Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.den Schöpfer. Im Anfange war der Geist, das Wort und die That und der Geist, das Wort und die That waren bei Gott, waren Gott; das heilige Wort ist der Schöpfer und die Schöpfung, der in der Schöpfung sich verkündende und offenbarende Gott, der mit dem Vater durch den Geist eine oder vereinte Sohn, der ewige Logos und der menschgewordene Sohn Gottes, die Ewigkeit in der Zeit, der Unendliche in Zeit und Raum, Gott in den Welten und in den Menschen, die einzige Offenbarung Gottes. Das heilige Wort, das grosse Schöpfungswort ist nur das Symbol und der Name Gottes als des allmächtigen und ewigen Baumeisters der Welt, indem Gottes Gedanke und Wort die Welt bauet, bildet, webet, ordnet und regiert. Die Vorstellung von der Schöpfung der Welt durch den Gedanken und das Wort Gottes aus dem Nichts, aus der Urfinsterniss ist wesentlich zarathustrisch und aus dem babylonisch-assyrischen Glauben von den Juden in ihre heiligen Schriften aufgenommen worden.1) Dieselbe Vorstellung von der Schöpfung, der gleiche Gottesbegriff ist Jedem erkennbar auch in der Maurerei enthalten und diese Vorstellung und dieser Begriff beweisen überzeugender und unwiderleglicher als alles Andere, dass die Maurerei zunächst und zuletzt aus den römischen maurerischen Mithrasmysterien hervorgegangen sei. - Hirams Sterben und Wiederauferstehen, - die Akazie als Baum des ewigen Lebens, - der zerfallene und wiederaufzurichtende salomonische Tempel, - der von Hiram erbauete salomonische Tempel mit den beiden von ihm gegossenen Säulen Jakin und Boaz vor demselben, - die heiligen Worte Jehovah, Jakin, Boaz und Hiram, - der Hammer, das Winkelmass und die Hand, - Sonne, Mond und der Meister, - die heiligen Zahlen 3, 5, 7, 9 u. 12, - die weisse blauumrandete Maurerschürze, das Schwert und die dunkele Meisterloge u. s. w. stehen in den innigsten und überraschendsten Beziehungen zu einander, bilden ein harmonisches Glaubensgebäude und gehören dem gleichen Vorstellungskreise von Gott und seiner Schöpfung und von der Bestimmung und dem Schicksale des Menschen im Leben und Sterben an. Dieser einst 1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 305 ff.
den Schöpfer. Im Anfange war der Geist, das Wort und die That und der Geist, das Wort und die That waren bei Gott, waren Gott; das heilige Wort ist der Schöpfer und die Schöpfung, der in der Schöpfung sich verkündende und offenbarende Gott, der mit dem Vater durch den Geist eine oder vereinte Sohn, der ewige Logos und der menschgewordene Sohn Gottes, die Ewigkeit in der Zeit, der Unendliche in Zeit und Raum, Gott in den Welten und in den Menschen, die einzige Offenbarung Gottes. Das heilige Wort, das grosse Schöpfungswort ist nur das Symbol und der Name Gottes als des allmächtigen und ewigen Baumeisters der Welt, indem Gottes Gedanke und Wort die Welt bauet, bildet, webet, ordnet und regiert. Die Vorstellung von der Schöpfung der Welt durch den Gedanken und das Wort Gottes aus dem Nichts, aus der Urfinsterniss ist wesentlich zarathustrisch und aus dem babylonisch-assyrischen Glauben von den Juden in ihre heiligen Schriften aufgenommen worden.1) Dieselbe Vorstellung von der Schöpfung, der gleiche Gottesbegriff ist Jedem erkennbar auch in der Maurerei enthalten und diese Vorstellung und dieser Begriff beweisen überzeugender und unwiderleglicher als alles Andere, dass die Maurerei zunächst und zuletzt aus den römischen maurerischen Mithrasmysterien hervorgegangen sei. – Hirams Sterben und Wiederauferstehen, – die Akazie als Baum des ewigen Lebens, – der zerfallene und wiederaufzurichtende salomonische Tempel, – der von Hiram erbauete salomonische Tempel mit den beiden von ihm gegossenen Säulen Jakin und Boaz vor demselben, – die heiligen Worte Jehovah, Jakin, Boaz und Hiram, – der Hammer, das Winkelmass und die Hand, – Sonne, Mond und der Meister, – die heiligen Zahlen 3, 5, 7, 9 u. 12, – die weisse blauumrandete Maurerschürze, das Schwert und die dunkele Meisterloge u. s. w. stehen in den innigsten und überraschendsten Beziehungen zu einander, bilden ein harmonisches Glaubensgebäude und gehören dem gleichen Vorstellungskreise von Gott und seiner Schöpfung und von der Bestimmung und dem Schicksale des Menschen im Leben und Sterben an. Dieser einst 1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 305 ff.
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den Schöpfer. Im Anfange war der Geist, das Wort und die That und der Geist, das Wort und die That waren bei Gott, waren Gott; das heilige Wort ist der Schöpfer und die Schöpfung, der in der Schöpfung sich verkündende und offenbarende Gott, der mit dem Vater durch den Geist eine oder vereinte Sohn, der ewige Logos und der menschgewordene Sohn Gottes, die Ewigkeit in der Zeit, der Unendliche in Zeit und Raum, Gott in den Welten und in den Menschen, die einzige Offenbarung Gottes.
Das heilige Wort, das grosse Schöpfungswort ist nur das Symbol und der Name Gottes als des allmächtigen und ewigen Baumeisters der Welt, indem Gottes Gedanke und Wort die Welt bauet, bildet, webet, ordnet und regiert. Die Vorstellung von der Schöpfung der Welt durch den Gedanken und das Wort Gottes aus dem Nichts, aus der Urfinsterniss ist wesentlich zarathustrisch und aus dem babylonisch-assyrischen Glauben von den Juden in ihre heiligen Schriften aufgenommen worden. 1) Dieselbe Vorstellung von der Schöpfung, der gleiche Gottesbegriff ist Jedem erkennbar auch in der Maurerei enthalten und diese Vorstellung und dieser Begriff beweisen überzeugender und unwiderleglicher als alles Andere, dass die Maurerei zunächst und zuletzt aus den römischen maurerischen Mithrasmysterien hervorgegangen sei. – Hirams Sterben und Wiederauferstehen, – die Akazie als Baum des ewigen Lebens, – der zerfallene und wiederaufzurichtende salomonische Tempel, – der von Hiram erbauete salomonische Tempel mit den beiden von ihm gegossenen Säulen Jakin und Boaz vor demselben, – die heiligen Worte Jehovah, Jakin, Boaz und Hiram, – der Hammer, das Winkelmass und die Hand, – Sonne, Mond und der Meister, – die heiligen Zahlen 3, 5, 7, 9 u. 12, – die weisse blauumrandete Maurerschürze, das Schwert und die dunkele Meisterloge u. s. w. stehen in den innigsten und überraschendsten Beziehungen zu einander, bilden ein harmonisches Glaubensgebäude und gehören dem gleichen Vorstellungskreise von Gott und seiner Schöpfung und von der Bestimmung und dem Schicksale des Menschen im Leben und Sterben an. Dieser einst
1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 305 ff.
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