Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.Geiste Christi greifen muss. Der Meister v. St., wenn er von dem neu Aufzunehmenden um die Ertheilung des vollen Lichtes gebeten wird, gibt ihm daher als solches das Licht und die Bibel, das bibelsche Licht, das in der Bibel offenbarte Wort und den Geist Gottes. Der Meister v. St. kann gleich Johannes dem Täufer blos von dem Lichte zeugen, - kann nur auf die Bibel, auf Christus, - auf das Licht verweisen, das in der Bibel eingeschlossen und mit Christus in die Welt gekommen ist. Der Maurer soll Mensch sein im höchsten und edelsten Sinne, und wie der Mensch sein, leben und sterben müsse, lehrt am reinsten die Bibel, der Sohn Gottes, wesshalb die Bibel das Buch des Menschen und des Maurers, und Christus ihr unerreichbares Vorbild ist. Auf der Bibel, auf Christus ruht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der ganzen gebildeten Menschheit, und wer daher ein Mensch sein und mit der Menschheit fortschreiten will, muss biblisch und christlich leben, von dem Geiste der Bibel und des göttlichen Menschensohnes durchdrungen sein. In der Bibel liegt die geistigste heilige Urkunde des menschlichen Geschlechtes vor uns, gleichsam die Quelle, aus welcher die höhere, die wahrhaft menschliche Geschichte, Bildung und Gesittung, Wissenschaft und Kunst entflossen ist, entfliesst und entfliessen wird. Die Bibel ist nicht allein das Buch der Bücher, sondern noch weit mehr das Buch des Lebens. Das Buch der Bücher ist sie, weil mit dem Verständniss und mit der Erklärung dieses einzigen Buches sich die theologischen Wissenschaften aller christlichen Völker und Sprachen in endloser Bücherzahl seit vielen Jahrhunderten beschäftigen und gewiss noch Jahrhunderte beschäftigen werden, wie die gesammte kirchliche Beredtsamkeit aus ihr den Stoff, den Grundgedanken, den Text entlehnt. Zum Buche des Lebens, zur Quelle und Bildnerin des Lebens ist die Bibel durch Christus und durch die von ihm geschaffene Menschheit, die Christenheit geworden. Auch die heiligen Schriften des Zendvolkes, der Chinesen und der Inder und, darunter vorzüglich der Zendavesta sind insoweit weltgeschichtliche Schriften, als das Zendvolk, die Chinesen und die Inder der Weltgeschichte angehören und in dieselbe eingreifen: aber sie stehen an weltgeschichtlicher Bedeu- Geiste Christi greifen muss. Der Meister v. St., wenn er von dem neu Aufzunehmenden um die Ertheilung des vollen Lichtes gebeten wird, gibt ihm daher als solches das Licht und die Bibel, das bibelsche Licht, das in der Bibel offenbarte Wort und den Geist Gottes. Der Meister v. St. kann gleich Johannes dem Täufer blos von dem Lichte zeugen, – kann nur auf die Bibel, auf Christus, – auf das Licht verweisen, das in der Bibel eingeschlossen und mit Christus in die Welt gekommen ist. Der Maurer soll Mensch sein im höchsten und edelsten Sinne, und wie der Mensch sein, leben und sterben müsse, lehrt am reinsten die Bibel, der Sohn Gottes, wesshalb die Bibel das Buch des Menschen und des Maurers, und Christus ihr unerreichbares Vorbild ist. Auf der Bibel, auf Christus ruht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der ganzen gebildeten Menschheit, und wer daher ein Mensch sein und mit der Menschheit fortschreiten will, muss biblisch und christlich leben, von dem Geiste der Bibel und des göttlichen Menschensohnes durchdrungen sein. In der Bibel liegt die geistigste heilige Urkunde des menschlichen Geschlechtes vor uns, gleichsam die Quelle, aus welcher die höhere, die wahrhaft menschliche Geschichte, Bildung und Gesittung, Wissenschaft und Kunst entflossen ist, entfliesst und entfliessen wird. Die Bibel ist nicht allein das Buch der Bücher, sondern noch weit mehr das Buch des Lebens. Das Buch der Bücher ist sie, weil mit dem Verständniss und mit der Erklärung dieses einzigen Buches sich die theologischen Wissenschaften aller christlichen Völker und Sprachen in endloser Bücherzahl seit vielen Jahrhunderten beschäftigen und gewiss noch Jahrhunderte beschäftigen werden, wie die gesammte kirchliche Beredtsamkeit aus ihr den Stoff, den Grundgedanken, den Text entlehnt. Zum Buche des Lebens, zur Quelle und Bildnerin des Lebens ist die Bibel durch Christus und durch die von ihm geschaffene Menschheit, die Christenheit geworden. Auch die heiligen Schriften des Zendvolkes, der Chinesen und der Inder und, darunter vorzüglich der Zendavesta sind insoweit weltgeschichtliche Schriften, als das Zendvolk, die Chinesen und die Inder der Weltgeschichte angehören und in dieselbe eingreifen: aber sie stehen an weltgeschichtlicher Bedeu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0297" n="281"/> <p>Geiste Christi greifen muss. Der Meister v. St., wenn er von dem neu Aufzunehmenden um die Ertheilung des vollen Lichtes gebeten wird, gibt ihm daher als solches das Licht und die Bibel, das bibelsche Licht, das in der Bibel offenbarte Wort und den Geist Gottes. Der Meister v. St. kann gleich Johannes dem Täufer blos von dem Lichte zeugen, – kann nur auf die Bibel, auf Christus, – auf das Licht verweisen, das in der Bibel eingeschlossen und mit Christus in die Welt gekommen ist. Der Maurer soll Mensch sein im höchsten und edelsten Sinne, und wie der Mensch sein, leben und sterben müsse, lehrt am reinsten die Bibel, der Sohn Gottes, wesshalb die Bibel das Buch des Menschen und des Maurers, und Christus ihr unerreichbares Vorbild ist. Auf der Bibel, auf Christus ruht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der ganzen gebildeten Menschheit, und wer daher ein Mensch sein und mit der Menschheit fortschreiten will, muss biblisch und christlich leben, von dem Geiste der Bibel und des göttlichen Menschensohnes durchdrungen sein. In der Bibel liegt die geistigste heilige Urkunde des menschlichen Geschlechtes vor uns, gleichsam die Quelle, aus welcher die höhere, die wahrhaft menschliche Geschichte, Bildung und Gesittung, Wissenschaft und Kunst entflossen ist, entfliesst und entfliessen wird. Die Bibel ist nicht allein das Buch der Bücher, sondern noch weit mehr das Buch des Lebens. Das Buch der Bücher ist sie, weil mit dem Verständniss und mit der Erklärung dieses einzigen Buches sich die theologischen Wissenschaften aller christlichen Völker und Sprachen in endloser Bücherzahl seit vielen Jahrhunderten beschäftigen und gewiss noch Jahrhunderte beschäftigen werden, wie die gesammte kirchliche Beredtsamkeit aus ihr den Stoff, den Grundgedanken, den Text entlehnt. Zum Buche des Lebens, zur Quelle und Bildnerin des Lebens ist die Bibel durch Christus und durch die von ihm geschaffene Menschheit, die Christenheit geworden. Auch die heiligen Schriften des Zendvolkes, der Chinesen und der Inder und, darunter vorzüglich der Zendavesta sind insoweit weltgeschichtliche Schriften, als das Zendvolk, die Chinesen und die Inder der Weltgeschichte angehören und in dieselbe eingreifen: aber sie stehen an weltgeschichtlicher Bedeu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [281/0297]
Geiste Christi greifen muss. Der Meister v. St., wenn er von dem neu Aufzunehmenden um die Ertheilung des vollen Lichtes gebeten wird, gibt ihm daher als solches das Licht und die Bibel, das bibelsche Licht, das in der Bibel offenbarte Wort und den Geist Gottes. Der Meister v. St. kann gleich Johannes dem Täufer blos von dem Lichte zeugen, – kann nur auf die Bibel, auf Christus, – auf das Licht verweisen, das in der Bibel eingeschlossen und mit Christus in die Welt gekommen ist. Der Maurer soll Mensch sein im höchsten und edelsten Sinne, und wie der Mensch sein, leben und sterben müsse, lehrt am reinsten die Bibel, der Sohn Gottes, wesshalb die Bibel das Buch des Menschen und des Maurers, und Christus ihr unerreichbares Vorbild ist. Auf der Bibel, auf Christus ruht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der ganzen gebildeten Menschheit, und wer daher ein Mensch sein und mit der Menschheit fortschreiten will, muss biblisch und christlich leben, von dem Geiste der Bibel und des göttlichen Menschensohnes durchdrungen sein. In der Bibel liegt die geistigste heilige Urkunde des menschlichen Geschlechtes vor uns, gleichsam die Quelle, aus welcher die höhere, die wahrhaft menschliche Geschichte, Bildung und Gesittung, Wissenschaft und Kunst entflossen ist, entfliesst und entfliessen wird. Die Bibel ist nicht allein das Buch der Bücher, sondern noch weit mehr das Buch des Lebens. Das Buch der Bücher ist sie, weil mit dem Verständniss und mit der Erklärung dieses einzigen Buches sich die theologischen Wissenschaften aller christlichen Völker und Sprachen in endloser Bücherzahl seit vielen Jahrhunderten beschäftigen und gewiss noch Jahrhunderte beschäftigen werden, wie die gesammte kirchliche Beredtsamkeit aus ihr den Stoff, den Grundgedanken, den Text entlehnt. Zum Buche des Lebens, zur Quelle und Bildnerin des Lebens ist die Bibel durch Christus und durch die von ihm geschaffene Menschheit, die Christenheit geworden. Auch die heiligen Schriften des Zendvolkes, der Chinesen und der Inder und, darunter vorzüglich der Zendavesta sind insoweit weltgeschichtliche Schriften, als das Zendvolk, die Chinesen und die Inder der Weltgeschichte angehören und in dieselbe eingreifen: aber sie stehen an weltgeschichtlicher Bedeu-
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