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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Moria sind ganz phönicisch,1) woraus hervorgeht, dass .Salomo sich bei seinem Tempelbaue phönicischer Baumeister bediente. Auch in der deutschen Mythologie wohnt Odhin auf dem Berge, ist der Mann vom Berge und wird erst später in die höheren Sphären hinaufgerückt.2) Die indische Gott Ciwa hat den Beinamen Girica, der Herr der Berge, und seine Gattin heisst Parvati, die Berggeborne; auch nahm er die von dem Himmel herabfallende Ganga auf, was Alles nur darauf hindeutet, dass die Götter auf dem Himalaja wohnen.3) Nach Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 73 und 75, soll Ciwas als Giricas oder Adricas auf dem Kailasas, dem nördlichen Gipfel des Berges Himawan gewohnt haben. Es ist schon ein mächtiger Fortschritt der Menschen und ihres Gottesbewusstseins, wenn sie den Blick von der Erde und von den Bergen hinauf zu dem Himmel, zu den Sternen erheben und nunmehr dahin Gott und seinen Himmel versetzen. Richtet der fühlende Mensch, der einsame Hirte und Ackerbauer auf den hohen Bergen und in den Hochflächen nach des Tages Mühen und Leiden am anbrechenden Abend und in der lautlosen Nacht das Auge zu den flimmernden, glänzenden, ruhigen Sternen empor, erkennt er ahnend und hoffend das Dasein eines höhern Wesens, eines Schöpfers und Erhalters; in und über den Sternen der Nacht muss Gott thronen und wachen. Zum Zeichen, dass in den fernen Sternen der Nacht der Mensch zuerst den wahren Gott erkannt habe, wölbet sich über jeder Maurerloge das blaue Himmelszelt, der endlose Sternenhimmel, darin das jedem Auge so leicht erkennbare Sternbild des Orion mit dem Hundsstern, Sirius, Sura nach den Zendschriften. Es ist das tiefste und umfassendste Licht- und Gottessymbol, dass die Maurer zur Erkenntniss und zur Verehrung des höchsten Wesens sich gleichsam in der stillen Nacht auf den Bergen unter dem leuchtenden Sternenhimmel in dem von Gott selbst geschaffenen einzigen Tempel des grossen Weltalls versammeln. Alle Logen bedeuten die endlose

1) Semper, der Stil, I. S. 899.
2) Simrok, Handbuch der deutschen Mythologie, S. 231.
3) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 781 u. 847.

Moria sind ganz phönicisch,1) woraus hervorgeht, dass .Salomo sich bei seinem Tempelbaue phönicischer Baumeister bediente. Auch in der deutschen Mythologie wohnt Odhin auf dem Berge, ist der Mann vom Berge und wird erst später in die höheren Sphären hinaufgerückt.2) Die indische Gott Ciwa hat den Beinamen Girica, der Herr der Berge, und seine Gattin heisst Pârvati, die Berggeborne; auch nahm er die von dem Himmel herabfallende Gangâ auf, was Alles nur darauf hindeutet, dass die Götter auf dem Himâlaja wohnen.3) Nach Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 73 und 75, soll Ciwas als Giricas oder Adricas auf dem Kailâsas, dem nördlichen Gipfel des Berges Himawân gewohnt haben. Es ist schon ein mächtiger Fortschritt der Menschen und ihres Gottesbewusstseins, wenn sie den Blick von der Erde und von den Bergen hinauf zu dem Himmel, zu den Sternen erheben und nunmehr dahin Gott und seinen Himmel versetzen. Richtet der fühlende Mensch, der einsame Hirte und Ackerbauer auf den hohen Bergen und in den Hochflächen nach des Tages Mühen und Leiden am anbrechenden Abend und in der lautlosen Nacht das Auge zu den flimmernden, glänzenden, ruhigen Sternen empor, erkennt er ahnend und hoffend das Dasein eines höhern Wesens, eines Schöpfers und Erhalters; in und über den Sternen der Nacht muss Gott thronen und wachen. Zum Zeichen, dass in den fernen Sternen der Nacht der Mensch zuerst den wahren Gott erkannt habe, wölbet sich über jeder Maurerloge das blaue Himmelszelt, der endlose Sternenhimmel, darin das jedem Auge so leicht erkennbare Sternbild des Orion mit dem Hundsstern, Sirius, Sura nach den Zendschriften. Es ist das tiefste und umfassendste Licht- und Gottessymbol, dass die Maurer zur Erkenntniss und zur Verehrung des höchsten Wesens sich gleichsam in der stillen Nacht auf den Bergen unter dem leuchtenden Sternenhimmel in dem von Gott selbst geschaffenen einzigen Tempel des grossen Weltalls versammeln. Alle Logen bedeuten die endlose

1) Semper, der Stil, I. S. 899.
2) Simrok, Handbuch der deutschen Mythologie, S. 231.
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 und 75, soll Ciwas als Giricas oder Adricas auf dem Kailâsas, dem nördlichen Gipfel des Berges
 Himawân gewohnt haben. Es ist schon ein mächtiger Fortschritt der Menschen und ihres
 Gottesbewusstseins, wenn sie den Blick von der Erde und von den Bergen hinauf zu dem Himmel, zu den
 Sternen erheben und nunmehr dahin Gott und seinen Himmel versetzen. Richtet der fühlende Mensch, der
 einsame Hirte und Ackerbauer auf den hohen Bergen und in den Hochflächen nach des Tages Mühen und
 Leiden am anbrechenden Abend und in der lautlosen Nacht das Auge zu den flimmernden, glänzenden,
 ruhigen Sternen empor, erkennt er ahnend und hoffend das Dasein eines höhern Wesens, eines Schöpfers
 und Erhalters; in und über den Sternen der Nacht muss Gott thronen und wachen. Zum Zeichen, dass in
 den fernen Sternen der Nacht der Mensch zuerst den wahren Gott erkannt habe, wölbet sich über jeder
 Maurerloge das blaue Himmelszelt, der endlose Sternenhimmel, darin das jedem Auge so leicht
 erkennbare Sternbild des Orion mit dem Hundsstern, Sirius, Sura nach den Zendschriften. Es ist das
 tiefste und umfassendste Licht- und Gottessymbol, dass die Maurer zur Erkenntniss und zur Verehrung
 des höchsten Wesens sich gleichsam in der stillen Nacht auf den Bergen unter dem leuchtenden
 Sternenhimmel in dem von Gott selbst geschaffenen einzigen Tempel des grossen Weltalls versammeln.
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[247/0263] Moria sind ganz phönicisch, 1) woraus hervorgeht, dass .Salomo sich bei seinem Tempelbaue phönicischer Baumeister bediente. Auch in der deutschen Mythologie wohnt Odhin auf dem Berge, ist der Mann vom Berge und wird erst später in die höheren Sphären hinaufgerückt. 2) Die indische Gott Ciwa hat den Beinamen Girica, der Herr der Berge, und seine Gattin heisst Pârvati, die Berggeborne; auch nahm er die von dem Himmel herabfallende Gangâ auf, was Alles nur darauf hindeutet, dass die Götter auf dem Himâlaja wohnen. 3) Nach Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 73 und 75, soll Ciwas als Giricas oder Adricas auf dem Kailâsas, dem nördlichen Gipfel des Berges Himawân gewohnt haben. Es ist schon ein mächtiger Fortschritt der Menschen und ihres Gottesbewusstseins, wenn sie den Blick von der Erde und von den Bergen hinauf zu dem Himmel, zu den Sternen erheben und nunmehr dahin Gott und seinen Himmel versetzen. Richtet der fühlende Mensch, der einsame Hirte und Ackerbauer auf den hohen Bergen und in den Hochflächen nach des Tages Mühen und Leiden am anbrechenden Abend und in der lautlosen Nacht das Auge zu den flimmernden, glänzenden, ruhigen Sternen empor, erkennt er ahnend und hoffend das Dasein eines höhern Wesens, eines Schöpfers und Erhalters; in und über den Sternen der Nacht muss Gott thronen und wachen. Zum Zeichen, dass in den fernen Sternen der Nacht der Mensch zuerst den wahren Gott erkannt habe, wölbet sich über jeder Maurerloge das blaue Himmelszelt, der endlose Sternenhimmel, darin das jedem Auge so leicht erkennbare Sternbild des Orion mit dem Hundsstern, Sirius, Sura nach den Zendschriften. Es ist das tiefste und umfassendste Licht- und Gottessymbol, dass die Maurer zur Erkenntniss und zur Verehrung des höchsten Wesens sich gleichsam in der stillen Nacht auf den Bergen unter dem leuchtenden Sternenhimmel in dem von Gott selbst geschaffenen einzigen Tempel des grossen Weltalls versammeln. Alle Logen bedeuten die endlose 1) Semper, der Stil, I. S. 899. 2) Simrok, Handbuch der deutschen Mythologie, S. 231. 3) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 781 u. 847.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/263>, abgerufen am 22.11.2024.