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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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europäischen, germanischen und keltischen Vorkommnissen überein, so dass Pythagoras entweder von Babylon und Assyrien aus zur Kenntniss der nordeuropäischen (selbst aus Assyrien stammenden) Weisheit gelangte, oder in Grossgriechenland schon nordischen Sitteneinfluss vorfand und nur erneute." Bei aller Achtung vor dem Wissen und der ächt deutschen Gesinnung von Menzel spricht er doch in diesen wenigen Sätzen unendlich abenteuerliche und unglaubliche Dinge aus, vor denen der kritische und scharfe Redakteur eines Literaturblattes sich doch zunächst selbst hätte bewahren sollen. Alles, was Menzel bemerkt, ist zuförderst ohne allen und jeden historischen Beweis geblieben, kann deshalb auch nicht widerlegt werden und verdient als Unerwiesenes keinerlei Berücksichtigung; sodann aber ist es nicht allein unerwiesen und unerweislich, sondern in der That und Wahrheit im höchsten Grade verkehrt. In Babylon und Assyrien (in welchem letztern sich übrigens Pythagoras wohl niemals aufhielt, da er zu Babylon in 12jähriger Gefangenschaft sich befand) waren weder Germanen noch Kelten, noch konnte man dort über deren Glauben, Wissen und Sein die geringste Kenntniss besitzen, weshalb Pythagoras schlechterdings einige germanische oder keltische Priester und Gelehrten hätte eigens nach Babylon kommen lassen müssen, um von ihnen unterrichtet zu werden, was unter allen Umständen völlig unglaublich ist, zumal ja nach Röth Pythagoras in Babylon sich des Unterrichts des Zaroaster zu erfreuen hatte. Um 500 vor Chr. konnten sodann aber die Griechen, welche schon den Homer und Hesiod mit ihren Schulen, den Tyrtäos in Sparta (Elegiker), Terpandros von Lesbos, Alkmann aus Sardes (melische Dichtung), Mimnormos aus Kolophon (Elegiker), Arion aus Methymna, Alkäos von Mytilene, Sappho und Erinna auf Lesbos, Stesichoros zu Himera (melische Dichtung), Solon (politische Elegie, Spruchdichtung), den Fabeldichter Aesopos, Anakreon aus Teos, Ibykos aus Rhegion, Theognis aus Megara u. s. w., 1)

1) Vergl. Peter, Zeittafeln der griechischen Geschichte, zweite Auflage, Halle 1858.

europäischen, germanischen und keltischen Vorkommnissen überein, so dass Pythagoras entweder von Babylon und Assyrien aus zur Kenntniss der nordeuropäischen (selbst aus Assyrien stammenden) Weisheit gelangte, oder in Grossgriechenland schon nordischen Sitteneinfluss vorfand und nur erneute.“ Bei aller Achtung vor dem Wissen und der ächt deutschen Gesinnung von Menzel spricht er doch in diesen wenigen Sätzen unendlich abenteuerliche und unglaubliche Dinge aus, vor denen der kritische und scharfe Redakteur eines Literaturblattes sich doch zunächst selbst hätte bewahren sollen. Alles, was Menzel bemerkt, ist zuförderst ohne allen und jeden historischen Beweis geblieben, kann deshalb auch nicht widerlegt werden und verdient als Unerwiesenes keinerlei Berücksichtigung; sodann aber ist es nicht allein unerwiesen und unerweislich, sondern in der That und Wahrheit im höchsten Grade verkehrt. In Babylon und Assyrien (in welchem letztern sich übrigens Pythagoras wohl niemals aufhielt, da er zu Babylon in 12jähriger Gefangenschaft sich befand) waren weder Germanen noch Kelten, noch konnte man dort über deren Glauben, Wissen und Sein die geringste Kenntniss besitzen, weshalb Pythagoras schlechterdings einige germanische oder keltische Priester und Gelehrten hätte eigens nach Babylon kommen lassen müssen, um von ihnen unterrichtet zu werden, was unter allen Umständen völlig unglaublich ist, zumal ja nach Röth Pythagoras in Babylon sich des Unterrichts des Zaroaster zu erfreuen hatte. Um 500 vor Chr. konnten sodann aber die Griechen, welche schon den Homer und Hesiod mit ihren Schulen, den Tyrtäos in Sparta (Elegiker), Terpandros von Lesbos, Alkmann aus Sardes (melische Dichtung), Mimnormos aus Kolophon (Elegiker), Arion aus Methymna, Alkäos von Mytilene, Sappho und Erinna auf Lesbos, Stesichoros zu Himera (melische Dichtung), Solon (politische Elegie, Spruchdichtung), den Fabeldichter Aesopos, Anakreon aus Teos, Ibykos aus Rhegion, Theognis aus Megara u. s. w., 1)

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 Umständen völlig unglaublich ist, zumal ja nach Röth Pythagoras in Babylon sich des Unterrichts des
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[566/0582] europäischen, germanischen und keltischen Vorkommnissen überein, so dass Pythagoras entweder von Babylon und Assyrien aus zur Kenntniss der nordeuropäischen (selbst aus Assyrien stammenden) Weisheit gelangte, oder in Grossgriechenland schon nordischen Sitteneinfluss vorfand und nur erneute.“ Bei aller Achtung vor dem Wissen und der ächt deutschen Gesinnung von Menzel spricht er doch in diesen wenigen Sätzen unendlich abenteuerliche und unglaubliche Dinge aus, vor denen der kritische und scharfe Redakteur eines Literaturblattes sich doch zunächst selbst hätte bewahren sollen. Alles, was Menzel bemerkt, ist zuförderst ohne allen und jeden historischen Beweis geblieben, kann deshalb auch nicht widerlegt werden und verdient als Unerwiesenes keinerlei Berücksichtigung; sodann aber ist es nicht allein unerwiesen und unerweislich, sondern in der That und Wahrheit im höchsten Grade verkehrt. In Babylon und Assyrien (in welchem letztern sich übrigens Pythagoras wohl niemals aufhielt, da er zu Babylon in 12jähriger Gefangenschaft sich befand) waren weder Germanen noch Kelten, noch konnte man dort über deren Glauben, Wissen und Sein die geringste Kenntniss besitzen, weshalb Pythagoras schlechterdings einige germanische oder keltische Priester und Gelehrten hätte eigens nach Babylon kommen lassen müssen, um von ihnen unterrichtet zu werden, was unter allen Umständen völlig unglaublich ist, zumal ja nach Röth Pythagoras in Babylon sich des Unterrichts des Zaroaster zu erfreuen hatte. Um 500 vor Chr. konnten sodann aber die Griechen, welche schon den Homer und Hesiod mit ihren Schulen, den Tyrtäos in Sparta (Elegiker), Terpandros von Lesbos, Alkmann aus Sardes (melische Dichtung), Mimnormos aus Kolophon (Elegiker), Arion aus Methymna, Alkäos von Mytilene, Sappho und Erinna auf Lesbos, Stesichoros zu Himera (melische Dichtung), Solon (politische Elegie, Spruchdichtung), den Fabeldichter Aesopos, Anakreon aus Teos, Ibykos aus Rhegion, Theognis aus Megara u. s. w., 1) 1) Vergl. Peter, Zeittafeln der griechischen Geschichte, zweite Auflage, Halle 1858.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/582>, abgerufen am 22.11.2024.