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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Und ein solcher aus dem Schosse der Erde gegrabener redender Stein ist auch unser Symbol der Schlange oder des Strickes. Wird vor dem lebendigen Worte des Todten das todte Wort der Lebenden verstummen? Der ausgegrabene Stein, ursprünglich der Blitz, ruft donnernd und posaunend den Lebenden zu:

Das Licht, welches mit Christus in die Welt gekommen, - das göttliche Wort, welches in der Bibel niedergelegt ist, - das sittlich Gute, die Tugend und die Wahrheit ist der alleinige Ueberwinder der Schlange des Bösen, der Erretter und Erlöser der Menschheit [fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material]. Die zehnte Verkörperung, Irdischwerdung oder Incarnation Wischnu's, welche die Inder am Ende dieser Weltordnung, der Periode der Sünde (Kalijugam) erst noch erwarten, und in der Wischnu in der Gestalt eines ungeheuren weissen Pferdes mit einer ungeheuren Axt,1) d. h. die höchste Tugend und Reinheit zur Vernichtung der höchsten Sünde erscheinen soll, hat der Christ und der gläubige Mensch und Maurer nicht mehr zu erwarten, nachdem Christus geboren worden ist und uns in seiner Lehre die ungeheure Axt zur Tödtung des Sünders und der Sünde überbracht hat. Die Menschenschöpfung ist die zehnte Incarnation Wischnu's2) und in der Menschwerdung Christi oder in dem göttlichen Funken und Strahle der Seele, dem weissen Pferde des Wischnu und dem wahren und alleinigen Sohne Gottes, hat der Mensch die Axt empfangen, um die Sünde, um den Typhon zu erschlagen und die Hölle oder den Satan zu besiegen. Die Waffe ist verliehen, doch deren Führer und Sieger fehlet oft. Jedenfalls aber und wenigstens ist in der Weltgeschichte ein Fortgang, ein Forttragen, und die Juden und die Christen sind nur die treuen Schüler der

1) Ersch und Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 178 b.
2) Vergl. die Abbildung der zehnten Incarnation Wischnu's bei Vollmer, vollständiges Wörterbuch der Mythologie, Taf. CXXV. Auch die übrigen neun Incarnationen Wischnu's theilt Vollmer bildlich mit. Ebenso sind bei Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 35 ff. diese Incarnationen theilweise abgebildet.

Und ein solcher aus dem Schosse der Erde gegrabener redender Stein ist auch unser Symbol der Schlange oder des Strickes. Wird vor dem lebendigen Worte des Todten das todte Wort der Lebenden verstummen? Der ausgegrabene Stein, ursprünglich der Blitz, ruft donnernd und posaunend den Lebenden zu:

Das Licht, welches mit Christus in die Welt gekommen, – das göttliche Wort, welches in der Bibel niedergelegt ist, – das sittlich Gute, die Tugend und die Wahrheit ist der alleinige Ueberwinder der Schlange des Bösen, der Erretter und Erlöser der Menschheit [fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material]. Die zehnte Verkörperung, Irdischwerdung oder Incarnation Wischnu’s, welche die Inder am Ende dieser Weltordnung, der Periode der Sünde (Kalijugam) erst noch erwarten, und in der Wischnu in der Gestalt eines ungeheuren weissen Pferdes mit einer ungeheuren Axt,1) d. h. die höchste Tugend und Reinheit zur Vernichtung der höchsten Sünde erscheinen soll, hat der Christ und der gläubige Mensch und Maurer nicht mehr zu erwarten, nachdem Christus geboren worden ist und uns in seiner Lehre die ungeheure Axt zur Tödtung des Sünders und der Sünde überbracht hat. Die Menschenschöpfung ist die zehnte Incarnation Wischnu’s2) und in der Menschwerdung Christi oder in dem göttlichen Funken und Strahle der Seele, dem weissen Pferde des Wischnu und dem wahren und alleinigen Sohne Gottes, hat der Mensch die Axt empfangen, um die Sünde, um den Typhon zu erschlagen und die Hölle oder den Satan zu besiegen. Die Waffe ist verliehen, doch deren Führer und Sieger fehlet oft. Jedenfalls aber und wenigstens ist in der Weltgeschichte ein Fortgang, ein Forttragen, und die Juden und die Christen sind nur die treuen Schüler der

1) Ersch und Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 178 b.
2) Vergl. die Abbildung der zehnten Incarnation Wischnu’s bei Vollmer, vollständiges Wörterbuch der Mythologie, Taf. CXXV. Auch die übrigen neun Incarnationen Wischnu’s theilt Vollmer bildlich mit. Ebenso sind bei Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 35 ff. diese Incarnationen theilweise abgebildet.
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[341/0357] Und ein solcher aus dem Schosse der Erde gegrabener redender Stein ist auch unser Symbol der Schlange oder des Strickes. Wird vor dem lebendigen Worte des Todten das todte Wort der Lebenden verstummen? Der ausgegrabene Stein, ursprünglich der Blitz, ruft donnernd und posaunend den Lebenden zu: Das Licht, welches mit Christus in die Welt gekommen, – das göttliche Wort, welches in der Bibel niedergelegt ist, – das sittlich Gute, die Tugend und die Wahrheit ist der alleinige Ueberwinder der Schlange des Bösen, der Erretter und Erlöser der Menschheit _ _ . Die zehnte Verkörperung, Irdischwerdung oder Incarnation Wischnu’s, welche die Inder am Ende dieser Weltordnung, der Periode der Sünde (Kalijugam) erst noch erwarten, und in der Wischnu in der Gestalt eines ungeheuren weissen Pferdes mit einer ungeheuren Axt, 1) d. h. die höchste Tugend und Reinheit zur Vernichtung der höchsten Sünde erscheinen soll, hat der Christ und der gläubige Mensch und Maurer nicht mehr zu erwarten, nachdem Christus geboren worden ist und uns in seiner Lehre die ungeheure Axt zur Tödtung des Sünders und der Sünde überbracht hat. Die Menschenschöpfung ist die zehnte Incarnation Wischnu’s 2) und in der Menschwerdung Christi oder in dem göttlichen Funken und Strahle der Seele, dem weissen Pferde des Wischnu und dem wahren und alleinigen Sohne Gottes, hat der Mensch die Axt empfangen, um die Sünde, um den Typhon zu erschlagen und die Hölle oder den Satan zu besiegen. Die Waffe ist verliehen, doch deren Führer und Sieger fehlet oft. Jedenfalls aber und wenigstens ist in der Weltgeschichte ein Fortgang, ein Forttragen, und die Juden und die Christen sind nur die treuen Schüler der 1) Ersch und Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 178 b. 2) Vergl. die Abbildung der zehnten Incarnation Wischnu’s bei Vollmer, vollständiges Wörterbuch der Mythologie, Taf. CXXV. Auch die übrigen neun Incarnationen Wischnu’s theilt Vollmer bildlich mit. Ebenso sind bei Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 35 ff. diese Incarnationen theilweise abgebildet.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/357>, abgerufen am 22.11.2024.