Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.wird errungen durch die Seelenreinigung und deshalb trägt auch einer der Herakliden in der rechten Hand, während die linke die Wasserschaale hält, ein Oelgefäss, hindeutend auf das reinigende Bad der eleusinischen Aufnahmsgebräuche. Weniger treffend möchte es sein, wenn Furtwängler die Speere auf die Beschäftigung der Heldenjünglinge bezieht, es wäre denn diese Beschäftigung der mithrische Kampf für das Licht. Wie die Fessel bei dem Eintritte des Menschen in den irdischen Leib und bei seinem Austritte aus demselben erscheinet, dort geschmiedet und hier gebrochen wird und zwar in dem Sinne und dem Masse, in welchem schon hier auf Erden der Mensch sich selbst von den Fesseln befreiet und erlöset hat, sein eigener Befreier und Erlöser, ein Mensch oder ein Gottmensch gewesen ist: ähnlich verhält es sich mit dem Spiegel. In dem Spiegel der zerrinnenden Bilder zerrinnt, sich selbst erblickend, zuletzt auch der Mensch und deshalb hält ihm Jama bei seiner Ankunft im Todtenreiche zunächst den tödtlichen Spiegel entgegen, damit er sehe und erkenne, was er in der Sinnenwelt, auf Erden gewesen und demnach im Himmel sein solle und könne. Wohl ihm, wenn die Fesseln zerbrochen sind und er vor seinem Spiegelbilde nicht erschrecken und erbleichen muss. Eine andere Seite des Spiegels des Todtengerichtes ist das Buch des Todtengerichtes, worin die guten und die schlechten Thaten des Verstorbenen aufgezeichnet stehen und das bei seiner Ankunft im Todtenreiche von dem Todtenrichter ihm aufgeschlagen wird, um sein Urtheil darin zu lesen. Das Buch des irdischen Lebens ist somit das Buch zugleich des ewigen Gerichtes und Lebens. Auf dem Prometheussarkophage im Museum Capitolinum zu Rom,1) vermuthlich aus dem 4. christlichen Jahrhundert und ein Erzeugniss der mit einander verschmolzenen Ansichten des Neu-Platonismus, der Mithrasreligion und des Christenthums, fliegt aus dem Leichname des Verstorbenen die Seele desselben als Schmetterling hervor und setzt sich auf einen Kranz, welchen der bei dem Leichnam mit umgestürzter Lebensfackel 1) Vergl. darüber Furtwängler, a. a. O.. S. 425 ff.
wird errungen durch die Seelenreinigung und deshalb trägt auch einer der Herakliden in der rechten Hand, während die linke die Wasserschaale hält, ein Oelgefäss, hindeutend auf das reinigende Bad der eleusinischen Aufnahmsgebräuche. Weniger treffend möchte es sein, wenn Furtwängler die Speere auf die Beschäftigung der Heldenjünglinge bezieht, es wäre denn diese Beschäftigung der mithrische Kampf für das Licht. Wie die Fessel bei dem Eintritte des Menschen in den irdischen Leib und bei seinem Austritte aus demselben erscheinet, dort geschmiedet und hier gebrochen wird und zwar in dem Sinne und dem Masse, in welchem schon hier auf Erden der Mensch sich selbst von den Fesseln befreiet und erlöset hat, sein eigener Befreier und Erlöser, ein Mensch oder ein Gottmensch gewesen ist: ähnlich verhält es sich mit dem Spiegel. In dem Spiegel der zerrinnenden Bilder zerrinnt, sich selbst erblickend, zuletzt auch der Mensch und deshalb hält ihm Jama bei seiner Ankunft im Todtenreiche zunächst den tödtlichen Spiegel entgegen, damit er sehe und erkenne, was er in der Sinnenwelt, auf Erden gewesen und demnach im Himmel sein solle und könne. Wohl ihm, wenn die Fesseln zerbrochen sind und er vor seinem Spiegelbilde nicht erschrecken und erbleichen muss. Eine andere Seite des Spiegels des Todtengerichtes ist das Buch des Todtengerichtes, worin die guten und die schlechten Thaten des Verstorbenen aufgezeichnet stehen und das bei seiner Ankunft im Todtenreiche von dem Todtenrichter ihm aufgeschlagen wird, um sein Urtheil darin zu lesen. Das Buch des irdischen Lebens ist somit das Buch zugleich des ewigen Gerichtes und Lebens. Auf dem Prometheussarkophage im Museum Capitolinum zu Rom,1) vermuthlich aus dem 4. christlichen Jahrhundert und ein Erzeugniss der mit einander verschmolzenen Ansichten des Neu-Platonismus, der Mithrasreligion und des Christenthums, fliegt aus dem Leichname des Verstorbenen die Seele desselben als Schmetterling hervor und setzt sich auf einen Kranz, welchen der bei dem Leichnam mit umgestürzter Lebensfackel 1) Vergl. darüber Furtwängler, a. a. O.. S. 425 ff.
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wird errungen durch die Seelenreinigung und deshalb trägt auch einer der Herakliden in der rechten Hand, während die linke die Wasserschaale hält, ein Oelgefäss, hindeutend auf das reinigende Bad der eleusinischen Aufnahmsgebräuche. Weniger treffend möchte es sein, wenn Furtwängler die Speere auf die Beschäftigung der Heldenjünglinge bezieht, es wäre denn diese Beschäftigung der mithrische Kampf für das Licht.
Wie die Fessel bei dem Eintritte des Menschen in den irdischen Leib und bei seinem Austritte aus demselben erscheinet, dort geschmiedet und hier gebrochen wird und zwar in dem Sinne und dem Masse, in welchem schon hier auf Erden der Mensch sich selbst von den Fesseln befreiet und erlöset hat, sein eigener Befreier und Erlöser, ein Mensch oder ein Gottmensch gewesen ist: ähnlich verhält es sich mit dem Spiegel. In dem Spiegel der zerrinnenden Bilder zerrinnt, sich selbst erblickend, zuletzt auch der Mensch und deshalb hält ihm Jama bei seiner Ankunft im Todtenreiche zunächst den tödtlichen Spiegel entgegen, damit er sehe und erkenne, was er in der Sinnenwelt, auf Erden gewesen und demnach im Himmel sein solle und könne. Wohl ihm, wenn die Fesseln zerbrochen sind und er vor seinem Spiegelbilde nicht erschrecken und erbleichen muss. Eine andere Seite des Spiegels des Todtengerichtes ist das Buch des Todtengerichtes, worin die guten und die schlechten Thaten des Verstorbenen aufgezeichnet stehen und das bei seiner Ankunft im Todtenreiche von dem Todtenrichter ihm aufgeschlagen wird, um sein Urtheil darin zu lesen. Das Buch des irdischen Lebens ist somit das Buch zugleich des ewigen Gerichtes und Lebens. Auf dem Prometheussarkophage im Museum Capitolinum zu Rom, 1) vermuthlich aus dem 4. christlichen Jahrhundert und ein Erzeugniss der mit einander verschmolzenen Ansichten des Neu-Platonismus, der Mithrasreligion und des Christenthums, fliegt aus dem Leichname des Verstorbenen die Seele desselben als Schmetterling hervor und setzt sich auf einen Kranz, welchen der bei dem Leichnam mit umgestürzter Lebensfackel
1) Vergl. darüber Furtwängler, a. a. O.. S. 425 ff.
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