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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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dern vormuthlich nur wurde dieselbe unbefugt veröffentlicht und deshalb allein fälschlich die Auffindung durch Locke und ihre erste Veröffentlichung im Deutschen vorgegeben.

Gleich Polak betrachten den Ursabäismus, den Noachismus und Urmosaismus, das Urchristenthum, die Naturreligion, oder welchen Namen sie sonst dem aus der Weltschöpfung abzuleitenden Gottglauben beilegen, auch z. B. Lenoir, La Franche-Maconnerie rendue a sa veritable origine; ou l'antiquite de la Franche-Maconnerie prouvee par l'explication des Mysteres anciens et modernes, Paris 1814; - Leutbecher, Noachismus und Christenthum, Einiges zur Gewinnung eines Standpunktes für die Entscheidung der von Br. Scherbius ausgesprochenen Forderung, ein positives Christenthum in die Maurerei einzuführen, Erlangen 1844; - Heribert Rau, Mysterien eines Freimaurers, Theil 1, Stuttgart 1844, - als die Grundlehre, als den Grundglauben, als die Basis der alten Maurerei. Lenoir findet denselben Gottglauben besonders auch in der Offenbarung des Johannes niedergelegt und verweiset zugleich auf die vielen orientalischen Lichtsymbole, welche an oder in den alten christlichen Kirchen der verschiedenen europäischen Länder erscheinen. Leutbecher S. 16 seiner Abhandlung sagt: "Sehr weise handelten die alten Masonen, dass sie jene Religionsansicht, jenen Glauben zur Basis, zur Grundlehre unseres Bundes machten, der scientifisch und geschichtlich nachweisbar mit dem Urchristenthum identisch ist, und von welchem Souverain, in seinem gediegenen Werke über den Platonismus der Kirchenväter, so schön als wahr sagt: er wird mit dem Menschen geboren; er befindet sich in dem Munde und dem Herzen eines Jeden; man braucht nicht in den Himmel zu steigen, nicht die Kirchenversammlungen zu befragen, nicht in den Abgrund zu fahren, - nicht Dragonerbekehrungen anzuwenden, um ihn zu befehlen. Denselben Glauben, von welchem Cyrillus, Ruffinus, Hilarias und Hieronymus mit Recht sagen: er ist nicht auf Papier, sondern auf die Tafeln des Herzens und in das Gedächtniss der Menschen geschrieben." - Rau S. 229 schreibt: "Der freieste Gesichtspunkt ist allerdings der philosophische, rein humane,

dern vormuthlich nur wurde dieselbe unbefugt veröffentlicht und deshalb allein fälschlich die Auffindung durch Locke und ihre erste Veröffentlichung im Deutschen vorgegeben.

Gleich Polak betrachten den Ursabäismus, den Noachismus und Urmosaismus, das Urchristenthum, die Naturreligion, oder welchen Namen sie sonst dem aus der Weltschöpfung abzuleitenden Gottglauben beilegen, auch z. B. Lenoir, La Franche-Maçonnerie rendue à sa veritable origine; ou l’antiquité de la Franche-Maçonnerie prouvée par l’explication des Mystères anciens et modernes, Paris 1814; – Leutbecher, Noachismus und Christenthum, Einiges zur Gewinnung eines Standpunktes für die Entscheidung der von Br. Scherbius ausgesprochenen Forderung, ein positives Christenthum in die Maurerei einzuführen, Erlangen 1844; – Heribert Rau, Mysterien eines Freimaurers, Theil 1, Stuttgart 1844, – als die Grundlehre, als den Grundglauben, als die Basis der alten Maurerei. Lenoir findet denselben Gottglauben besonders auch in der Offenbarung des Johannes niedergelegt und verweiset zugleich auf die vielen orientalischen Lichtsymbole, welche an oder in den alten christlichen Kirchen der verschiedenen europäischen Länder erscheinen. Leutbecher S. 16 seiner Abhandlung sagt: „Sehr weise handelten die alten Masonen, dass sie jene Religionsansicht, jenen Glauben zur Basis, zur Grundlehre unseres Bundes machten, der scientifisch und geschichtlich nachweisbar mit dem Urchristenthum identisch ist, und von welchem Souverain, in seinem gediegenen Werke über den Platonismus der Kirchenväter, so schön als wahr sagt: er wird mit dem Menschen geboren; er befindet sich in dem Munde und dem Herzen eines Jeden; man braucht nicht in den Himmel zu steigen, nicht die Kirchenversammlungen zu befragen, nicht in den Abgrund zu fahren, – nicht Dragonerbekehrungen anzuwenden, um ihn zu befehlen. Denselben Glauben, von welchem Cyrillus, Ruffinus, Hilarias und Hieronymus mit Recht sagen: er ist nicht auf Papier, sondern auf die Tafeln des Herzens und in das Gedächtniss der Menschen geschrieben.“ – Rau S. 229 schreibt: „Der freieste Gesichtspunkt ist allerdings der philosophische, rein humane,

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 Freimaurers, Theil 1, Stuttgart 1844, &#x2013; als die Grundlehre, als den Grundglauben, als die Basis der
 alten Maurerei. Lenoir findet denselben Gottglauben besonders auch in der Offenbarung des Johannes
 niedergelegt und verweiset zugleich auf die vielen orientalischen Lichtsymbole, welche an oder in
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 seiner Abhandlung sagt: &#x201E;Sehr weise handelten die alten Masonen, dass sie jene Religionsansicht,
 jenen Glauben zur Basis, zur Grundlehre unseres Bundes machten, der scientifisch und geschichtlich
 nachweisbar mit dem Urchristenthum identisch ist, und von welchem Souverain, in seinem gediegenen
 Werke über den Platonismus der Kirchenväter, so schön als wahr sagt: er wird mit dem Menschen
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 Dragonerbekehrungen anzuwenden, um ihn zu befehlen. Denselben Glauben, von welchem Cyrillus,
 Ruffinus, Hilarias und Hieronymus mit Recht sagen: er ist nicht auf Papier, sondern auf die Tafeln
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[372/0388] dern vormuthlich nur wurde dieselbe unbefugt veröffentlicht und deshalb allein fälschlich die Auffindung durch Locke und ihre erste Veröffentlichung im Deutschen vorgegeben. Gleich Polak betrachten den Ursabäismus, den Noachismus und Urmosaismus, das Urchristenthum, die Naturreligion, oder welchen Namen sie sonst dem aus der Weltschöpfung abzuleitenden Gottglauben beilegen, auch z. B. Lenoir, La Franche-Maçonnerie rendue à sa veritable origine; ou l’antiquité de la Franche-Maçonnerie prouvée par l’explication des Mystères anciens et modernes, Paris 1814; – Leutbecher, Noachismus und Christenthum, Einiges zur Gewinnung eines Standpunktes für die Entscheidung der von Br. Scherbius ausgesprochenen Forderung, ein positives Christenthum in die Maurerei einzuführen, Erlangen 1844; – Heribert Rau, Mysterien eines Freimaurers, Theil 1, Stuttgart 1844, – als die Grundlehre, als den Grundglauben, als die Basis der alten Maurerei. Lenoir findet denselben Gottglauben besonders auch in der Offenbarung des Johannes niedergelegt und verweiset zugleich auf die vielen orientalischen Lichtsymbole, welche an oder in den alten christlichen Kirchen der verschiedenen europäischen Länder erscheinen. Leutbecher S. 16 seiner Abhandlung sagt: „Sehr weise handelten die alten Masonen, dass sie jene Religionsansicht, jenen Glauben zur Basis, zur Grundlehre unseres Bundes machten, der scientifisch und geschichtlich nachweisbar mit dem Urchristenthum identisch ist, und von welchem Souverain, in seinem gediegenen Werke über den Platonismus der Kirchenväter, so schön als wahr sagt: er wird mit dem Menschen geboren; er befindet sich in dem Munde und dem Herzen eines Jeden; man braucht nicht in den Himmel zu steigen, nicht die Kirchenversammlungen zu befragen, nicht in den Abgrund zu fahren, – nicht Dragonerbekehrungen anzuwenden, um ihn zu befehlen. Denselben Glauben, von welchem Cyrillus, Ruffinus, Hilarias und Hieronymus mit Recht sagen: er ist nicht auf Papier, sondern auf die Tafeln des Herzens und in das Gedächtniss der Menschen geschrieben.“ – Rau S. 229 schreibt: „Der freieste Gesichtspunkt ist allerdings der philosophische, rein humane,

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/388>, abgerufen am 14.06.2024.