Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.gute und gerechte Sache zu ziehen: drücken diese Symbole und Lehren immer die gleiche Sache oder denselben Gedanken in einer andern Wendung aus. Selbst das im dritten Knopfloche linker Seite, also auf der Schwertseite zu tragende Logenzeichen gehört zu dieser maurerischen oder ritterlichen Kleidung, wie der Hut als das Zeichen der Freiheit und des freien Mannes. Die weisse Farbe des ägyptischen und des maurerischen Schurzfelles ist das naheliegende und desshalb bei fast allen Völkern von Göttern und Menschen, im Leben und Sterben, in Freude und Leid vielgebrauchte Symbol des Lichtes, der Reinheit, Unschuld und Wahrheit. In dieser Bedeutung ist die weisse Kleidung die gottesdienstliche, die göttliche und priesterliche in Aegypten und darnach wohl bei den Juden,1) - bei den Samariten, bei den Phöniciern und Syrern, bei den Persern, bei den Babyloniern und Assyriern , bei den Sinesen und namentlich auch bei den Sinesen auf Java, bei den Kelten und Indern, bei den Germanen, Pythagoreern, Orphikern, bei den Essäern und bei den Soofi's in Persien, bei den Aethiopen und den Peruanern, in Griechenland und zu Rom, bei den Christen und besonders bei den Katholiken und den Lutheranern u. s. w. Eben damit hängt es zusammen , die Altäre weiss zu schmücken, mit weissen Tüchern und mit weissen Blumen, - weisse Opfer- und weisse Symbolthiere, die letztern besonders als Träger der Götter, zu wählen, - durch Feuer oder Licht die Tempel, Logen oder Kirchen zu erleuchten und ewige Feuer und Lichter als Symbole des ewigen Lichtes an den heiligen Orten und in den Privatwohnungen zu brennen und zu unterhalten2) u. s. w. Die priesterliche oder religiöse weisse Kleidung pflegt von Leinwand, nicht von Wolle zu sein, entweder weil die Wolle von getödteten Thieren herrührte oder überhaupt als unrein galt. Auch die weissen Mäntel der christlichen geistlichen Ritterorden, besonders der Tempelherren waren von Leinwand. Um bezüglich der weissen Farbe nur Einiges anzuführen, so 1) Dunker, Geschichte des Alterthums, I. S. 527. 2) Alpina für 1859, S. 165
ff.
gute und gerechte Sache zu ziehen: drücken diese Symbole und Lehren immer die gleiche Sache oder denselben Gedanken in einer andern Wendung aus. Selbst das im dritten Knopfloche linker Seite, also auf der Schwertseite zu tragende Logenzeichen gehört zu dieser maurerischen oder ritterlichen Kleidung, wie der Hut als das Zeichen der Freiheit und des freien Mannes. Die weisse Farbe des ägyptischen und des maurerischen Schurzfelles ist das naheliegende und desshalb bei fast allen Völkern von Göttern und Menschen, im Leben und Sterben, in Freude und Leid vielgebrauchte Symbol des Lichtes, der Reinheit, Unschuld und Wahrheit. In dieser Bedeutung ist die weisse Kleidung die gottesdienstliche, die göttliche und priesterliche in Aegypten und darnach wohl bei den Juden,1) – bei den Samariten, bei den Phöniciern und Syrern, bei den Persern, bei den Babyloniern und Assyriern , bei den Sinesen und namentlich auch bei den Sinesen auf Java, bei den Kelten und Indern, bei den Germanen, Pythagoreern, Orphikern, bei den Essäern und bei den Soofi’s in Persien, bei den Aethiopen und den Peruanern, in Griechenland und zu Rom, bei den Christen und besonders bei den Katholiken und den Lutheranern u. s. w. Eben damit hängt es zusammen , die Altäre weiss zu schmücken, mit weissen Tüchern und mit weissen Blumen, – weisse Opfer- und weisse Symbolthiere, die letztern besonders als Träger der Götter, zu wählen, – durch Feuer oder Licht die Tempel, Logen oder Kirchen zu erleuchten und ewige Feuer und Lichter als Symbole des ewigen Lichtes an den heiligen Orten und in den Privatwohnungen zu brennen und zu unterhalten2) u. s. w. Die priesterliche oder religiöse weisse Kleidung pflegt von Leinwand, nicht von Wolle zu sein, entweder weil die Wolle von getödteten Thieren herrührte oder überhaupt als unrein galt. Auch die weissen Mäntel der christlichen geistlichen Ritterorden, besonders der Tempelherren waren von Leinwand. Um bezüglich der weissen Farbe nur Einiges anzuführen, so 1) Dunker, Geschichte des Alterthums, I. S. 527. 2) Alpina für 1859, S. 165
ff.
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gute und gerechte Sache zu ziehen: drücken diese Symbole und Lehren immer die gleiche Sache oder denselben Gedanken in einer andern Wendung aus. Selbst das im dritten Knopfloche linker Seite, also auf der Schwertseite zu tragende Logenzeichen gehört zu dieser maurerischen oder ritterlichen Kleidung, wie der Hut als das Zeichen der Freiheit und des freien Mannes.
Die weisse Farbe des ägyptischen und des maurerischen Schurzfelles ist das naheliegende und desshalb bei fast allen Völkern von Göttern und Menschen, im Leben und Sterben, in Freude und Leid vielgebrauchte Symbol des Lichtes, der Reinheit, Unschuld und Wahrheit. In dieser Bedeutung ist die weisse Kleidung die gottesdienstliche, die göttliche und priesterliche in Aegypten und darnach wohl bei den Juden, 1) – bei den Samariten, bei den Phöniciern und Syrern, bei den Persern, bei den Babyloniern und Assyriern , bei den Sinesen und namentlich auch bei den Sinesen auf Java, bei den Kelten und Indern, bei den Germanen, Pythagoreern, Orphikern, bei den Essäern und bei den Soofi’s in Persien, bei den Aethiopen und den Peruanern, in Griechenland und zu Rom, bei den Christen und besonders bei den Katholiken und den Lutheranern u. s. w. Eben damit hängt es zusammen , die Altäre weiss zu schmücken, mit weissen Tüchern und mit weissen Blumen, – weisse Opfer- und weisse Symbolthiere, die letztern besonders als Träger der Götter, zu wählen, – durch Feuer oder Licht die Tempel, Logen oder Kirchen zu erleuchten und ewige Feuer und Lichter als Symbole des ewigen Lichtes an den heiligen Orten und in den Privatwohnungen zu brennen und zu unterhalten 2) u. s. w. Die priesterliche oder religiöse weisse Kleidung pflegt von Leinwand, nicht von Wolle zu sein, entweder weil die Wolle von getödteten Thieren herrührte oder überhaupt als unrein galt. Auch die weissen Mäntel der christlichen geistlichen Ritterorden, besonders der Tempelherren waren von Leinwand. Um bezüglich der weissen Farbe nur Einiges anzuführen, so
1) Dunker, Geschichte des Alterthums, I. S. 527.
2) Alpina für 1859, S. 165 ff.
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