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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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ist auch das ägyptische On zu vergleichen, welches der Name der Sonnenstadt, Heliopolis ist und wohl Nichts als die Glänzende, die Scheinende, den Glanz des Helios ausdrückt. Das semitische [fremdsprachliches Material] ist eine ähnliche littera trina und durfte von den Juden auch nicht ausgesprochen und mitgetheilt werden, wie Om von den Indern, und Jakin und Boaz von den Maurern. [fremdsprachliches Material], Jehovah bezeichnet Den, der da ist, der da war und da sein wird. Je bedeutet die Gegenwart, Ho die Vergangenheit und Vah die Zukunft und Jehovah ist somit der durch alle Zeiten unwandelbare, der ewige (Gott). In den sogenannten semitischen Sprachen, d. h. im Hebräischen und Arabischen, nebst den verwandten Dialekten, sind überhaupt der Regel oder dem Grundsatze nach alle Wurzeln dreisylbig, indem jeder von den drei Buchstaben, aus welchen die Wurzel regelmässig besteht, auch für eine Sylbe zählt oder als solche ausgesprochen wird. Auch Jehovah ist nur ein solches, dreibuchstabiges oder dreisylbiges Wurzelwort. Nach Fr. Schlegel, Philosophie der Geschichte, I. S. 212, lässt sich wohl gar nicht bezweifeln, dass dieses Prinzip der dreisylbigen Wurzeln, absichtlich in die ganze Sprache, und die innerste Struktur derselben hineingebildet ist, und vielleicht nicht ohne Rücksicht auf eine gewisse in dieser Dreifachheit der Wurzeln gesuchte, oder wenigstens in der Ahnung des Gefühls sich darin ausdrückende Bedeutsamkeit. Mit dem semitischen Jehovah als Dem, der da ist, der da war und da sein wird, stimmt auch die berühmte Inschrift auf der Pyramide der lsis in Aegpten überein: "Ich bin Alles, was da war, ist und sein wird, und meinen Schleier hat noch kein Sterblicher gehoben." - JAO wird auch als Gott der Chaldäer angeführt, und wirklich glaubt Rawlinson in den Keilinschriften den Feuergott JAH oder JAO gefunden zu haben. Ausserdem finden sich viele Spuren eines alten Gottesmannes JAU, welche griechische Schreibung auf JAHU führt , d. h. JAH mit der uralten nennwörtlichen Endung U. Jahu, Jau ist zusammengezogen aus Jahav von Jahaveh.1) Alle diese Gottesnamen berechtigen zu dem Ausspruche, dass den Söhnen Noah's, den Japhetiten,

1) Bunsen, Aegyptens Stelle, V. S. 272 und Anm. 27.

ist auch das ägyptische On zu vergleichen, welches der Name der Sonnenstadt, Heliopolis ist und wohl Nichts als die Glänzende, die Scheinende, den Glanz des Helios ausdrückt. Das semitische [fremdsprachliches Material] ist eine ähnliche littera trina und durfte von den Juden auch nicht ausgesprochen und mitgetheilt werden, wie Om von den Indern, und Jakin und Boaz von den Maurern. [fremdsprachliches Material], Jehovah bezeichnet Den, der da ist, der da war und da sein wird. Je bedeutet die Gegenwart, Ho die Vergangenheit und Vah die Zukunft und Jehovah ist somit der durch alle Zeiten unwandelbare, der ewige (Gott). In den sogenannten semitischen Sprachen, d. h. im Hebräischen und Arabischen, nebst den verwandten Dialekten, sind überhaupt der Regel oder dem Grundsatze nach alle Wurzeln dreisylbig, indem jeder von den drei Buchstaben, aus welchen die Wurzel regelmässig besteht, auch für eine Sylbe zählt oder als solche ausgesprochen wird. Auch Jehovah ist nur ein solches, dreibuchstabiges oder dreisylbiges Wurzelwort. Nach Fr. Schlegel, Philosophie der Geschichte, I. S. 212, lässt sich wohl gar nicht bezweifeln, dass dieses Prinzip der dreisylbigen Wurzeln, absichtlich in die ganze Sprache, und die innerste Struktur derselben hineingebildet ist, und vielleicht nicht ohne Rücksicht auf eine gewisse in dieser Dreifachheit der Wurzeln gesuchte, oder wenigstens in der Ahnung des Gefühls sich darin ausdrückende Bedeutsamkeit. Mit dem semitischen Jehovah als Dem, der da ist, der da war und da sein wird, stimmt auch die berühmte Inschrift auf der Pyramide der lsis in Aegpten überein: „Ich bin Alles, was da war, ist und sein wird, und meinen Schleier hat noch kein Sterblicher gehoben.“ – JAO wird auch als Gott der Chaldäer angeführt, und wirklich glaubt Rawlinson in den Keilinschriften den Feuergott JAH oder JAO gefunden zu haben. Ausserdem finden sich viele Spuren eines alten Gottesmannes JAU, welche griechische Schreibung auf JAHU führt , d. h. JAH mit der uralten nennwörtlichen Endung U. Jahu, Jau ist zusammengezogen aus Jahav von Jahaveh.1) Alle diese Gottesnamen berechtigen zu dem Ausspruche, dass den Söhnen Noah’s, den Japhetiten,

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 Vergangenheit und Vah die Zukunft und Jehovah ist somit der durch alle Zeiten unwandelbare, der
 ewige (Gott). In den sogenannten semitischen Sprachen, d. h. im Hebräischen und Arabischen, nebst
 den verwandten Dialekten, sind überhaupt der Regel oder dem Grundsatze nach alle Wurzeln dreisylbig,
 indem jeder von den drei Buchstaben, aus welchen die Wurzel regelmässig besteht, auch für eine Sylbe
 zählt oder als solche ausgesprochen wird. Auch Jehovah ist nur ein solches, dreibuchstabiges oder
 dreisylbiges Wurzelwort. Nach Fr. Schlegel, Philosophie der Geschichte, I. S. 212, lässt sich wohl
 gar nicht bezweifeln, dass dieses Prinzip der dreisylbigen Wurzeln, absichtlich in die ganze
 Sprache, und die innerste Struktur derselben hineingebildet ist, und vielleicht nicht ohne Rücksicht
 auf eine gewisse in dieser Dreifachheit der Wurzeln gesuchte, oder wenigstens in der Ahnung des
 Gefühls sich darin ausdrückende Bedeutsamkeit. Mit dem semitischen Jehovah als Dem, der da ist, der
 da war und da sein wird, stimmt auch die berühmte Inschrift auf der Pyramide der lsis in Aegpten
 überein: &#x201E;Ich bin Alles, was da war, ist und sein wird, und meinen Schleier hat noch kein
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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/332>, abgerufen am 22.11.2024.