Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.namentlich aber die ganze Reihe der ionischen Weisen und Philosophen, einen Thales von Milet, Anaximander von Milet, Pherekydes von Syros, Xenophanes, Anaximenes von Milet besassen und bereits ein sehr gebildetes und hochstehendes Volk waren, doch unmöglich bei den Barbaren und Bären des Nordens irgend welche Weisheit lernen und holen, am allerwenigsten aber konnte dieses ein Pythagoras, nachdem er in schon vorgerückterem Alter zweiundzwanzig volle Jahre bei den ägyptischen Priestern die Theologie und Kosmogonie, die Mathematik und Astronomie, überhaupt die Naturwissenschaften studirt hatte. Auch würde Menzel der Geschichte einen grossen Dienst leisten, wenn er mittheilen und nachweisen wollte, welche Weisheit um 500 vor Chr. im Norden bei den Germanen und Kelten geblüht habe und daher von den Griechen besonders aber von Pythagoras, bei ihnen gesucht und gefunden worden konnte. Vermuthlich meinte Menzel diejenige germanische Weisheit, von welcher Tacitus Germania cap. 20 mit den Worten berichtet: "In omni domo nudi ac sordidi (nackt und schmutzig), in hos artus, in haec corpora quae miramur, excrescunt."1) Ein wahrhaft pythischer oder sibyllinischer, von Lippert erst noch in die Begriffssprache zu übersetzender Ausspruch aber ist es, wenn Menzel mit dem kathegorischen Oder schliesst: "oder in Grossgriechenland schon nordischen Sitteneinfluss vorfand oder erneute." Welcher Historiker wird glauben und vermuthen, dass um 500 vor Chr. nordische Sitten auf die damals in der höchsten Blüthe und zugleich an der Spitze der griechischen Bildung stehenden griechischen Colonien in Unteritalien, besonders Kroton, irgend welchen Einfluss haben gewinnen und üben können. Es ist etwas ganz Unerhörtes und sonst noch nicht Behauptetes, dass während des sechsten Jahrhunderts vor Chr. sich die nordische Cultur mit derjenigen in Grossgriechenland in der Weise berührt habe, dass die letztere die erstere mehr oder weniger in sich aufgenommen habe. Ganz unverständlich endlich ist es, dass Pythagoras in Grossgriechenland den schon vorhan- 1) Vergl.
auch Walther, celtische Alterthümer, Bern 1783, S. 3 ff. und S. 32, Anm. a.
namentlich aber die ganze Reihe der ionischen Weisen und Philosophen, einen Thales von Milet, Anaximander von Milet, Pherekydes von Syros, Xenophanes, Anaximenes von Milet besassen und bereits ein sehr gebildetes und hochstehendes Volk waren, doch unmöglich bei den Barbaren und Bären des Nordens irgend welche Weisheit lernen und holen, am allerwenigsten aber konnte dieses ein Pythagoras, nachdem er in schon vorgerückterem Alter zweiundzwanzig volle Jahre bei den ägyptischen Priestern die Theologie und Kosmogonie, die Mathematik und Astronomie, überhaupt die Naturwissenschaften studirt hatte. Auch würde Menzel der Geschichte einen grossen Dienst leisten, wenn er mittheilen und nachweisen wollte, welche Weisheit um 500 vor Chr. im Norden bei den Germanen und Kelten geblüht habe und daher von den Griechen besonders aber von Pythagoras, bei ihnen gesucht und gefunden worden konnte. Vermuthlich meinte Menzel diejenige germanische Weisheit, von welcher Tacitus Germania cap. 20 mit den Worten berichtet: „In omni domo nudi ac sordidi (nackt und schmutzig), in hos artus, in haec corpora quae miramur, excrescunt.“1) Ein wahrhaft pythischer oder sibyllinischer, von Lippert erst noch in die Begriffssprache zu übersetzender Ausspruch aber ist es, wenn Menzel mit dem kathegorischen Oder schliesst: „oder in Grossgriechenland schon nordischen Sitteneinfluss vorfand oder erneute.“ Welcher Historiker wird glauben und vermuthen, dass um 500 vor Chr. nordische Sitten auf die damals in der höchsten Blüthe und zugleich an der Spitze der griechischen Bildung stehenden griechischen Colonien in Unteritalien, besonders Kroton, irgend welchen Einfluss haben gewinnen und üben können. Es ist etwas ganz Unerhörtes und sonst noch nicht Behauptetes, dass während des sechsten Jahrhunderts vor Chr. sich die nordische Cultur mit derjenigen in Grossgriechenland in der Weise berührt habe, dass die letztere die erstere mehr oder weniger in sich aufgenommen habe. Ganz unverständlich endlich ist es, dass Pythagoras in Grossgriechenland den schon vorhan- 1) Vergl.
auch Walther, celtische Alterthümer, Bern 1783, S. 3 ff. und S. 32, Anm. a.
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namentlich aber die ganze Reihe der ionischen Weisen und Philosophen, einen Thales von Milet, Anaximander von Milet, Pherekydes von Syros, Xenophanes, Anaximenes von Milet besassen und bereits ein sehr gebildetes und hochstehendes Volk waren, doch unmöglich bei den Barbaren und Bären des Nordens irgend welche Weisheit lernen und holen, am allerwenigsten aber konnte dieses ein Pythagoras, nachdem er in schon vorgerückterem Alter zweiundzwanzig volle Jahre bei den ägyptischen Priestern die Theologie und Kosmogonie, die Mathematik und Astronomie, überhaupt die Naturwissenschaften studirt hatte. Auch würde Menzel der Geschichte einen grossen Dienst leisten, wenn er mittheilen und nachweisen wollte, welche Weisheit um 500 vor Chr. im Norden bei den Germanen und Kelten geblüht habe und daher von den Griechen besonders aber von Pythagoras, bei ihnen gesucht und gefunden worden konnte. Vermuthlich meinte Menzel diejenige germanische Weisheit, von welcher Tacitus Germania cap. 20 mit den Worten berichtet: „In omni domo nudi ac sordidi (nackt und schmutzig), in hos artus, in haec corpora quae miramur, excrescunt.“ 1) Ein wahrhaft pythischer oder sibyllinischer, von Lippert erst noch in die Begriffssprache zu übersetzender Ausspruch aber ist es, wenn Menzel mit dem kathegorischen Oder schliesst: „oder in Grossgriechenland schon nordischen Sitteneinfluss vorfand oder erneute.“ Welcher Historiker wird glauben und vermuthen, dass um 500 vor Chr. nordische Sitten auf die damals in der höchsten Blüthe und zugleich an der Spitze der griechischen Bildung stehenden griechischen Colonien in Unteritalien, besonders Kroton, irgend welchen Einfluss haben gewinnen und üben können. Es ist etwas ganz Unerhörtes und sonst noch nicht Behauptetes, dass während des sechsten Jahrhunderts vor Chr. sich die nordische Cultur mit derjenigen in Grossgriechenland in der Weise berührt habe, dass die letztere die erstere mehr oder weniger in sich aufgenommen habe. Ganz unverständlich endlich ist es, dass Pythagoras in Grossgriechenland den schon vorhan-
1) Vergl. auch Walther, celtische Alterthümer, Bern 1783, S. 3 ff. und S. 32, Anm. a.
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