Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.dieses inhaltslose Geheimniss aufzudecken sieh erlauben und den Wahnglauben zerstören, durch welchen nur zu lange unter der Oberleitung der Grosslogen die Massen gebunden und gegängelt worden sind, sind keine Verräther, sondern die treuen und kühnen Freunde des Lichts und der freien Wahrheit. Der grosse Geist des 18. Jahrhunderts, welcher die Völker des ganzen Erdkreises aufgerüttelt und befreiet hat, ist spurlos über die Freimaurer dahingegangen und sie stehen heute noch in derselben Verfassung und geistigen Lage der Abhängigkeit und Unaufgeklärtheit, in welchen sie vor einem Jahrhundert standen, wenn sie nicht noch darunter gesunken sind. Diese höchst aufffallende geschichtliche Thatsache erklärt sich dennoch sehr leicht daraus, dass die Verfassung des Freimaurerbundes eine wesentlich aristokratische ist und mit den gewöhnlichen Mitteln der aristokratischen Herrschaften erhalten wird. Die festeste Stütze der maurerischen Aristokratie sind dabei die gebeugten Massen selbst in dem Gefühle und in dem Bewusstsein, Alles zu verlieren, wenn ihnen der falsche Schein der von ihnen verborgenen und verschwiegenen Geheimnisse geraubt würde. Das Geheimthun der schweizerischen und der deutschen Logen und ihr Anfeinden der Oeffentlichkeit ist das gerade Gegentheil des Verfahrens der englischen, nordamerikanischen und französischen Maurerei, welche der unbeschränkten Oeffentlichkeit in der Literatur und selbst in öffentlichen Aufzügen u. s. w. seit langen Zeiten huldigen, wie namentlich die neuenglische Grossloge selbst einige Jahre nach ihrer Gründung im J. 1717 ihr Constitutionenbuch durch Anderson im öffentlichen Drucke herausgegeben hat. Unter Zustimmung und mit Aufmunterung der höchsten dortigen maurerischen Behörden veröffentlicht in diesem Augenblicke der nun 80jährige Br. Ragon zu Paris bei Collignon in 15 Heften 18 Rituale, d. h. die vollständigen Rituale der 33 französischen Grade, soweit dieselben wirklich bearbeitet und feierlich ertheilt werden, nebst den Ritualen der Trauerloge, der Aufnahme eines Luftons, der Ein- dieses inhaltslose Geheimniss aufzudecken sieh erlauben und den Wahnglauben zerstören, durch welchen nur zu lange unter der Oberleitung der Grosslogen die Massen gebunden und gegängelt worden sind, sind keine Verräther, sondern die treuen und kühnen Freunde des Lichts und der freien Wahrheit. Der grosse Geist des 18. Jahrhunderts, welcher die Völker des ganzen Erdkreises aufgerüttelt und befreiet hat, ist spurlos über die Freimaurer dahingegangen und sie stehen heute noch in derselben Verfassung und geistigen Lage der Abhängigkeit und Unaufgeklärtheit, in welchen sie vor einem Jahrhundert standen, wenn sie nicht noch darunter gesunken sind. Diese höchst aufffallende geschichtliche Thatsache erklärt sich dennoch sehr leicht daraus, dass die Verfassung des Freimaurerbundes eine wesentlich aristokratische ist und mit den gewöhnlichen Mitteln der aristokratischen Herrschaften erhalten wird. Die festeste Stütze der maurerischen Aristokratie sind dabei die gebeugten Massen selbst in dem Gefühle und in dem Bewusstsein, Alles zu verlieren, wenn ihnen der falsche Schein der von ihnen verborgenen und verschwiegenen Geheimnisse geraubt würde. Das Geheimthun der schweizerischen und der deutschen Logen und ihr Anfeinden der Oeffentlichkeit ist das gerade Gegentheil des Verfahrens der englischen, nordamerikanischen und französischen Maurerei, welche der unbeschränkten Oeffentlichkeit in der Literatur und selbst in öffentlichen Aufzügen u. s. w. seit langen Zeiten huldigen, wie namentlich die neuenglische Grossloge selbst einige Jahre nach ihrer Gründung im J. 1717 ihr Constitutionenbuch durch Anderson im öffentlichen Drucke herausgegeben hat. Unter Zustimmung und mit Aufmunterung der höchsten dortigen maurerischen Behörden veröffentlicht in diesem Augenblicke der nun 80jährige Br. Ragon zu Paris bei Collignon in 15 Heften 18 Rituale, d. h. die vollständigen Rituale der 33 französischen Grade, soweit dieselben wirklich bearbeitet und feierlich ertheilt werden, nebst den Ritualen der Trauerloge, der Aufnahme eines Luftons, der Ein- <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0015" n="XI"/> dieses inhaltslose Geheimniss aufzudecken sieh erlauben und den Wahnglauben zerstören, durch welchen nur zu lange unter der Oberleitung der Grosslogen die Massen gebunden und gegängelt worden sind, sind keine Verräther, sondern die treuen und kühnen Freunde des Lichts und der freien Wahrheit. Der grosse Geist des 18. Jahrhunderts, welcher die Völker des ganzen Erdkreises aufgerüttelt und befreiet hat, ist spurlos über die Freimaurer dahingegangen und sie stehen heute noch in derselben Verfassung und geistigen Lage der Abhängigkeit und Unaufgeklärtheit, in welchen sie vor einem Jahrhundert standen, wenn sie nicht noch darunter gesunken sind. Diese höchst aufffallende geschichtliche Thatsache erklärt sich dennoch sehr leicht daraus, dass die Verfassung des Freimaurerbundes eine wesentlich aristokratische ist und mit den gewöhnlichen Mitteln der aristokratischen Herrschaften erhalten wird. Die festeste Stütze der maurerischen Aristokratie sind dabei die gebeugten Massen selbst in dem Gefühle und in dem Bewusstsein, Alles zu verlieren, wenn ihnen der falsche Schein der von ihnen verborgenen und verschwiegenen Geheimnisse geraubt würde.</p> <p> Das Geheimthun der schweizerischen und der deutschen Logen und ihr Anfeinden der Oeffentlichkeit ist das gerade Gegentheil des Verfahrens der englischen, nordamerikanischen und französischen Maurerei, welche der unbeschränkten Oeffentlichkeit in der Literatur und selbst in öffentlichen Aufzügen u. s. w. seit langen Zeiten huldigen, wie namentlich die neuenglische Grossloge selbst einige Jahre nach ihrer Gründung im J. 1717 ihr Constitutionenbuch durch Anderson im öffentlichen Drucke herausgegeben hat. Unter Zustimmung und mit Aufmunterung der höchsten dortigen maurerischen Behörden veröffentlicht in diesem Augenblicke der nun 80jährige Br. Ragon zu Paris bei Collignon in 15 Heften 18 Rituale, d. h. die vollständigen Rituale der 33 französischen Grade, soweit dieselben wirklich bearbeitet und feierlich ertheilt werden, nebst den Ritualen der Trauerloge, der Aufnahme eines Luftons, der Ein- </p> </div> </front> </text> </TEI> [XI/0015]
dieses inhaltslose Geheimniss aufzudecken sieh erlauben und den Wahnglauben zerstören, durch welchen nur zu lange unter der Oberleitung der Grosslogen die Massen gebunden und gegängelt worden sind, sind keine Verräther, sondern die treuen und kühnen Freunde des Lichts und der freien Wahrheit. Der grosse Geist des 18. Jahrhunderts, welcher die Völker des ganzen Erdkreises aufgerüttelt und befreiet hat, ist spurlos über die Freimaurer dahingegangen und sie stehen heute noch in derselben Verfassung und geistigen Lage der Abhängigkeit und Unaufgeklärtheit, in welchen sie vor einem Jahrhundert standen, wenn sie nicht noch darunter gesunken sind. Diese höchst aufffallende geschichtliche Thatsache erklärt sich dennoch sehr leicht daraus, dass die Verfassung des Freimaurerbundes eine wesentlich aristokratische ist und mit den gewöhnlichen Mitteln der aristokratischen Herrschaften erhalten wird. Die festeste Stütze der maurerischen Aristokratie sind dabei die gebeugten Massen selbst in dem Gefühle und in dem Bewusstsein, Alles zu verlieren, wenn ihnen der falsche Schein der von ihnen verborgenen und verschwiegenen Geheimnisse geraubt würde.
Das Geheimthun der schweizerischen und der deutschen Logen und ihr Anfeinden der Oeffentlichkeit ist das gerade Gegentheil des Verfahrens der englischen, nordamerikanischen und französischen Maurerei, welche der unbeschränkten Oeffentlichkeit in der Literatur und selbst in öffentlichen Aufzügen u. s. w. seit langen Zeiten huldigen, wie namentlich die neuenglische Grossloge selbst einige Jahre nach ihrer Gründung im J. 1717 ihr Constitutionenbuch durch Anderson im öffentlichen Drucke herausgegeben hat. Unter Zustimmung und mit Aufmunterung der höchsten dortigen maurerischen Behörden veröffentlicht in diesem Augenblicke der nun 80jährige Br. Ragon zu Paris bei Collignon in 15 Heften 18 Rituale, d. h. die vollständigen Rituale der 33 französischen Grade, soweit dieselben wirklich bearbeitet und feierlich ertheilt werden, nebst den Ritualen der Trauerloge, der Aufnahme eines Luftons, der Ein-
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