Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.mit sich selbst innerlich wie äusserlich Übereinstimmend ist es bei dem Freimaurerbunde, dass er, wie er dem Aufzunehmenden die verhüllende Binde der Finsterniss symbolisch löset und ihm das Licht ertheilt, ebenso die von dem Aufzunehmenden bisher getragene Fessel sprengt und ihm die Freiheit verleiht. Die drei Säulen, welche die Logen oder den Tempel der Maurer tragen, wie wirklich einstens die alten Druidenaltäre von drei symbolischen Steinpfeilern getragen zu werden pflegten,1) dürfen daher nicht allein auf die Weisheit, Stärke und Schönheit bezogen werden, sondern bedeuten noch weit mehr und zugleich das Licht, die Freiheit und die Liebe. Was aber die Fessel, welche der Maurer verschmäht und zerbricht, ausdrücke, können wir natürlich nicht bei den Parsen, den Brahmanen, den Soofi, den Johanniterrittern, den Tempelherren u. s. f. erfahren, welche die Fesseln lieben und knüpfen, sondern darüber muss anderwärts Aufschluss gesucht werden. In dem ältesten , d. i. in dem sogenannten ältesten, in der That aber neueren englischen Lehrlingsfragestücke ist es nicht ohne Bedeutung, dass der Aufzunehmende erzählt, er sei mit verbundenen Augen und gefesselt zur Aufnahme geführt werden, welche Nebeneinanderstellung und Gleichstellung der Binde und der Fessel uns zwingt, dem Symbole der Fessel einen mit dem Symbole der Binde verwandten und harmonirenden Sinn zu ertheilen und beizulegen. Der Maurerlehrling wandert vor seiner Aufnahme in der Finsterniss, und weil er gelobt, beharrlich das Licht zu suchen, fällt die Binde und erhält er die Möglichkeit, das Licht zu finden; wie die Finsterniss das Auge des gewöhnlichen Menschen umhüllt, ebenso fesselt sein Herz das Laster, das Böse und die Leidenschaft, und auch diese Fessel wird gebrochen und fällt, wenn der Lehrling, wie auch der Meister soll und will, den drei Lichtern der Bibel, des Winkelmasses und des Zirkels folget, d. h. Gott, die Tugend und die Menschen liebt, - das Gute, Wahre und Schöne übt, - rein denkt, redet und handelt. 1) Krause, a.
a. O., II. 1. S. 472.
mit sich selbst innerlich wie äusserlich Übereinstimmend ist es bei dem Freimaurerbunde, dass er, wie er dem Aufzunehmenden die verhüllende Binde der Finsterniss symbolisch löset und ihm das Licht ertheilt, ebenso die von dem Aufzunehmenden bisher getragene Fessel sprengt und ihm die Freiheit verleiht. Die drei Säulen, welche die Logen oder den Tempel der Maurer tragen, wie wirklich einstens die alten Druidenaltäre von drei symbolischen Steinpfeilern getragen zu werden pflegten,1) dürfen daher nicht allein auf die Weisheit, Stärke und Schönheit bezogen werden, sondern bedeuten noch weit mehr und zugleich das Licht, die Freiheit und die Liebe. Was aber die Fessel, welche der Maurer verschmäht und zerbricht, ausdrücke, können wir natürlich nicht bei den Parsen, den Brahmanen, den Soofi, den Johanniterrittern, den Tempelherren u. s. f. erfahren, welche die Fesseln lieben und knüpfen, sondern darüber muss anderwärts Aufschluss gesucht werden. In dem ältesten , d. i. in dem sogenannten ältesten, in der That aber neueren englischen Lehrlingsfragestücke ist es nicht ohne Bedeutung, dass der Aufzunehmende erzählt, er sei mit verbundenen Augen und gefesselt zur Aufnahme geführt werden, welche Nebeneinanderstellung und Gleichstellung der Binde und der Fessel uns zwingt, dem Symbole der Fessel einen mit dem Symbole der Binde verwandten und harmonirenden Sinn zu ertheilen und beizulegen. Der Maurerlehrling wandert vor seiner Aufnahme in der Finsterniss, und weil er gelobt, beharrlich das Licht zu suchen, fällt die Binde und erhält er die Möglichkeit, das Licht zu finden; wie die Finsterniss das Auge des gewöhnlichen Menschen umhüllt, ebenso fesselt sein Herz das Laster, das Böse und die Leidenschaft, und auch diese Fessel wird gebrochen und fällt, wenn der Lehrling, wie auch der Meister soll und will, den drei Lichtern der Bibel, des Winkelmasses und des Zirkels folget, d. h. Gott, die Tugend und die Menschen liebt, – das Gute, Wahre und Schöne übt, – rein denkt, redet und handelt. 1) Krause, a.
a. O., II. 1. S. 472.
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mit sich selbst innerlich wie äusserlich Übereinstimmend ist es bei dem Freimaurerbunde, dass er, wie er dem Aufzunehmenden die verhüllende Binde der Finsterniss symbolisch löset und ihm das Licht ertheilt, ebenso die von dem Aufzunehmenden bisher getragene Fessel sprengt und ihm die Freiheit verleiht. Die drei Säulen, welche die Logen oder den Tempel der Maurer tragen, wie wirklich einstens die alten Druidenaltäre von drei symbolischen Steinpfeilern getragen zu werden pflegten, 1) dürfen daher nicht allein auf die Weisheit, Stärke und Schönheit bezogen werden, sondern bedeuten noch weit mehr und zugleich das Licht, die Freiheit und die Liebe. Was aber die Fessel, welche der Maurer verschmäht und zerbricht, ausdrücke, können wir natürlich nicht bei den Parsen, den Brahmanen, den Soofi, den Johanniterrittern, den Tempelherren u. s. f. erfahren, welche die Fesseln lieben und knüpfen, sondern darüber muss anderwärts Aufschluss gesucht werden.
In dem ältesten , d. i. in dem sogenannten ältesten, in der That aber neueren englischen Lehrlingsfragestücke ist es nicht ohne Bedeutung, dass der Aufzunehmende erzählt, er sei mit verbundenen Augen und gefesselt zur Aufnahme geführt werden, welche Nebeneinanderstellung und Gleichstellung der Binde und der Fessel uns zwingt, dem Symbole der Fessel einen mit dem Symbole der Binde verwandten und harmonirenden Sinn zu ertheilen und beizulegen. Der Maurerlehrling wandert vor seiner Aufnahme in der Finsterniss, und weil er gelobt, beharrlich das Licht zu suchen, fällt die Binde und erhält er die Möglichkeit, das Licht zu finden; wie die Finsterniss das Auge des gewöhnlichen Menschen umhüllt, ebenso fesselt sein Herz das Laster, das Böse und die Leidenschaft, und auch diese Fessel wird gebrochen und fällt, wenn der Lehrling, wie auch der Meister soll und will, den drei Lichtern der Bibel, des Winkelmasses und des Zirkels folget, d. h. Gott, die Tugend und die Menschen liebt, – das Gute, Wahre und Schöne übt, – rein denkt, redet und handelt.
1) Krause, a. a. O., II. 1. S. 472.
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