Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.die Verkünder und die Boten des göttlichen Willens, wie dahin auch der Simurg, der auf dem Urgebirge Kaf thronende weissagende Wundervogel der Perser gehöre. Ganz unzweifelhaft aber ist auch nach Götte, S. 13, Dodona eine ägyptische Kultstätte, die Schwesteranstalt von Ammonium, beide Thebens Töchter. In dem grossen buddhistischen Tempel zu Kanton, einem länglichen Vierecke, in dessen Mitte ein anderes Viereck eine Art Allerheiligstes bildet, lehnen sich an das letztere die drei köstlichen Buddha's, nur durch eine verschiedene Stellung der Hände unterschieden und kolossal von vergoldeter Pappe. In diesem Tempel werden die gottesdienstlichen Handlungen durch 27 oder dreimal neun Mönche und Bonzen versehen.1) Ein Nebentempel dieses grössern Tempels ist drei verklärten Wohlthätern des Klosters gewidmet. Den zweiten Vorhof des Tempels beschützen zwei kolossale Thürhüter, welche an die beiden Säulen Jakin und Boaz erinnern, wie solche zwei heilige Thürhüter öfters in China vorkommen. In einem weitern Tempelvorhofe sind die vier himmlischen Könige, welchen Namen man Görtz nannte, aufgestellt, vermuthlich die vier Hauptjünger Buddha's. Vor den chinesischen Tempeln stehen oft zwei Löwen; zu Macao z. B. tragen diese Löwen künstlich ausgemeisselte Kugeln in ihrem Rachen, von denen gesagt wird, dass die Welt untergehe, wenn die Löwen dieselben ausspeien.2) Beim Eingange des buddhistischen Haupttempels auf Ceylon stehen zwei Elephanten;3) die muhammedanischen Moscheen haben dagegen in Indien zwei Minarets.4) - Drei Trommler auf Stieren ritten einer brahmanischen Procession zu Madras voraus und das Heilige wurde unter drei grossen Sonnenschirmen getragen.5) Die Perlmoschee zu Agra in Vorderindien, von weissem Marmor erbaut, zählt dreimal sieben oder 21 Abtheilungen, deren jede eine kleine Kuppel für 1) Görtz, Reise um die Welt in den Jahren 1844-47, Bd.
III. Stuttgart und Tübingen 1854, S. 43 ff. 2) Görtz, a. a. O., S. 132 unten und S, 247. 3) Görtz, a. a. O., S. 325. 4) Görtz, S. 348. 5) Görtz, S. 349.
die Verkünder und die Boten des göttlichen Willens, wie dahin auch der Simurg, der auf dem Urgebirge Kaf thronende weissagende Wundervogel der Perser gehöre. Ganz unzweifelhaft aber ist auch nach Götte, S. 13, Dodona eine ägyptische Kultstätte, die Schwesteranstalt von Ammonium, beide Thebens Töchter. In dem grossen buddhistischen Tempel zu Kanton, einem länglichen Vierecke, in dessen Mitte ein anderes Viereck eine Art Allerheiligstes bildet, lehnen sich an das letztere die drei köstlichen Buddha’s, nur durch eine verschiedene Stellung der Hände unterschieden und kolossal von vergoldeter Pappe. In diesem Tempel werden die gottesdienstlichen Handlungen durch 27 oder dreimal neun Mönche und Bonzen versehen.1) Ein Nebentempel dieses grössern Tempels ist drei verklärten Wohlthätern des Klosters gewidmet. Den zweiten Vorhof des Tempels beschützen zwei kolossale Thürhüter, welche an die beiden Säulen Jakin und Boaz erinnern, wie solche zwei heilige Thürhüter öfters in China vorkommen. In einem weitern Tempelvorhofe sind die vier himmlischen Könige, welchen Namen man Görtz nannte, aufgestellt, vermuthlich die vier Hauptjünger Buddha’s. Vor den chinesischen Tempeln stehen oft zwei Löwen; zu Macao z. B. tragen diese Löwen künstlich ausgemeisselte Kugeln in ihrem Rachen, von denen gesagt wird, dass die Welt untergehe, wenn die Löwen dieselben ausspeien.2) Beim Eingange des buddhistischen Haupttempels auf Ceylon stehen zwei Elephanten;3) die muhammedanischen Moscheen haben dagegen in Indien zwei Minarets.4) – Drei Trommler auf Stieren ritten einer brahmanischen Procession zu Madras voraus und das Heilige wurde unter drei grossen Sonnenschirmen getragen.5) Die Perlmoschee zu Agra in Vorderindien, von weissem Marmor erbaut, zählt dreimal sieben oder 21 Abtheilungen, deren jede eine kleine Kuppel für 1) Görtz, Reise um die Welt in den Jahren 1844-47, Bd.
III. Stuttgart und Tübingen 1854, S. 43 ff. 2) Görtz, a. a. O., S. 132 unten und S, 247. 3) Görtz, a. a. O., S. 325. 4) Görtz, S. 348. 5) Görtz, S. 349.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0534" n="518"/> die Verkünder und die Boten des göttlichen Willens, wie dahin auch der Simurg, der auf dem Urgebirge Kaf thronende weissagende Wundervogel der Perser gehöre. Ganz unzweifelhaft aber ist auch nach Götte, S. 13, Dodona eine ägyptische Kultstätte, die Schwesteranstalt von Ammonium, beide Thebens Töchter.</p> <p> In dem grossen buddhistischen Tempel zu Kanton, einem länglichen Vierecke, in dessen Mitte ein anderes Viereck eine Art Allerheiligstes bildet, lehnen sich an das letztere die drei köstlichen Buddha’s, nur durch eine verschiedene Stellung der Hände unterschieden und kolossal von vergoldeter Pappe. In diesem Tempel werden die gottesdienstlichen Handlungen durch 27 oder dreimal neun Mönche und Bonzen versehen.<note place="foot" n="1)">Görtz, Reise um die Welt in den Jahren 1844-47, Bd. III. Stuttgart und Tübingen 1854, S. 43 ff.</note> Ein Nebentempel dieses grössern Tempels ist drei verklärten Wohlthätern des Klosters gewidmet. Den zweiten Vorhof des Tempels beschützen zwei kolossale Thürhüter, welche an die beiden Säulen Jakin und Boaz erinnern, wie solche zwei heilige Thürhüter öfters in China vorkommen. In einem weitern Tempelvorhofe sind die vier himmlischen Könige, welchen Namen man Görtz nannte, aufgestellt, vermuthlich die vier Hauptjünger Buddha’s. Vor den chinesischen Tempeln stehen oft zwei Löwen; zu Macao z. B. tragen diese Löwen künstlich ausgemeisselte Kugeln in ihrem Rachen, von denen gesagt wird, dass die Welt untergehe, wenn die Löwen dieselben ausspeien.<note place="foot" n="2)">Görtz, a. a. O., S. 132 unten und S, 247.</note> Beim Eingange des buddhistischen Haupttempels auf Ceylon stehen zwei Elephanten;<note place="foot" n="3)">Görtz, a. a. O., S. 325.</note> die muhammedanischen Moscheen haben dagegen in Indien zwei Minarets.<note place="foot" n="4)">Görtz, S. 348.</note> – Drei Trommler auf Stieren ritten einer brahmanischen Procession zu Madras voraus und das Heilige wurde unter drei grossen Sonnenschirmen getragen.<note place="foot" n="5)">Görtz, S. 349. </note> Die Perlmoschee zu Agra in Vorderindien, von weissem Marmor erbaut, zählt dreimal sieben oder 21 Abtheilungen, deren jede eine kleine Kuppel für </p> </div> </body> </text> </TEI> [518/0534]
die Verkünder und die Boten des göttlichen Willens, wie dahin auch der Simurg, der auf dem Urgebirge Kaf thronende weissagende Wundervogel der Perser gehöre. Ganz unzweifelhaft aber ist auch nach Götte, S. 13, Dodona eine ägyptische Kultstätte, die Schwesteranstalt von Ammonium, beide Thebens Töchter.
In dem grossen buddhistischen Tempel zu Kanton, einem länglichen Vierecke, in dessen Mitte ein anderes Viereck eine Art Allerheiligstes bildet, lehnen sich an das letztere die drei köstlichen Buddha’s, nur durch eine verschiedene Stellung der Hände unterschieden und kolossal von vergoldeter Pappe. In diesem Tempel werden die gottesdienstlichen Handlungen durch 27 oder dreimal neun Mönche und Bonzen versehen. 1) Ein Nebentempel dieses grössern Tempels ist drei verklärten Wohlthätern des Klosters gewidmet. Den zweiten Vorhof des Tempels beschützen zwei kolossale Thürhüter, welche an die beiden Säulen Jakin und Boaz erinnern, wie solche zwei heilige Thürhüter öfters in China vorkommen. In einem weitern Tempelvorhofe sind die vier himmlischen Könige, welchen Namen man Görtz nannte, aufgestellt, vermuthlich die vier Hauptjünger Buddha’s. Vor den chinesischen Tempeln stehen oft zwei Löwen; zu Macao z. B. tragen diese Löwen künstlich ausgemeisselte Kugeln in ihrem Rachen, von denen gesagt wird, dass die Welt untergehe, wenn die Löwen dieselben ausspeien. 2) Beim Eingange des buddhistischen Haupttempels auf Ceylon stehen zwei Elephanten; 3) die muhammedanischen Moscheen haben dagegen in Indien zwei Minarets. 4) – Drei Trommler auf Stieren ritten einer brahmanischen Procession zu Madras voraus und das Heilige wurde unter drei grossen Sonnenschirmen getragen. 5) Die Perlmoschee zu Agra in Vorderindien, von weissem Marmor erbaut, zählt dreimal sieben oder 21 Abtheilungen, deren jede eine kleine Kuppel für
1) Görtz, Reise um die Welt in den Jahren 1844-47, Bd. III. Stuttgart und Tübingen 1854, S. 43 ff.
2) Görtz, a. a. O., S. 132 unten und S, 247.
3) Görtz, a. a. O., S. 325.
4) Görtz, S. 348.
5) Görtz, S. 349.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |