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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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hütte hatte nur ein siebenarmiger Leuchter und nur ein Schaubrodtisch sich befunden. Die Zehnzahl der Leuchter und der Schaubrodtische, welche Zehnzahl zugleich die architektonische Grundzahl des salomonischen Baues ist, hat zunächst und zugleich symbolischen Bezug auf die zehn göttlichen Gebote der Bundeslade oder der Gesetzestafeln.1) Die Zehnzahl ist die Grund- und Normalzahl des salomonischen Tempels und seiner Geräthe, wie die zehn Gebote die Unterlage des israelitischen Staates und Volkes bilden. Der Tempel, die Kirche und das Volk, der Staat ruhen auf dem gleichen sichern göttlichen Grunde. Da übrigens die Zwölfzahl der Schaubrode, welche Zwölfzahl uns urkundlich in dem salomonischen Tempel hier zuerst begegnet, d. h. aus der Stiftshütte herübergetragen ist, zuletzt und in ihrem obersten Grunde astronomisch ist, auf die zwölf Theile des Thierkreises und des Jahres sich bezieht, - da ferner auch der siebenarmige Leuchter in seiner astronomischen Grundbedeutung auf die sieben Planeten des Alterthums mit ihren sieben Sphären und mit den sieben Wochentagen hinweiset: muss auch wohl die in dem salomonischen Tempel damit nah verbundene Zehnzahl und Vierzahl eine verwandte astronomische Natur haben und hat sie wirklich, indem die Zehnzahl die Decadenzahl und die Vierzahl die Zahl der vier Haupttheile der Sonnenbahn und des Jahres ist. Selbst die Dreizahl würde hier nur als die Zahl der drei Decaden eines Thierkreisbildes oder Monats erscheinen. Baehr, S. 100, erklärt die Zehnzahl, wie auch schon in seiner Symbolik des mosai. Cultus, I. S. 181, bei den Hebräern als die Zahl der Vollkommenheit; sie sei, weil die allumfassende, auch die vollkommenste. Die Zehnzahl in diesem Sinne gehört der Mathematik und Astronomie an und bildet mit den übrigen sie umgebenden Zahlen ein dem gleichen Boden entsprungenes, nicht zu trennendes Ganze. Die oberste Zahl, die eigentliche Grundzahl, von welcher ausgegangen werden muss und der gegenüber alle übrigen Zahlen nur als abgeleitete erscheinen, ist die Zwölf als die Zahl der Zwölfgetheilten 360gradigen Sonnenbahn, welche 360 Grade der

1) Vergl. Baehr, S. 99 ff.

hütte hatte nur ein siebenarmiger Leuchter und nur ein Schaubrodtisch sich befunden. Die Zehnzahl der Leuchter und der Schaubrodtische, welche Zehnzahl zugleich die architektonische Grundzahl des salomonischen Baues ist, hat zunächst und zugleich symbolischen Bezug auf die zehn göttlichen Gebote der Bundeslade oder der Gesetzestafeln.1) Die Zehnzahl ist die Grund- und Normalzahl des salomonischen Tempels und seiner Geräthe, wie die zehn Gebote die Unterlage des israelitischen Staates und Volkes bilden. Der Tempel, die Kirche und das Volk, der Staat ruhen auf dem gleichen sichern göttlichen Grunde. Da übrigens die Zwölfzahl der Schaubrode, welche Zwölfzahl uns urkundlich in dem salomonischen Tempel hier zuerst begegnet, d. h. aus der Stiftshütte herübergetragen ist, zuletzt und in ihrem obersten Grunde astronomisch ist, auf die zwölf Theile des Thierkreises und des Jahres sich bezieht, – da ferner auch der siebenarmige Leuchter in seiner astronomischen Grundbedeutung auf die sieben Planeten des Alterthums mit ihren sieben Sphären und mit den sieben Wochentagen hinweiset: muss auch wohl die in dem salomonischen Tempel damit nah verbundene Zehnzahl und Vierzahl eine verwandte astronomische Natur haben und hat sie wirklich, indem die Zehnzahl die Decadenzahl und die Vierzahl die Zahl der vier Haupttheile der Sonnenbahn und des Jahres ist. Selbst die Dreizahl würde hier nur als die Zahl der drei Decaden eines Thierkreisbildes oder Monats erscheinen. Baehr, S. 100, erklärt die Zehnzahl, wie auch schon in seiner Symbolik des mosai. Cultus, I. S. 181, bei den Hebräern als die Zahl der Vollkommenheit; sie sei, weil die allumfassende, auch die vollkommenste. Die Zehnzahl in diesem Sinne gehört der Mathematik und Astronomie an und bildet mit den übrigen sie umgebenden Zahlen ein dem gleichen Boden entsprungenes, nicht zu trennendes Ganze. Die oberste Zahl, die eigentliche Grundzahl, von welcher ausgegangen werden muss und der gegenüber alle übrigen Zahlen nur als abgeleitete erscheinen, ist die Zwölf als die Zahl der Zwölfgetheilten 360gradigen Sonnenbahn, welche 360 Grade der

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[154/0174] hütte hatte nur ein siebenarmiger Leuchter und nur ein Schaubrodtisch sich befunden. Die Zehnzahl der Leuchter und der Schaubrodtische, welche Zehnzahl zugleich die architektonische Grundzahl des salomonischen Baues ist, hat zunächst und zugleich symbolischen Bezug auf die zehn göttlichen Gebote der Bundeslade oder der Gesetzestafeln. 1) Die Zehnzahl ist die Grund- und Normalzahl des salomonischen Tempels und seiner Geräthe, wie die zehn Gebote die Unterlage des israelitischen Staates und Volkes bilden. Der Tempel, die Kirche und das Volk, der Staat ruhen auf dem gleichen sichern göttlichen Grunde. Da übrigens die Zwölfzahl der Schaubrode, welche Zwölfzahl uns urkundlich in dem salomonischen Tempel hier zuerst begegnet, d. h. aus der Stiftshütte herübergetragen ist, zuletzt und in ihrem obersten Grunde astronomisch ist, auf die zwölf Theile des Thierkreises und des Jahres sich bezieht, – da ferner auch der siebenarmige Leuchter in seiner astronomischen Grundbedeutung auf die sieben Planeten des Alterthums mit ihren sieben Sphären und mit den sieben Wochentagen hinweiset: muss auch wohl die in dem salomonischen Tempel damit nah verbundene Zehnzahl und Vierzahl eine verwandte astronomische Natur haben und hat sie wirklich, indem die Zehnzahl die Decadenzahl und die Vierzahl die Zahl der vier Haupttheile der Sonnenbahn und des Jahres ist. Selbst die Dreizahl würde hier nur als die Zahl der drei Decaden eines Thierkreisbildes oder Monats erscheinen. Baehr, S. 100, erklärt die Zehnzahl, wie auch schon in seiner Symbolik des mosai. Cultus, I. S. 181, bei den Hebräern als die Zahl der Vollkommenheit; sie sei, weil die allumfassende, auch die vollkommenste. Die Zehnzahl in diesem Sinne gehört der Mathematik und Astronomie an und bildet mit den übrigen sie umgebenden Zahlen ein dem gleichen Boden entsprungenes, nicht zu trennendes Ganze. Die oberste Zahl, die eigentliche Grundzahl, von welcher ausgegangen werden muss und der gegenüber alle übrigen Zahlen nur als abgeleitete erscheinen, ist die Zwölf als die Zahl der Zwölfgetheilten 360gradigen Sonnenbahn, welche 360 Grade der 1) Vergl. Baehr, S. 99 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/174>, abgerufen am 30.11.2024.