Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.und er nennt alle Menschen seine Brüder, und des gleichen Gottes Kinder, welche Gott und die Unsterblichkeit glauben und die Tugend nach besten Kräften üben. Mit Recht sagt deshalb Br. Merzdorf zu Oldenburg im Anfange seiner Schrift: die Symbole, die Geschichte, die Gesetze und der Zweck der Masonei, Leipzig 1836, unter Bezugnahme auf Krause: "Die Masonei betrachtet daher alle Menschen als Brüder und schliesst Keinen, der an Gott, Moral und Unsterblichkeit glaubt, aus." Ueber den Zweck und die Aufgabe der Freimaurerei sind im Uebrigen die ganz ausgezeichneten Artikel: Freimaurer und Freimaurerei in Mossdorf's oder Lenning's Encyklopädie zu vergleichen, wodurch man namentlich einen vollständigen Ueberblick der sachbezüglichen Literatur bis auf jene Zeit erhält. Lesern, welchen die Zeit oder die Lust mangelt, sich über die auf die neuere deutsche Freimaurerei so einflussreich und bestimmend gewordenen, aber nur durch die schmählichsten Verfolgungen und Verleumdungen gelohnten Ansichten und Forschungen Krause's in dessen grössern Schriften, namentlich in den zwei starke Bände füllenden Kunsturkunden, - in dem Urbilde der Menschheit, vorzüglich für Freimaurer, Leipzig 1811, - und in der höhern Vergeistigung der ächt überlieferten Grundsymbole der Freimaurerei in zwölf Logenvorträgen, Dresden 1820, - zu unterrichten, darf empfohlen werden Lindemann, übersichtliche Darstellung des Lebens und der Wissenschaftslehre Carl Chr. F. Krause's, und dessen Standpunktes zur Freimaurerbrüderschaft, München 1839. Den kurzen Abriss des leidenvollen Lebens Krause's, welchen Lindemann mittheilt, wird Niemand ohne den tiefsten Schmerz lesen. Krause konnte im weiten deutschen Vaterlande keine Stätte seines Wirkens, keine philosophische Professur und kaum einen Lebensaufenthaltsort finden. Der Leichenzug des hochverdienten Weisen und für Ausbreitung des allgemeinen Menschenwohles so ausserordentlich thätigen Mannes, wer sollte es glauben, bestand neben dem Geistlichen einzig aus einigen seiner trauernden Kinder, einem Bekannten und fünf Schülern, welche letztere, sammt einem dazu erbetenen jungen Gelehrten (Lindemann?) zu Ende des Monats September 1832 in München, und er nennt alle Menschen seine Brüder, und des gleichen Gottes Kinder, welche Gott und die Unsterblichkeit glauben und die Tugend nach besten Kräften üben. Mit Recht sagt deshalb Br. Merzdorf zu Oldenburg im Anfange seiner Schrift: die Symbole, die Geschichte, die Gesetze und der Zweck der Masonei, Leipzig 1836, unter Bezugnahme auf Krause: „Die Masonei betrachtet daher alle Menschen als Brüder und schliesst Keinen, der an Gott, Moral und Unsterblichkeit glaubt, aus.“ Ueber den Zweck und die Aufgabe der Freimaurerei sind im Uebrigen die ganz ausgezeichneten Artikel: Freimaurer und Freimaurerei in Mossdorf’s oder Lenning’s Encyklopädie zu vergleichen, wodurch man namentlich einen vollständigen Ueberblick der sachbezüglichen Literatur bis auf jene Zeit erhält. Lesern, welchen die Zeit oder die Lust mangelt, sich über die auf die neuere deutsche Freimaurerei so einflussreich und bestimmend gewordenen, aber nur durch die schmählichsten Verfolgungen und Verleumdungen gelohnten Ansichten und Forschungen Krause’s in dessen grössern Schriften, namentlich in den zwei starke Bände füllenden Kunsturkunden, – in dem Urbilde der Menschheit, vorzüglich für Freimaurer, Leipzig 1811, - und in der höhern Vergeistigung der ächt überlieferten Grundsymbole der Freimaurerei in zwölf Logenvorträgen, Dresden 1820, – zu unterrichten, darf empfohlen werden Lindemann, übersichtliche Darstellung des Lebens und der Wissenschaftslehre Carl Chr. F. Krause’s, und dessen Standpunktes zur Freimaurerbrüderschaft, München 1839. Den kurzen Abriss des leidenvollen Lebens Krause’s, welchen Lindemann mittheilt, wird Niemand ohne den tiefsten Schmerz lesen. Krause konnte im weiten deutschen Vaterlande keine Stätte seines Wirkens, keine philosophische Professur und kaum einen Lebensaufenthaltsort finden. Der Leichenzug des hochverdienten Weisen und für Ausbreitung des allgemeinen Menschenwohles so ausserordentlich thätigen Mannes, wer sollte es glauben, bestand neben dem Geistlichen einzig aus einigen seiner trauernden Kinder, einem Bekannten und fünf Schülern, welche letztere, sammt einem dazu erbetenen jungen Gelehrten (Lindemann?) zu Ende des Monats September 1832 in München, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0391" n="375"/> und er nennt alle Menschen seine Brüder, und des gleichen Gottes Kinder, welche Gott und die Unsterblichkeit glauben und die Tugend nach besten Kräften üben. Mit Recht sagt deshalb Br. Merzdorf zu Oldenburg im Anfange seiner Schrift: die Symbole, die Geschichte, die Gesetze und der Zweck der Masonei, Leipzig 1836, unter Bezugnahme auf Krause: „Die Masonei betrachtet daher alle Menschen als Brüder und schliesst Keinen, der an Gott, Moral und Unsterblichkeit glaubt, aus.“ Ueber den Zweck und die Aufgabe der Freimaurerei sind im Uebrigen die ganz ausgezeichneten Artikel: Freimaurer und Freimaurerei in Mossdorf’s oder Lenning’s Encyklopädie zu vergleichen, wodurch man namentlich einen vollständigen Ueberblick der sachbezüglichen Literatur bis auf jene Zeit erhält. Lesern, welchen die Zeit oder die Lust mangelt, sich über die auf die neuere deutsche Freimaurerei so einflussreich und bestimmend gewordenen, aber nur durch die schmählichsten Verfolgungen und Verleumdungen gelohnten Ansichten und Forschungen Krause’s in dessen grössern Schriften, namentlich in den zwei starke Bände füllenden Kunsturkunden, – in dem Urbilde der Menschheit, vorzüglich für Freimaurer, Leipzig 1811, - und in der höhern Vergeistigung der ächt überlieferten Grundsymbole der Freimaurerei in zwölf Logenvorträgen, Dresden 1820, – zu unterrichten, darf empfohlen werden Lindemann, übersichtliche Darstellung des Lebens und der Wissenschaftslehre Carl Chr. F. Krause’s, und dessen Standpunktes zur Freimaurerbrüderschaft, München 1839. Den kurzen Abriss des leidenvollen Lebens Krause’s, welchen Lindemann mittheilt, wird Niemand ohne den tiefsten Schmerz lesen. Krause konnte im weiten deutschen Vaterlande keine Stätte seines Wirkens, keine philosophische Professur und kaum einen Lebensaufenthaltsort finden. Der Leichenzug des hochverdienten Weisen und für Ausbreitung des allgemeinen Menschenwohles so ausserordentlich thätigen Mannes, wer sollte es glauben, bestand neben dem Geistlichen einzig aus einigen seiner trauernden Kinder, einem Bekannten und fünf Schülern, welche letztere, sammt einem dazu erbetenen jungen Gelehrten (Lindemann?) zu Ende des Monats September 1832 in München, </p> </div> </body> </text> </TEI> [375/0391]
und er nennt alle Menschen seine Brüder, und des gleichen Gottes Kinder, welche Gott und die Unsterblichkeit glauben und die Tugend nach besten Kräften üben. Mit Recht sagt deshalb Br. Merzdorf zu Oldenburg im Anfange seiner Schrift: die Symbole, die Geschichte, die Gesetze und der Zweck der Masonei, Leipzig 1836, unter Bezugnahme auf Krause: „Die Masonei betrachtet daher alle Menschen als Brüder und schliesst Keinen, der an Gott, Moral und Unsterblichkeit glaubt, aus.“ Ueber den Zweck und die Aufgabe der Freimaurerei sind im Uebrigen die ganz ausgezeichneten Artikel: Freimaurer und Freimaurerei in Mossdorf’s oder Lenning’s Encyklopädie zu vergleichen, wodurch man namentlich einen vollständigen Ueberblick der sachbezüglichen Literatur bis auf jene Zeit erhält. Lesern, welchen die Zeit oder die Lust mangelt, sich über die auf die neuere deutsche Freimaurerei so einflussreich und bestimmend gewordenen, aber nur durch die schmählichsten Verfolgungen und Verleumdungen gelohnten Ansichten und Forschungen Krause’s in dessen grössern Schriften, namentlich in den zwei starke Bände füllenden Kunsturkunden, – in dem Urbilde der Menschheit, vorzüglich für Freimaurer, Leipzig 1811, - und in der höhern Vergeistigung der ächt überlieferten Grundsymbole der Freimaurerei in zwölf Logenvorträgen, Dresden 1820, – zu unterrichten, darf empfohlen werden Lindemann, übersichtliche Darstellung des Lebens und der Wissenschaftslehre Carl Chr. F. Krause’s, und dessen Standpunktes zur Freimaurerbrüderschaft, München 1839. Den kurzen Abriss des leidenvollen Lebens Krause’s, welchen Lindemann mittheilt, wird Niemand ohne den tiefsten Schmerz lesen. Krause konnte im weiten deutschen Vaterlande keine Stätte seines Wirkens, keine philosophische Professur und kaum einen Lebensaufenthaltsort finden. Der Leichenzug des hochverdienten Weisen und für Ausbreitung des allgemeinen Menschenwohles so ausserordentlich thätigen Mannes, wer sollte es glauben, bestand neben dem Geistlichen einzig aus einigen seiner trauernden Kinder, einem Bekannten und fünf Schülern, welche letztere, sammt einem dazu erbetenen jungen Gelehrten (Lindemann?) zu Ende des Monats September 1832 in München,
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