Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.Gemeinherde ihrer neuen Niederlassung sich ein neues Leben entzünden sollte. In dem vaterländischen Feuer sollte der vaterländische Geist und das vaterländische Leben gebracht und bewahrt werden. Von ganz besonderem Ansehen waren solche Hestien, welche mit angesehenen Heiligthümern und gemeinschaftlichen Cultusstätten grösserer nationaler Vereine zusammenfielen, z. B. Delos als Hestia der Cycladen, die Hestia im Prytaneum zu Olympia, wo auch ein ewiges Feuer brannte, und vor allen übrigen die des pythischen Heiligthums zu Delphi. Wegen des religiösen Ansehens von Delphi konnte diese Opferstätte, wo gleichfalls ein ewiges Feuer brannte, noch am ersten für den religiösen Mittelpunkt aller Griechen oder vom ganzen Griechenland gelten.1) Bei grössern Opfern pflegte immer mit einer Spende an die Hestia begonnen und wieder geschlossen zu werden, wie sie überhaupt bei allen Gebeten und religiösen Acten zuerst genannt zu werden pflegte. Das Anzünden und das Löschen der Kerzen beim Beginnen und beim Schlusse des katholischen Gottesdienstes und der Maurerlogen hängt hiemit zusammen und deutet darauf hin, dass das Feuer als das Symbol Gottes jeder Gottesverehrung und jedem Gottesdienste, jeder Loge anwohnen, dass man Alles mit Gott anfangen und enden solle, - dass Gott der Anfang und das Ende aller Dinge sei. Mit dem Feuer, mit dem Lichte muss angefangen werden, - [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material] war schon ein griechisches Sprichwort. Wo die Menschen sieh versammeln und niederlassen, soll das Feuer, als das Symbol Gottes, soll Gott bei ihnen sein und bleiben und ewig weilen; darin besteht das Wesen des ewigen Lichtes, des Feuers in der Kirche und in dem Hause, der öffentlichen und privaten Hestien. Die zwei Säulen, welche in den Maurerlogen als die Säulen Sets erscheinen, könnten auch auf die Hestia Bezug haben oder doch gedeutet werden, da sie dargestellt wird sitzend zwischen zwei Spitzsäulen als den Symbolen des Wendekreises der Sonne,2) in welcher Bedeutung die zwei Säulen 1) Preller, a. a. O., I., S. 269 u. 270. 2) 1) Preller, a. a. O., I., S. 267 u. 272.
Gemeinherde ihrer neuen Niederlassung sich ein neues Leben entzünden sollte. In dem vaterländischen Feuer sollte der vaterländische Geist und das vaterländische Leben gebracht und bewahrt werden. Von ganz besonderem Ansehen waren solche Hestien, welche mit angesehenen Heiligthümern und gemeinschaftlichen Cultusstätten grösserer nationaler Vereine zusammenfielen, z. B. Delos als Hestia der Cycladen, die Hestia im Prytaneum zu Olympia, wo auch ein ewiges Feuer brannte, und vor allen übrigen die des pythischen Heiligthums zu Delphi. Wegen des religiösen Ansehens von Delphi konnte diese Opferstätte, wo gleichfalls ein ewiges Feuer brannte, noch am ersten für den religiösen Mittelpunkt aller Griechen oder vom ganzen Griechenland gelten.1) Bei grössern Opfern pflegte immer mit einer Spende an die Hestia begonnen und wieder geschlossen zu werden, wie sie überhaupt bei allen Gebeten und religiösen Acten zuerst genannt zu werden pflegte. Das Anzünden und das Löschen der Kerzen beim Beginnen und beim Schlusse des katholischen Gottesdienstes und der Maurerlogen hängt hiemit zusammen und deutet darauf hin, dass das Feuer als das Symbol Gottes jeder Gottesverehrung und jedem Gottesdienste, jeder Loge anwohnen, dass man Alles mit Gott anfangen und enden solle, – dass Gott der Anfang und das Ende aller Dinge sei. Mit dem Feuer, mit dem Lichte muss angefangen werden, – [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material] war schon ein griechisches Sprichwort. Wo die Menschen sieh versammeln und niederlassen, soll das Feuer, als das Symbol Gottes, soll Gott bei ihnen sein und bleiben und ewig weilen; darin besteht das Wesen des ewigen Lichtes, des Feuers in der Kirche und in dem Hause, der öffentlichen und privaten Hestien. Die zwei Säulen, welche in den Maurerlogen als die Säulen Sets erscheinen, könnten auch auf die Hestia Bezug haben oder doch gedeutet werden, da sie dargestellt wird sitzend zwischen zwei Spitzsäulen als den Symbolen des Wendekreises der Sonne,2) in welcher Bedeutung die zwei Säulen 1) Preller, a. a. O., I., S. 269 u. 270. 2) 1) Preller, a. a. O., I., S. 267 u. 272.
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Gemeinherde ihrer neuen Niederlassung sich ein neues Leben entzünden sollte. In dem vaterländischen Feuer sollte der vaterländische Geist und das vaterländische Leben gebracht und bewahrt werden. Von ganz besonderem Ansehen waren solche Hestien, welche mit angesehenen Heiligthümern und gemeinschaftlichen Cultusstätten grösserer nationaler Vereine zusammenfielen, z. B. Delos als Hestia der Cycladen, die Hestia im Prytaneum zu Olympia, wo auch ein ewiges Feuer brannte, und vor allen übrigen die des pythischen Heiligthums zu Delphi. Wegen des religiösen Ansehens von Delphi konnte diese Opferstätte, wo gleichfalls ein ewiges Feuer brannte, noch am ersten für den religiösen Mittelpunkt aller Griechen oder vom ganzen Griechenland gelten. 1) Bei grössern Opfern pflegte immer mit einer Spende an die Hestia begonnen und wieder geschlossen zu werden, wie sie überhaupt bei allen Gebeten und religiösen Acten zuerst genannt zu werden pflegte. Das Anzünden und das Löschen der Kerzen beim Beginnen und beim Schlusse des katholischen Gottesdienstes und der Maurerlogen hängt hiemit zusammen und deutet darauf hin, dass das Feuer als das Symbol Gottes jeder Gottesverehrung und jedem Gottesdienste, jeder Loge anwohnen, dass man Alles mit Gott anfangen und enden solle, – dass Gott der Anfang und das Ende aller Dinge sei. Mit dem Feuer, mit dem Lichte muss angefangen werden, – _ _ war schon ein griechisches Sprichwort. Wo die Menschen sieh versammeln und niederlassen, soll das Feuer, als das Symbol Gottes, soll Gott bei ihnen sein und bleiben und ewig weilen; darin besteht das Wesen des ewigen Lichtes, des Feuers in der Kirche und in dem Hause, der öffentlichen und privaten Hestien. Die zwei Säulen, welche in den Maurerlogen als die Säulen Sets erscheinen, könnten auch auf die Hestia Bezug haben oder doch gedeutet werden, da sie dargestellt wird sitzend zwischen zwei Spitzsäulen als den Symbolen des Wendekreises der Sonne, 2) in welcher Bedeutung die zwei Säulen
1) Preller, a. a. O., I., S. 269 u. 270.
2) 1) Preller, a. a. O., I., S. 267 u. 272.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/291>, abgerufen am 16.07.2024. |