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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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lichst prachtvolle symbolische Darstellung der Wohnung und des Thrones Gottes, ein bleibender herrlicher Lobgesang auf den Ewigen, Allmächtigen und Allbarmherzigen, ähnlich wie Jesaja 49, 13 ruft:

"Jubelt, ihr Himmel, und frohlocke, du Erde,
brecht aus, ihr Berge, in Jubel:
Denn der Ewige tröstet sein Volk,
und seiner Elenden erbarmet er sich.

Jede der beiden kolossalen Cherubimstatuen, welche links und rechts von der Bundeslade standen und über diese ihre Flügel ausbreiteten, hatte eine Höhe von zehn Ellen und nahm, da jeder der zwei ausgebreiteten Flügel fünf Ellen mass, auch in der Breite einen Raum von zehn Ellen ein. Beide Cherubim, deren Gesichter dem Heiligen zugekehrt gewesen,1) waren so neben einander gestellt, dass sie sich mit den Flügeln gegenseitig berührten2) und somit den ganzen zwanzig Ellen breiten Raum des Allerheiligsten ausfüllten.

Die Cherubim3) sind der ägyptischen Sphinx und noch mehr dem assyrischen geflügelten Stiere4) und dem assyrischen, übrigens auch auf etruskischen Tempeln vorkommenden geflügelten Löwen und ähnlichen orientalischen Wunder- und Fabelthieren verwandt und ohne allen Zweifel nach deren Vorbild unter deren Einfluss entstanden. In dem Tempel des rein geistigen und unvorstellbaren Jehovah erscheinen eigentlich die Cherubim als etwas Fremdartiges und Unzulässiges: allein ganz konnte das Bildliche zum Tempelschmucke nicht entbehrt werden und die Cherubim, wie die zwölf Stiere am ehernen Meere und die vier Stierhörner am Räucheraltare, hatten wohl früher in dem Glauben und der religiösen Symbolik der Hebräer eine bedeutendere Stelle eingenommen, erscheinen mithin an dem

1) II. Chronik, 3, 13.
2) I. Könige 6, 27.
3) Vergl. Baehr, S. 113 ff. und S. 160 ff.
4) Braun, I. S. 217. Dass Braun, S. 409, den Cherubim bei der Bundeslade die Höhe von 15 Ellen ertheilt, beruht auf einem Irrthum, wenn nicht auf einern Druckfehler; denn I. Könige 6, 26 wird die Höhe dieser Cherubim ganz bestimmt zu 10 Ellen angegeben.

lichst prachtvolle symbolische Darstellung der Wohnung und des Thrones Gottes, ein bleibender herrlicher Lobgesang auf den Ewigen, Allmächtigen und Allbarmherzigen, ähnlich wie Jesaja 49, 13 ruft:

„Jubelt, ihr Himmel, und frohlocke, du Erde,
brecht aus, ihr Berge, in Jubel:
Denn der Ewige tröstet sein Volk,
und seiner Elenden erbarmet er sich.

Jede der beiden kolossalen Cherubimstatuen, welche links und rechts von der Bundeslade standen und über diese ihre Flügel ausbreiteten, hatte eine Höhe von zehn Ellen und nahm, da jeder der zwei ausgebreiteten Flügel fünf Ellen mass, auch in der Breite einen Raum von zehn Ellen ein. Beide Cherubim, deren Gesichter dem Heiligen zugekehrt gewesen,1) waren so neben einander gestellt, dass sie sich mit den Flügeln gegenseitig berührten2) und somit den ganzen zwanzig Ellen breiten Raum des Allerheiligsten ausfüllten.

Die Cherubim3) sind der ägyptischen Sphinx und noch mehr dem assyrischen geflügelten Stiere4) und dem assyrischen, übrigens auch auf etruskischen Tempeln vorkommenden geflügelten Löwen und ähnlichen orientalischen Wunder- und Fabelthieren verwandt und ohne allen Zweifel nach deren Vorbild unter deren Einfluss entstanden. In dem Tempel des rein geistigen und unvorstellbaren Jehovah erscheinen eigentlich die Cherubim als etwas Fremdartiges und Unzulässiges: allein ganz konnte das Bildliche zum Tempelschmucke nicht entbehrt werden und die Cherubim, wie die zwölf Stiere am ehernen Meere und die vier Stierhörner am Räucheraltare, hatten wohl früher in dem Glauben und der religiösen Symbolik der Hebräer eine bedeutendere Stelle eingenommen, erscheinen mithin an dem

1) II. Chronik, 3, 13.
2) I. Könige 6, 27.
3) Vergl. Baehr, S. 113 ff. und S. 160 ff.
4) Braun, I. S. 217. Dass Braun, S. 409, den Cherubim bei der Bundeslade die Höhe von 15 Ellen ertheilt, beruht auf einem Irrthum, wenn nicht auf einern Druckfehler; denn I. Könige 6, 26 wird die Höhe dieser Cherubim ganz bestimmt zu 10 Ellen angegeben.
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[145/0165] lichst prachtvolle symbolische Darstellung der Wohnung und des Thrones Gottes, ein bleibender herrlicher Lobgesang auf den Ewigen, Allmächtigen und Allbarmherzigen, ähnlich wie Jesaja 49, 13 ruft: „Jubelt, ihr Himmel, und frohlocke, du Erde, brecht aus, ihr Berge, in Jubel: Denn der Ewige tröstet sein Volk, und seiner Elenden erbarmet er sich. Jede der beiden kolossalen Cherubimstatuen, welche links und rechts von der Bundeslade standen und über diese ihre Flügel ausbreiteten, hatte eine Höhe von zehn Ellen und nahm, da jeder der zwei ausgebreiteten Flügel fünf Ellen mass, auch in der Breite einen Raum von zehn Ellen ein. Beide Cherubim, deren Gesichter dem Heiligen zugekehrt gewesen, 1) waren so neben einander gestellt, dass sie sich mit den Flügeln gegenseitig berührten 2) und somit den ganzen zwanzig Ellen breiten Raum des Allerheiligsten ausfüllten. Die Cherubim 3) sind der ägyptischen Sphinx und noch mehr dem assyrischen geflügelten Stiere 4) und dem assyrischen, übrigens auch auf etruskischen Tempeln vorkommenden geflügelten Löwen und ähnlichen orientalischen Wunder- und Fabelthieren verwandt und ohne allen Zweifel nach deren Vorbild unter deren Einfluss entstanden. In dem Tempel des rein geistigen und unvorstellbaren Jehovah erscheinen eigentlich die Cherubim als etwas Fremdartiges und Unzulässiges: allein ganz konnte das Bildliche zum Tempelschmucke nicht entbehrt werden und die Cherubim, wie die zwölf Stiere am ehernen Meere und die vier Stierhörner am Räucheraltare, hatten wohl früher in dem Glauben und der religiösen Symbolik der Hebräer eine bedeutendere Stelle eingenommen, erscheinen mithin an dem 1) II. Chronik, 3, 13. 2) I. Könige 6, 27. 3) Vergl. Baehr, S. 113 ff. und S. 160 ff. 4) Braun, I. S. 217. Dass Braun, S. 409, den Cherubim bei der Bundeslade die Höhe von 15 Ellen ertheilt, beruht auf einem Irrthum, wenn nicht auf einern Druckfehler; denn I. Könige 6, 26 wird die Höhe dieser Cherubim ganz bestimmt zu 10 Ellen angegeben.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/165>, abgerufen am 04.12.2024.