Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.auch in den Rennbahnen aufgestellt zu werden pflegten. Den Hestien der Griechen waren übrigens ganz entsprechend die Feuertempel oder Pyräen (Dadgads) des Zendvolkes auf der Berge Gipfel, in denen auch ein heiliges und gereinigtes Feuer unterhalten wurde, welches niemals erlöschen durfte und vor denen das Zendvolk zu Ormuzd, dem Gotte des reinen und ewigen Lichtes, betete. 1) Auch das heilige Feuer, welches die lichtgläubigen und nach unseren Vermuthungen aus Hochasien in uralten Zeiten nach Amerika eingewanderten, zu dem indogermanischen Völkerstamme gehörigen Peruaner2) ihrem Licht- und Sonnengotte Pachakamak anzündeten und zu ihren Opfern bedurften, musste von der Sonne selbst gegeben werden und wurde durchaus in derselben Weise von ihrem Oberpriester gewonnen und in der Hauptstadt Cusco durch heilige keusche Jungfrauen oder Priesterinnen, die sogenannten Sonnenjungfrauen bewahrt, wie zu Rom das heilige Feuer der Vesta. Bei den Indern war es ein heiliger Gebrauch, beim Feuer die Bündnisse und Freundschaftsgelöbnisse zu bekräftigen. So heisst es z. B. im Ramajana nach der Uebersetzung von Fr. Schlegel: Sugrivo, da er dies alles gehört, Ramo's Geschick und Art, Da macht er Freundschaft mit Ramo, hat beim Feuer gelobt den Bund. Auch die alten Perser schworen bei dem Mithra, d. i. bei dem Lichte, in seinem Unterschiede von Sonne, Mond und Gestirnen aufgefasst. Mithra war ursprünglich der Gott des allessehenden und allesdurchdringenden Lichtes, daher auch der Gott der Treue und Wahrheit und der Rächer der Lüge und Falschheit.3) Unter den positiven Pflichten des Mazdayacna, des Ormuzdieners, des Lichtgläubigen, steht die Pflicht, die Wahrheit zu reden und das gegebene Wort, den gegebenen Handschlag und die Verträge heilig zu halten, oben an. Jeder Verstoss dagegen, jeder Wort- und Vertragsbruch und jede Falschheit und Unwahrheit, 1) Vergl. darüber Spiegel, Avesta, II. Einleitung S. LXIV
ff. 2) Alpina für 1860, S. 256 ff. 3) Windischmann, Mithra, S. 52 ff.
auch in den Rennbahnen aufgestellt zu werden pflegten. Den Hestien der Griechen waren übrigens ganz entsprechend die Feuertempel oder Pyräen (Dadgads) des Zendvolkes auf der Berge Gipfel, in denen auch ein heiliges und gereinigtes Feuer unterhalten wurde, welches niemals erlöschen durfte und vor denen das Zendvolk zu Ormuzd, dem Gotte des reinen und ewigen Lichtes, betete. 1) Auch das heilige Feuer, welches die lichtgläubigen und nach unseren Vermuthungen aus Hochasien in uralten Zeiten nach Amerika eingewanderten, zu dem indogermanischen Völkerstamme gehörigen Peruaner2) ihrem Licht- und Sonnengotte Pachakamak anzündeten und zu ihren Opfern bedurften, musste von der Sonne selbst gegeben werden und wurde durchaus in derselben Weise von ihrem Oberpriester gewonnen und in der Hauptstadt Cusco durch heilige keusche Jungfrauen oder Priesterinnen, die sogenannten Sonnenjungfrauen bewahrt, wie zu Rom das heilige Feuer der Vesta. Bei den Indern war es ein heiliger Gebrauch, beim Feuer die Bündnisse und Freundschaftsgelöbnisse zu bekräftigen. So heisst es z. B. im Ramajana nach der Uebersetzung von Fr. Schlegel: Sugrivo, da er dies alles gehört, Ramo’s Geschick und Art, Da macht er Freundschaft mit Ramo, hat beim Feuer gelobt den Bund. Auch die alten Perser schworen bei dem Mithra, d. i. bei dem Lichte, in seinem Unterschiede von Sonne, Mond und Gestirnen aufgefasst. Mithra war ursprünglich der Gott des allessehenden und allesdurchdringenden Lichtes, daher auch der Gott der Treue und Wahrheit und der Rächer der Lüge und Falschheit.3) Unter den positiven Pflichten des Mazdayacna, des Ormuzdieners, des Lichtgläubigen, steht die Pflicht, die Wahrheit zu reden und das gegebene Wort, den gegebenen Handschlag und die Verträge heilig zu halten, oben an. Jeder Verstoss dagegen, jeder Wort- und Vertragsbruch und jede Falschheit und Unwahrheit, 1) Vergl. darüber Spiegel, Avesta, II. Einleitung S. LXIV
ff. 2) Alpina für 1860, S. 256 ff. 3) Windischmann, Mithra, S. 52 ff.
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auch in den Rennbahnen aufgestellt zu werden pflegten. Den Hestien der Griechen waren übrigens ganz entsprechend die Feuertempel oder Pyräen (Dadgads) des Zendvolkes auf der Berge Gipfel, in denen auch ein heiliges und gereinigtes Feuer unterhalten wurde, welches niemals erlöschen durfte und vor denen das Zendvolk zu Ormuzd, dem Gotte des reinen und ewigen Lichtes, betete. 1)
Auch das heilige Feuer, welches die lichtgläubigen und nach unseren Vermuthungen aus Hochasien in uralten Zeiten nach Amerika eingewanderten, zu dem indogermanischen Völkerstamme gehörigen Peruaner 2) ihrem Licht- und Sonnengotte Pachakamak anzündeten und zu ihren Opfern bedurften, musste von der Sonne selbst gegeben werden und wurde durchaus in derselben Weise von ihrem Oberpriester gewonnen und in der Hauptstadt Cusco durch heilige keusche Jungfrauen oder Priesterinnen, die sogenannten Sonnenjungfrauen bewahrt, wie zu Rom das heilige Feuer der Vesta.
Bei den Indern war es ein heiliger Gebrauch, beim Feuer die Bündnisse und Freundschaftsgelöbnisse zu bekräftigen. So heisst es z. B. im Ramajana nach der Uebersetzung von Fr. Schlegel:
Sugrivo, da er dies alles gehört, Ramo’s Geschick und Art, Da macht er Freundschaft mit Ramo, hat beim Feuer gelobt den Bund. Auch die alten Perser schworen bei dem Mithra, d. i. bei dem Lichte, in seinem Unterschiede von Sonne, Mond und Gestirnen aufgefasst. Mithra war ursprünglich der Gott des allessehenden und allesdurchdringenden Lichtes, daher auch der Gott der Treue und Wahrheit und der Rächer der Lüge und Falschheit. 3) Unter den positiven Pflichten des Mazdayacna, des Ormuzdieners, des Lichtgläubigen, steht die Pflicht, die Wahrheit zu reden und das gegebene Wort, den gegebenen Handschlag und die Verträge heilig zu halten, oben an. Jeder Verstoss dagegen, jeder Wort- und Vertragsbruch und jede Falschheit und Unwahrheit,
1) Vergl. darüber Spiegel, Avesta, II. Einleitung S. LXIV ff.
2) Alpina für 1860, S. 256 ff.
3) Windischmann, Mithra, S. 52 ff.
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