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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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welcher über der Zeugnisslade hängt,1) als das unzweifelhafte Hauptgeräthe des Heiligen stehende Räucheraltar sollte auf seinem Feuer und Rauche die Gebete und Bitten, die Wünsche und Klagen des Volkes Israel zu dem Throne seines Gottes im Himmel emportragen; er war der Altar des zum Himmel betenden und flehenden Volkes der Israeliten. Daher sieht Johannes in seiner Vision 8, 3 einen Engel kommen und sich zum Räucheraltar stellen; "der hatte ein goldenes Rauchfass, und ihm ward viel Rauchwerk gegeben, damit er es den Gebeten aller Heiligen gebe, auf dem goldenen Aftare, der vor dem Throne ist. Und der Rauch des Rauchwerkes mit den Gebeten der Heiligen ist aus des Engels Hand vor Gott gestiegen." - Daran schliesst es sich, dass später 11, 1 dem Johannes von einem Engel ein Rohr gleich einem Stabe gegeben und zu ihm gesagt wird: "Stehe auf, und miss den Tempel Gottes, und den Altar und die darin anbeten." Der Rauchaltar, - das Feuer, welches von dem Rauchaltare aufsteiget, ist der Bote der Menschen zu Gott, der Mittler zwischen der Menschheit und der Gottheit, zwischen der Erde und dem Himmel. In dem gleichen Sinne trägt Agni, das Feuer, als die Gebetzunge (Mantradschiwas) die Wünsche und Gebete der Menschen von den Opferspenden zu den Göttern hinauf und wird zum Mittler zwischen beiden, zum Herold der Götter, der sie zum Opfer zusammenruft, zum Priester unter den Göttern und zum Gotte der Priester. Aehnlich wird noch bei den Katholiken jeder feierliche Gottesdienst mit Räucherungen unter Spendung des Segens durch den Priester begonnen und geschlossen; der Rauch soll das erste und das letzte Gebet der Gläubigen vor den Vater in dem Himmel tragen. Völlig unbegreiflich erscheint wenigstens uns die Ansicht von Baehr, dass der in der Wohnung Jehovah's verbreitete Wohlgeruch den göttlichen Odem bedeute, welcher in Jehovah's Wohnung wohne und ohne welchen kein Licht und kein Leben (Brod) sei, - er sei das eigent-

1) Exod. 30, 1 - 6 heisst es: "Und stelle ihn (den Altar) vor den Vorhang. welcher über der Lade des Zeugnisses hängt, vor die Kapporeth über dem Zeugniss, wo ich mit dir zusammenkomme."

welcher über der Zeugnisslade hängt,1) als das unzweifelhafte Hauptgeräthe des Heiligen stehende Räucheraltar sollte auf seinem Feuer und Rauche die Gebete und Bitten, die Wünsche und Klagen des Volkes Israel zu dem Throne seines Gottes im Himmel emportragen; er war der Altar des zum Himmel betenden und flehenden Volkes der Israeliten. Daher sieht Johannes in seiner Vision 8, 3 einen Engel kommen und sich zum Räucheraltar stellen; „der hatte ein goldenes Rauchfass, und ihm ward viel Rauchwerk gegeben, damit er es den Gebeten aller Heiligen gebe, auf dem goldenen Aftare, der vor dem Throne ist. Und der Rauch des Rauchwerkes mit den Gebeten der Heiligen ist aus des Engels Hand vor Gott gestiegen.“ – Daran schliesst es sich, dass später 11, 1 dem Johannes von einem Engel ein Rohr gleich einem Stabe gegeben und zu ihm gesagt wird: „Stehe auf, und miss den Tempel Gottes, und den Altar und die darin anbeten.“ Der Rauchaltar, – das Feuer, welches von dem Rauchaltare aufsteiget, ist der Bote der Menschen zu Gott, der Mittler zwischen der Menschheit und der Gottheit, zwischen der Erde und dem Himmel. In dem gleichen Sinne trägt Agni, das Feuer, als die Gebetzunge (Mantradschiwas) die Wünsche und Gebete der Menschen von den Opferspenden zu den Göttern hinauf und wird zum Mittler zwischen beiden, zum Herold der Götter, der sie zum Opfer zusammenruft, zum Priester unter den Göttern und zum Gotte der Priester. Aehnlich wird noch bei den Katholiken jeder feierliche Gottesdienst mit Räucherungen unter Spendung des Segens durch den Priester begonnen und geschlossen; der Rauch soll das erste und das letzte Gebet der Gläubigen vor den Vater in dem Himmel tragen. Völlig unbegreiflich erscheint wenigstens uns die Ansicht von Baehr, dass der in der Wohnung Jehovah’s verbreitete Wohlgeruch den göttlichen Odem bedeute, welcher in Jehovah’s Wohnung wohne und ohne welchen kein Licht und kein Leben (Brod) sei, – er sei das eigent-

1) Exod. 30, 1 – 6 heisst es: „Und stelle ihn (den Altar) vor den Vorhang. welcher über der Lade des Zeugnisses hängt, vor die Kapporeth über dem Zeugniss, wo ich mit dir zusammenkomme.“
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[160/0180] welcher über der Zeugnisslade hängt, 1) als das unzweifelhafte Hauptgeräthe des Heiligen stehende Räucheraltar sollte auf seinem Feuer und Rauche die Gebete und Bitten, die Wünsche und Klagen des Volkes Israel zu dem Throne seines Gottes im Himmel emportragen; er war der Altar des zum Himmel betenden und flehenden Volkes der Israeliten. Daher sieht Johannes in seiner Vision 8, 3 einen Engel kommen und sich zum Räucheraltar stellen; „der hatte ein goldenes Rauchfass, und ihm ward viel Rauchwerk gegeben, damit er es den Gebeten aller Heiligen gebe, auf dem goldenen Aftare, der vor dem Throne ist. Und der Rauch des Rauchwerkes mit den Gebeten der Heiligen ist aus des Engels Hand vor Gott gestiegen.“ – Daran schliesst es sich, dass später 11, 1 dem Johannes von einem Engel ein Rohr gleich einem Stabe gegeben und zu ihm gesagt wird: „Stehe auf, und miss den Tempel Gottes, und den Altar und die darin anbeten.“ Der Rauchaltar, – das Feuer, welches von dem Rauchaltare aufsteiget, ist der Bote der Menschen zu Gott, der Mittler zwischen der Menschheit und der Gottheit, zwischen der Erde und dem Himmel. In dem gleichen Sinne trägt Agni, das Feuer, als die Gebetzunge (Mantradschiwas) die Wünsche und Gebete der Menschen von den Opferspenden zu den Göttern hinauf und wird zum Mittler zwischen beiden, zum Herold der Götter, der sie zum Opfer zusammenruft, zum Priester unter den Göttern und zum Gotte der Priester. Aehnlich wird noch bei den Katholiken jeder feierliche Gottesdienst mit Räucherungen unter Spendung des Segens durch den Priester begonnen und geschlossen; der Rauch soll das erste und das letzte Gebet der Gläubigen vor den Vater in dem Himmel tragen. Völlig unbegreiflich erscheint wenigstens uns die Ansicht von Baehr, dass der in der Wohnung Jehovah’s verbreitete Wohlgeruch den göttlichen Odem bedeute, welcher in Jehovah’s Wohnung wohne und ohne welchen kein Licht und kein Leben (Brod) sei, – er sei das eigent- 1) Exod. 30, 1 – 6 heisst es: „Und stelle ihn (den Altar) vor den Vorhang. welcher über der Lade des Zeugnisses hängt, vor die Kapporeth über dem Zeugniss, wo ich mit dir zusammenkomme.“

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/180>, abgerufen am 29.11.2024.