Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.auf ihnen in halb erhabener Arbeit urkundlich abgebildeten Cherubimbilder von selbst mit den Cherubim des Allerheiligsten in Verbindung treten. So hatte z. B. auch der indische Tempel zu Chalambron 36 Säulen, hinweisend auf die 36 Decane, und der Tempel zu Branbanam zählte 56 Säulen, entsprechend den 56 heiligen Weltregionen, deren die indischen Purana's gedenken.1) Ist diese astronomische oder solarische Deutung der Zahlensymbolik des salomonischen Tempels richtig, dann wird auch den beiden Säulen Jakin und Boaz2) eine ganz bestimmte, gleichfalls astronomiseh-solarische Bedeutung beizulegen sein. Sie sind die Symbole der beiden Sonnenwenden und trugen zugleich gewiss die Symbole des Sommers und des Winters, des Lebens und des Todes, der Fünf- und der Siebenzahl; von der Siebenzahl ist es berichtet, von der Fünfzabl aber steht es zu vermuthen. Nach Baehr S. 197 symbolisiren die beiden starken Säulen in Verbindung mit dem Hause das ewig dauernde feste Verhältniss, in welchem Jehovah zu dem Volke stand, das er sich erkoren und unter dem er sich niedergelassen. Rabbi Levi Ben Gerson will die eine Säule auf die Sostitien, die andern auf die Aequinoctien bezogen wissen. Ghillany bezog die Säulen auf die zeugende und empfangende, männliche und weibliche Naturkraft, den Baal und die Aschera. Nach Vatke waren die beiden Säulen aus dem Heraklestempel zu Tyrus entlehnt. Gerlach hält sie für Symbole der schaffenden und erhaltenden Kraft Gottes u. s. w. Nach dem Temple mystique, Paris 1854, Nr. 1. p. 4, welcher zugleich den König David und Salomo zu Memphis in die ägyptischen Mysterien eingeweiht werden lässt, bot der salomonische Tempel l'image symbolique de l'univers; son systeme numerique etait entierement lie au culte du grand roi. Die Anwendbarkeit der versuchten symbolischen Deutung auf die Symbole der Maurerei ergibt sich für jeden kundigen Maurer von selbst. Der Grund, weshalb in dem salomonischen Tempel die Zahlen und Masse so bedeutungs- 1) Baehr, S. 285. 2) Vergl. noch darüber Baehr, S. 190 ff.
auf ihnen in halb erhabener Arbeit urkundlich abgebildeten Cherubimbilder von selbst mit den Cherubim des Allerheiligsten in Verbindung treten. So hatte z. B. auch der indische Tempel zu Chalambron 36 Säulen, hinweisend auf die 36 Decane, und der Tempel zu Branbanam zählte 56 Säulen, entsprechend den 56 heiligen Weltregionen, deren die indischen Purana’s gedenken.1) Ist diese astronomische oder solarische Deutung der Zahlensymbolik des salomonischen Tempels richtig, dann wird auch den beiden Säulen Jakin und Boaz2) eine ganz bestimmte, gleichfalls astronomiseh-solarische Bedeutung beizulegen sein. Sie sind die Symbole der beiden Sonnenwenden und trugen zugleich gewiss die Symbole des Sommers und des Winters, des Lebens und des Todes, der Fünf- und der Siebenzahl; von der Siebenzahl ist es berichtet, von der Fünfzabl aber steht es zu vermuthen. Nach Baehr S. 197 symbolisiren die beiden starken Säulen in Verbindung mit dem Hause das ewig dauernde feste Verhältniss, in welchem Jehovah zu dem Volke stand, das er sich erkoren und unter dem er sich niedergelassen. Rabbi Levi Ben Gerson will die eine Säule auf die Sostitien, die andern auf die Aequinoctien bezogen wissen. Ghillany bezog die Säulen auf die zeugende und empfangende, männliche und weibliche Naturkraft, den Baal und die Aschera. Nach Vatke waren die beiden Säulen aus dem Heraklestempel zu Tyrus entlehnt. Gerlach hält sie für Symbole der schaffenden und erhaltenden Kraft Gottes u. s. w. Nach dem Temple mystique, Paris 1854, Nr. 1. p. 4, welcher zugleich den König David und Salomo zu Memphis in die ägyptischen Mysterien eingeweiht werden lässt, bot der salomonische Tempel l’image symbolique de l’univers; son système numerique était entièrement lié au culte du grand roi. Die Anwendbarkeit der versuchten symbolischen Deutung auf die Symbole der Maurerei ergibt sich für jeden kundigen Maurer von selbst. Der Grund, weshalb in dem salomonischen Tempel die Zahlen und Masse so bedeutungs- 1) Baehr, S. 285. 2) Vergl. noch darüber Baehr, S. 190 ff.
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auf ihnen in halb erhabener Arbeit urkundlich abgebildeten Cherubimbilder von selbst mit den Cherubim des Allerheiligsten in Verbindung treten. So hatte z. B. auch der indische Tempel zu Chalambron 36 Säulen, hinweisend auf die 36 Decane, und der Tempel zu Branbanam zählte 56 Säulen, entsprechend den 56 heiligen Weltregionen, deren die indischen Purana’s gedenken. 1)
Ist diese astronomische oder solarische Deutung der Zahlensymbolik des salomonischen Tempels richtig, dann wird auch den beiden Säulen Jakin und Boaz 2) eine ganz bestimmte, gleichfalls astronomiseh-solarische Bedeutung beizulegen sein. Sie sind die Symbole der beiden Sonnenwenden und trugen zugleich gewiss die Symbole des Sommers und des Winters, des Lebens und des Todes, der Fünf- und der Siebenzahl; von der Siebenzahl ist es berichtet, von der Fünfzabl aber steht es zu vermuthen. Nach Baehr S. 197 symbolisiren die beiden starken Säulen in Verbindung mit dem Hause das ewig dauernde feste Verhältniss, in welchem Jehovah zu dem Volke stand, das er sich erkoren und unter dem er sich niedergelassen. Rabbi Levi Ben Gerson will die eine Säule auf die Sostitien, die andern auf die Aequinoctien bezogen wissen. Ghillany bezog die Säulen auf die zeugende und empfangende, männliche und weibliche Naturkraft, den Baal und die Aschera. Nach Vatke waren die beiden Säulen aus dem Heraklestempel zu Tyrus entlehnt. Gerlach hält sie für Symbole der schaffenden und erhaltenden Kraft Gottes u. s. w. Nach dem Temple mystique, Paris 1854, Nr. 1. p. 4, welcher zugleich den König David und Salomo zu Memphis in die ägyptischen Mysterien eingeweiht werden lässt, bot der salomonische Tempel l’image symbolique de l’univers; son système numerique était entièrement lié au culte du grand roi.
Die Anwendbarkeit der versuchten symbolischen Deutung auf die Symbole der Maurerei ergibt sich für jeden kundigen Maurer von selbst. Der Grund, weshalb in dem salomonischen Tempel die Zahlen und Masse so bedeutungs-
1) Baehr, S. 285.
2) Vergl. noch darüber Baehr, S. 190 ff.
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