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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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liche Hausmarke ist, womit die Aegypter ihr Vieh besonders und auch andere Gegenstände zu bezeichnen pflegten, gerade wie dieses noch heute bei unsern Hirten und Bauern geschieht. Nach Böttcher, S. 78, Anm. 28, soll aus dem Grundtexte des Buches Hiob 34 35 erkennbar sein, dass bei den Hebräern ein Kreuz den Klageschriften zur Unterzeichnung (d. h. doch wohl nur von den des Schreibens Unkundigen) beigesetzt worden sei.1) Auch das Zeichen, welches nach Ezechiel 9, 4 Denen an die Stirne gezeichnet werden soll, die seufzen und trauern um aller Gräuel willen, die zu Jerusalem geschehen, fasst Böttcher als dieses Kreuzeszeichen auf.

An den oben berührten dreifachen Rittersehlag erinnern in einer merkwürdigen Weise die Gebräuche, durch welche im 17ten Jahrhundert bei den Galibis oder bei den Caraiben des Festlandes in Südamerika Derjenige geweiht wurde, welcher Anführer für Kriegsdienste werden wollte. Zu den martervollen Prüfungen, welchen sich derselbe zu unterwerfen hafte, gehörte auch, dass sechs Wochen lang zweimal des Tages derselbe von einer Anzahl benachbarter Anführer mit einer neu angefertigten Peitsche aus Wurzeln von einem jeden drei starke Hiebe auf drei Stellen des Körpers, - den ersten Schlag auf die Brust, den zweiten auf den Bauch und den dritten auf den Schenkel empfing. Da die Schläge mit grosser Kraft gegeben wurden, ging jeder um den ganzen Körper und liess das Blut in grossen Tropfen herabströmen. Mehr als drei Streiche durften mit einer Peitsche nicht ertheilt werden.2) Während dessen darf der Gemarterte sich nicht im Geringsten rühren und nicht das kleinste Zeichen des Schmerzes von sich geben. Je mehr Anführer, desto grösser bei immer frischen Armen der Schmerz. Nach der Exekution zieht sich der Gepeitschte in einen Verschlag zurück und legt sich in seine Hängematte, über welcher man die gebrauchten Peitschen als Trophäen aufhängt. Nach ganz vollendeter Marter oder Weihe wird er endlich als Kriegsführer ausgerufen, und es wurde ihm als Zeichen seiner Erhöhung

1) Vergl. oben S. 94.
2) Schade, im weimarischen Jahrbuche, VI. S. 250 ff.

liche Hausmarke ist, womit die Aegypter ihr Vieh besonders und auch andere Gegenstände zu bezeichnen pflegten, gerade wie dieses noch heute bei unsern Hirten und Bauern geschieht. Nach Böttcher, S. 78, Anm. 28, soll aus dem Grundtexte des Buches Hiob 34 35 erkennbar sein, dass bei den Hebräern ein Kreuz den Klageschriften zur Unterzeichnung (d. h. doch wohl nur von den des Schreibens Unkundigen) beigesetzt worden sei.1) Auch das Zeichen, welches nach Ezechiel 9, 4 Denen an die Stirne gezeichnet werden soll, die seufzen und trauern um aller Gräuel willen, die zu Jerusalem geschehen, fasst Böttcher als dieses Kreuzeszeichen auf.

An den oben berührten dreifachen Rittersehlag erinnern in einer merkwürdigen Weise die Gebräuche, durch welche im 17ten Jahrhundert bei den Galibis oder bei den Caraiben des Festlandes in Südamerika Derjenige geweiht wurde, welcher Anführer für Kriegsdienste werden wollte. Zu den martervollen Prüfungen, welchen sich derselbe zu unterwerfen hafte, gehörte auch, dass sechs Wochen lang zweimal des Tages derselbe von einer Anzahl benachbarter Anführer mit einer neu angefertigten Peitsche aus Wurzeln von einem jeden drei starke Hiebe auf drei Stellen des Körpers, – den ersten Schlag auf die Brust, den zweiten auf den Bauch und den dritten auf den Schenkel empfing. Da die Schläge mit grosser Kraft gegeben wurden, ging jeder um den ganzen Körper und liess das Blut in grossen Tropfen herabströmen. Mehr als drei Streiche durften mit einer Peitsche nicht ertheilt werden.2) Während dessen darf der Gemarterte sich nicht im Geringsten rühren und nicht das kleinste Zeichen des Schmerzes von sich geben. Je mehr Anführer, desto grösser bei immer frischen Armen der Schmerz. Nach der Exekution zieht sich der Gepeitschte in einen Verschlag zurück und legt sich in seine Hängematte, über welcher man die gebrauchten Peitschen als Trophäen aufhängt. Nach ganz vollendeter Marter oder Weihe wird er endlich als Kriegsführer ausgerufen, und es wurde ihm als Zeichen seiner Erhöhung

1) Vergl. oben S. 94.
2) Schade, im weimarischen Jahrbuche, VI. S. 250 ff.
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 Anm. 28, soll aus dem Grundtexte des Buches Hiob 34 35 erkennbar sein, dass bei den Hebräern ein
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 Schläge mit grosser Kraft gegeben wurden, ging jeder um den ganzen Körper und liess das Blut in
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 dessen darf der Gemarterte sich nicht im Geringsten rühren und nicht das kleinste Zeichen des
 Schmerzes von sich geben. Je mehr Anführer, desto grösser bei immer frischen Armen der Schmerz. Nach
 der Exekution zieht sich der Gepeitschte in einen Verschlag zurück und legt sich in seine
 Hängematte, über welcher man die gebrauchten Peitschen als Trophäen aufhängt. Nach ganz vollendeter
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 Erhöhung
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[485/0501] liche Hausmarke ist, womit die Aegypter ihr Vieh besonders und auch andere Gegenstände zu bezeichnen pflegten, gerade wie dieses noch heute bei unsern Hirten und Bauern geschieht. Nach Böttcher, S. 78, Anm. 28, soll aus dem Grundtexte des Buches Hiob 34 35 erkennbar sein, dass bei den Hebräern ein Kreuz den Klageschriften zur Unterzeichnung (d. h. doch wohl nur von den des Schreibens Unkundigen) beigesetzt worden sei. 1) Auch das Zeichen, welches nach Ezechiel 9, 4 Denen an die Stirne gezeichnet werden soll, die seufzen und trauern um aller Gräuel willen, die zu Jerusalem geschehen, fasst Böttcher als dieses Kreuzeszeichen auf. An den oben berührten dreifachen Rittersehlag erinnern in einer merkwürdigen Weise die Gebräuche, durch welche im 17ten Jahrhundert bei den Galibis oder bei den Caraiben des Festlandes in Südamerika Derjenige geweiht wurde, welcher Anführer für Kriegsdienste werden wollte. Zu den martervollen Prüfungen, welchen sich derselbe zu unterwerfen hafte, gehörte auch, dass sechs Wochen lang zweimal des Tages derselbe von einer Anzahl benachbarter Anführer mit einer neu angefertigten Peitsche aus Wurzeln von einem jeden drei starke Hiebe auf drei Stellen des Körpers, – den ersten Schlag auf die Brust, den zweiten auf den Bauch und den dritten auf den Schenkel empfing. Da die Schläge mit grosser Kraft gegeben wurden, ging jeder um den ganzen Körper und liess das Blut in grossen Tropfen herabströmen. Mehr als drei Streiche durften mit einer Peitsche nicht ertheilt werden. 2) Während dessen darf der Gemarterte sich nicht im Geringsten rühren und nicht das kleinste Zeichen des Schmerzes von sich geben. Je mehr Anführer, desto grösser bei immer frischen Armen der Schmerz. Nach der Exekution zieht sich der Gepeitschte in einen Verschlag zurück und legt sich in seine Hängematte, über welcher man die gebrauchten Peitschen als Trophäen aufhängt. Nach ganz vollendeter Marter oder Weihe wird er endlich als Kriegsführer ausgerufen, und es wurde ihm als Zeichen seiner Erhöhung 1) Vergl. oben S. 94. 2) Schade, im weimarischen Jahrbuche, VI. S. 250 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/501>, abgerufen am 22.11.2024.