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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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noch heute gefeierten Mihragan) und Phönicier in Rom zur Zeit des kürzesten Tages am 25. December, also als das Fest des unbesiegbaren Todes und der Wiederauferstehung aus dem Tode, des aus seiner eigenen Asche stets wiedergebornen Phönix feierte, ganz in derselben Weise leidend und sterbend, siegend und wiederauferstehend in seinen Mysterien vorübergeführt wurde und durch seine eigene Unsterblichkeit den Eingeweihten die ihrige verbürgen sollte, wie dieses bei Hiram in den maurerischen Mysterien der Fall ist. Ebenso war gewiss ein sichtlicher Mysterienvertreter des Mithra vorhanden und vielleicht war dieses der Pater Patrum Dei Solis, unter welchem in den Mithrasmysterien alle Eingeweihten standen, 1) wie der alte parsische Oberpriester Zarathustrotema, oder auch der Maubad der Maubads und der Destaur der Destaurs schon gewiss der gleiche irdische Vertreter des obersten Gottes gewesen ist. 2) Aehnlich war der ägyptische und jüdische Oberpriester der irdische Vertreter Gottes und ist noch der hammerführende Meister vom Stuhl bei den Maurern der Vertreter des allmächtigen Baumeisters der Welt 3) und bei den Katholiken der Pabst der Vertreter Christi oder des christlichen Gottes. Gleichmässig verhielt es sich mit dem Hierophanten oder Mystagogen in den eleusinischen Geheimnissen 4) u. s. w. Die Kleidung und die Attribute aller dieser sichtlichen oder irdischen Vertreter sind nur die Kleidung und die Attribute des durch sie vertretenen Gottes selbst. Nach Clemens Alexandrinus soll z. B. der jüdische Höhepriester an dem Saum seines Leibrockes, den er trug, so oft er in das Heiligthum eintrat, 365 goldene Glöcklein getragen haben zum Symbole des gnädigen Jahres (Jesaja 61, 2), welches die Ankunft des Heilandes ankündigte. Philon erklärte diese Glockentöne als das Symbol von dem Einklang der Welt und der Harmonie der Sphären, wie der jüdische Oberpriester über-

1) Preller, röm. Mythologie, S. 793, Anm. 3.
2) Spiegel, Avesta II., Einleitung S. XV.
3) Alpina für 1860, S. 201.
4) Alpina für 1860, S. 185.

noch heute gefeierten Mihragân) und Phönicier in Rom zur Zeit des kürzesten Tages am 25. December, also als das Fest des unbesiegbaren Todes und der Wiederauferstehung aus dem Tode, des aus seiner eigenen Asche stets wiedergebornen Phönix feierte, ganz in derselben Weise leidend und sterbend, siegend und wiederauferstehend in seinen Mysterien vorübergeführt wurde und durch seine eigene Unsterblichkeit den Eingeweihten die ihrige verbürgen sollte, wie dieses bei Hiram in den maurerischen Mysterien der Fall ist. Ebenso war gewiss ein sichtlicher Mysterienvertreter des Mithra vorhanden und vielleicht war dieses der Pater Patrum Dei Solis, unter welchem in den Mithrasmysterien alle Eingeweihten standen, 1) wie der alte parsische Oberpriester Zarathustrôtema, oder auch der Maubad der Maubads und der Destûr der Destûrs schon gewiss der gleiche irdische Vertreter des obersten Gottes gewesen ist. 2) Aehnlich war der ägyptische und jüdische Oberpriester der irdische Vertreter Gottes und ist noch der hammerführende Meister vom Stuhl bei den Maurern der Vertreter des allmächtigen Baumeisters der Welt 3) und bei den Katholiken der Pabst der Vertreter Christi oder des christlichen Gottes. Gleichmässig verhielt es sich mit dem Hierophanten oder Mystagogen in den eleusinischen Geheimnissen 4) u. s. w. Die Kleidung und die Attribute aller dieser sichtlichen oder irdischen Vertreter sind nur die Kleidung und die Attribute des durch sie vertretenen Gottes selbst. Nach Clemens Alexandrinus soll z. B. der jüdische Höhepriester an dem Saum seines Leibrockes, den er trug, so oft er in das Heiligthum eintrat, 365 goldene Glöcklein getragen haben zum Symbole des gnädigen Jahres (Jesaja 61, 2), welches die Ankunft des Heilandes ankündigte. Philon erklärte diese Glockentöne als das Symbol von dem Einklang der Welt und der Harmonie der Sphären, wie der jüdische Oberpriester über-

1) Preller, röm. Mythologie, S. 793, Anm. 3.
2) Spiegel, Avesta II., Einleitung S. XV.
3) Alpina für 1860, S. 201.
4) Alpina für 1860, S. 185.
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 wiedergebornen Phönix feierte, ganz in derselben Weise leidend und sterbend, siegend und
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 Attribute aller dieser sichtlichen oder irdischen Vertreter sind nur die Kleidung und die Attribute
 des durch sie vertretenen Gottes selbst. Nach Clemens Alexandrinus soll z. B. der jüdische
 Höhepriester an dem Saum seines Leibrockes, den er trug, so oft er in das Heiligthum eintrat, 365
 goldene Glöcklein getragen haben zum Symbole des gnädigen Jahres (Jesaja 61, 2), welches die Ankunft
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[45/0061] noch heute gefeierten Mihragân) und Phönicier in Rom zur Zeit des kürzesten Tages am 25. December, also als das Fest des unbesiegbaren Todes und der Wiederauferstehung aus dem Tode, des aus seiner eigenen Asche stets wiedergebornen Phönix feierte, ganz in derselben Weise leidend und sterbend, siegend und wiederauferstehend in seinen Mysterien vorübergeführt wurde und durch seine eigene Unsterblichkeit den Eingeweihten die ihrige verbürgen sollte, wie dieses bei Hiram in den maurerischen Mysterien der Fall ist. Ebenso war gewiss ein sichtlicher Mysterienvertreter des Mithra vorhanden und vielleicht war dieses der Pater Patrum Dei Solis, unter welchem in den Mithrasmysterien alle Eingeweihten standen, 1) wie der alte parsische Oberpriester Zarathustrôtema, oder auch der Maubad der Maubads und der Destûr der Destûrs schon gewiss der gleiche irdische Vertreter des obersten Gottes gewesen ist. 2) Aehnlich war der ägyptische und jüdische Oberpriester der irdische Vertreter Gottes und ist noch der hammerführende Meister vom Stuhl bei den Maurern der Vertreter des allmächtigen Baumeisters der Welt 3) und bei den Katholiken der Pabst der Vertreter Christi oder des christlichen Gottes. Gleichmässig verhielt es sich mit dem Hierophanten oder Mystagogen in den eleusinischen Geheimnissen 4) u. s. w. Die Kleidung und die Attribute aller dieser sichtlichen oder irdischen Vertreter sind nur die Kleidung und die Attribute des durch sie vertretenen Gottes selbst. Nach Clemens Alexandrinus soll z. B. der jüdische Höhepriester an dem Saum seines Leibrockes, den er trug, so oft er in das Heiligthum eintrat, 365 goldene Glöcklein getragen haben zum Symbole des gnädigen Jahres (Jesaja 61, 2), welches die Ankunft des Heilandes ankündigte. Philon erklärte diese Glockentöne als das Symbol von dem Einklang der Welt und der Harmonie der Sphären, wie der jüdische Oberpriester über- 1) Preller, röm. Mythologie, S. 793, Anm. 3. 2) Spiegel, Avesta II., Einleitung S. XV. 3) Alpina für 1860, S. 201. 4) Alpina für 1860, S. 185.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/61>, abgerufen am 21.11.2024.