ältesten englischen Lehrlingskatechismus die Fragen und Antworten 74 und 75.

Fr. Von welchem Gebrauche sind für Euch die fünf Sinne in der Maurerei?
A. Drei sind für mich von grossem Gebrauche, nämlich das Hören, Sehen und Fühlen.
Fr. Von welchem Gebrauche sind sie, Bruder?
A. Das Gehör dient, um das Wort zu hören; das Gesicht dient, um das, Zeichen zu sehen; das Gefühl dient, um den Griff zu fühlen, dass ich einen Bruder erkennen kann ebensogut im Finstern als im Lichten.

Als weitere maurerische Triaden mögen angeführt werden:

1) Brosi, die Kelten und Althelvetier, Soloth., 1851, S. 92.
2) Köppen, die Religion des Buddha, S. 447.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0191" n="175"/>
        <p>Die Gottheit ehren, nichts Böses thun und der Mannhaftigkeit pflegen.</p>
        <p> Der Gesang soll den Verstand.bilden, das Herz veredeln und die Leidenschaft mässigen.<note place="foot" n="1)">Brosi, die Kelten und Althelvetier, Soloth., 1851, S. 92.</note></p>
        <p> Im Buddhathuine wird die Morallehre des Buddha in die Triade zusammengefasst, dass man alles
 Böse unterlassen, das Gute vollbringen und die eigenen Gedanken bezähmen solle.<note place="foot" n="2)">Köppen, die Religion des Buddha, S. 447. </note> Auf das Letztere fällt dabei das
 Hauptgewicht; die Zähmung des Selbst, die Bändigung der Leidenschaften und Begierden, die Reinigung
 der Seele von schmutziger Sinnlichkeit und Selbstsucht ist das erste und im Grunde das einzige
 Gebot. &#x2013; Von dem Gesetze des Buddha wird trilogisch gesagt, es sei gut am Anfang, gut in der Mitte
 und gut am Ende. Ferner ist es auch ein buddhistisches Gebot:</p>
        <cit rendition="#et">
          <quote> Nichts Uebles thun, nichts Gutes unterlassen, der Gedanken Gang Rein halten unablässig sich,
 Gebot den Buddhen ist.</quote>
        </cit>
        <p> Bei den Römern werden in §. 3 Inst. de justitia et jure I, 1 die gesammten Vorschriften des
 Rechts, die ganze Rechtsgesetzgebung in die Triade zusammengezogen, ehrbar zu leben, Niemanden zu
 verletzen und Jedem das Seinige zu geben (boneste vivere, alterum non laodere, suum cuique
 tribuere). Als eine maurerische Trias erscheinen in dem ältesten englischen Lehrlingskatechismus die
 Fragen und Antworten 74 und 75.</p>
        <cit rendition="#et">
          <quote> Fr. Von welchem Gebrauche sind für Euch die fünf Sinne in der Maurerei?<lb/>
A. Drei sind
 für mich von grossem Gebrauche, nämlich das Hören, Sehen und Fühlen.<lb/>
Fr. Von welchem Gebrauche
 sind sie, Bruder?<lb/>
A. Das Gehör dient, um das Wort zu hören; das Gesicht dient, um das, Zeichen
 zu sehen; das Gefühl dient, um den Griff zu fühlen, dass ich einen Bruder erkennen kann ebensogut im
 Finstern als im Lichten.</quote>
        </cit>
        <p> Als weitere maurerische Triaden mögen angeführt werden:</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0191] Die Gottheit ehren, nichts Böses thun und der Mannhaftigkeit pflegen. Der Gesang soll den Verstand.bilden, das Herz veredeln und die Leidenschaft mässigen. 1) Im Buddhathuine wird die Morallehre des Buddha in die Triade zusammengefasst, dass man alles Böse unterlassen, das Gute vollbringen und die eigenen Gedanken bezähmen solle. 2) Auf das Letztere fällt dabei das Hauptgewicht; die Zähmung des Selbst, die Bändigung der Leidenschaften und Begierden, die Reinigung der Seele von schmutziger Sinnlichkeit und Selbstsucht ist das erste und im Grunde das einzige Gebot. – Von dem Gesetze des Buddha wird trilogisch gesagt, es sei gut am Anfang, gut in der Mitte und gut am Ende. Ferner ist es auch ein buddhistisches Gebot: Nichts Uebles thun, nichts Gutes unterlassen, der Gedanken Gang Rein halten unablässig sich, Gebot den Buddhen ist. Bei den Römern werden in §. 3 Inst. de justitia et jure I, 1 die gesammten Vorschriften des Rechts, die ganze Rechtsgesetzgebung in die Triade zusammengezogen, ehrbar zu leben, Niemanden zu verletzen und Jedem das Seinige zu geben (boneste vivere, alterum non laodere, suum cuique tribuere). Als eine maurerische Trias erscheinen in dem ältesten englischen Lehrlingskatechismus die Fragen und Antworten 74 und 75. Fr. Von welchem Gebrauche sind für Euch die fünf Sinne in der Maurerei? A. Drei sind für mich von grossem Gebrauche, nämlich das Hören, Sehen und Fühlen. Fr. Von welchem Gebrauche sind sie, Bruder? A. Das Gehör dient, um das Wort zu hören; das Gesicht dient, um das, Zeichen zu sehen; das Gefühl dient, um den Griff zu fühlen, dass ich einen Bruder erkennen kann ebensogut im Finstern als im Lichten. Als weitere maurerische Triaden mögen angeführt werden: 1) Brosi, die Kelten und Althelvetier, Soloth., 1851, S. 92. 2) Köppen, die Religion des Buddha, S. 447.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-14T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-14T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/191
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/191>, abgerufen am 21.11.2024.