Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.Ein Hügel sich hebe dem Heimgegangenen; Der Lichtsuchende, der aufzunehmende Maurerlehrling soll auf seinen drei Reisen durch das Feuer und das Wasser von allem Unreinen und Bösen nach uraltem Mysteriengebrauche1) symbolisch gereinigt, gesühnt und geweiht werden und erst nach dieser Reinigung, Sühnung und Weihung darf er das weisse Kleid, die weisse Schürze und die weissen Handschuhe anlegen und mit dem Schwerte unter die Lichtstreiter (milites Mithrae) eintreten, sich dem Bunde der Lichtsachenden anreihen, mit ihnen streben und hoffen, durch redliches Suchen und Handeln dereinst das ewige Licht zu finden. Der dreimalige sühnende und weihende Umgang beruht auf einem sehr alten Gebrauche des Alterthums und war besonders bei den römischen Ambarvalien üblich,2) indem auch bei ihnen die drei sühnenden geschmückten Opferthiere, die Suovetaurilien oder Solitaurilien, ein männliches Schwein, ein Schafbock und ein Stier, dreimal um die sühnende Stadt, den Acker, die Felder, die Bürgerschaft u. s. w. herumgeführt wurden. Die öffentlichen Ambarvalien wurden durch ein eigenes Priestercollegium, die zwölf arvalischen Brüder (fratres Arvales) geleitet, aus welcher Zwölfzahl schon zu entnehmen ist, dass die Ambarvalien den Jahresgottheiten, den zwölf-monatlichen Sonnen-Erdgöttern, dem Mars, dem Faunus Lupercus, dem Janus, der Bona Dea, dem Jupiter und später dem Bacchus und der Ceres zu Ehren gefeiert wurden.3) An diese römischen Sühnungen erinnern die in der katholischen Kirche noch heute gebräuchlichen feierlichen Processionen im Frühjahre durch die Felder, um eine 1) Creuzer, Symbolik, IV. S. 347 ff. 2) Preller, römische Mythologie, S, 370 ff. 3) Vollmer, Wörterbuch der
Mythologie, unter Ambarvalien, wozu auch eine Abbildung eines Ambarvalienzuges nach einem
geschnittenen Steine gehört. Bei Lasaulx, Studien. des klassischen Alterthums, S 144, findet sich
die altrömische Litanei, welche die arvalischen Brüder bei der jährlichen Flurenweihe am 11. Mai in
ihren Processionen durch die römische Feldmark sangen.
Ein Hügel sich hebe dem Heimgegangenen; Der Lichtsuchende, der aufzunehmende Maurerlehrling soll auf seinen drei Reisen durch das Feuer und das Wasser von allem Unreinen und Bösen nach uraltem Mysteriengebrauche1) symbolisch gereinigt, gesühnt und geweiht werden und erst nach dieser Reinigung, Sühnung und Weihung darf er das weisse Kleid, die weisse Schürze und die weissen Handschuhe anlegen und mit dem Schwerte unter die Lichtstreiter (milites Mithrae) eintreten, sich dem Bunde der Lichtsachenden anreihen, mit ihnen streben und hoffen, durch redliches Suchen und Handeln dereinst das ewige Licht zu finden. Der dreimalige sühnende und weihende Umgang beruht auf einem sehr alten Gebrauche des Alterthums und war besonders bei den römischen Ambarvalien üblich,2) indem auch bei ihnen die drei sühnenden geschmückten Opferthiere, die Suovetaurilien oder Solitaurilien, ein männliches Schwein, ein Schafbock und ein Stier, dreimal um die sühnende Stadt, den Acker, die Felder, die Bürgerschaft u. s. w. herumgeführt wurden. Die öffentlichen Ambarvalien wurden durch ein eigenes Priestercollegium, die zwölf arvalischen Brüder (fratres Arvales) geleitet, aus welcher Zwölfzahl schon zu entnehmen ist, dass die Ambarvalien den Jahresgottheiten, den zwölf-monatlichen Sonnen-Erdgöttern, dem Mars, dem Faunus Lupercus, dem Janus, der Bona Dea, dem Jupiter und später dem Bacchus und der Ceres zu Ehren gefeiert wurden.3) An diese römischen Sühnungen erinnern die in der katholischen Kirche noch heute gebräuchlichen feierlichen Processionen im Frühjahre durch die Felder, um eine 1) Creuzer, Symbolik, IV. S. 347 ff. 2) Preller, römische Mythologie, S, 370 ff. 3) Vollmer, Wörterbuch der
Mythologie, unter Ambarvalien, wozu auch eine Abbildung eines Ambarvalienzuges nach einem
geschnittenen Steine gehört. Bei Lasaulx, Studien. des klassischen Alterthums, S 144, findet sich
die altrömische Litanei, welche die arvalischen Brüder bei der jährlichen Flurenweihe am 11. Mai in
ihren Processionen durch die römische Feldmark sangen.
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Ein Hügel sich hebe dem Heimgegangenen;
Hände wasch’ und Haupt;
kämm’ ihn und trockne, eh’ die Kist’ ihn aufnimmt,
und bitte, dass er selig schlafe. Der Lichtsuchende, der aufzunehmende Maurerlehrling soll auf seinen drei Reisen durch das Feuer und das Wasser von allem Unreinen und Bösen nach uraltem Mysteriengebrauche 1) symbolisch gereinigt, gesühnt und geweiht werden und erst nach dieser Reinigung, Sühnung und Weihung darf er das weisse Kleid, die weisse Schürze und die weissen Handschuhe anlegen und mit dem Schwerte unter die Lichtstreiter (milites Mithrae) eintreten, sich dem Bunde der Lichtsachenden anreihen, mit ihnen streben und hoffen, durch redliches Suchen und Handeln dereinst das ewige Licht zu finden. Der dreimalige sühnende und weihende Umgang beruht auf einem sehr alten Gebrauche des Alterthums und war besonders bei den römischen Ambarvalien üblich, 2) indem auch bei ihnen die drei sühnenden geschmückten Opferthiere, die Suovetaurilien oder Solitaurilien, ein männliches Schwein, ein Schafbock und ein Stier, dreimal um die sühnende Stadt, den Acker, die Felder, die Bürgerschaft u. s. w. herumgeführt wurden. Die öffentlichen Ambarvalien wurden durch ein eigenes Priestercollegium, die zwölf arvalischen Brüder (fratres Arvales) geleitet, aus welcher Zwölfzahl schon zu entnehmen ist, dass die Ambarvalien den Jahresgottheiten, den zwölf-monatlichen Sonnen-Erdgöttern, dem Mars, dem Faunus Lupercus, dem Janus, der Bona Dea, dem Jupiter und später dem Bacchus und der Ceres zu Ehren gefeiert wurden. 3) An diese römischen Sühnungen erinnern die in der katholischen Kirche noch heute gebräuchlichen feierlichen Processionen im Frühjahre durch die Felder, um eine
1) Creuzer, Symbolik, IV. S. 347 ff.
2) Preller, römische Mythologie, S, 370 ff.
3) Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, unter Ambarvalien, wozu auch eine Abbildung eines Ambarvalienzuges nach einem geschnittenen Steine gehört. Bei Lasaulx, Studien. des klassischen Alterthums, S 144, findet sich die altrömische Litanei, welche die arvalischen Brüder bei der jährlichen Flurenweihe am 11. Mai in ihren Processionen durch die römische Feldmark sangen.
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