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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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römische carpentum, woher carpentarius, zu sein scheint.1) Grimm, Myth. S. 1223, hat die alte lat. Deutung aus carpere viam adoptirt und vergleicht die Verwandtschaft von Wagen und Weg. Diefenbach neigt sich jedoch zur keltischen Abstammung des Wortes, das die Römer früh von den cisalpinischen Galliern empfangen haben mögen und wofür ihm der gallische Stadtnamen Carpentoracte und der britannische [fremdsprachliches Material], vielleicht auch der schottische Cairpentaloch sprechen. Ueber das verwandte Carrus, Carrum, Carra f. vergl. Diefenbach, S. 283 Nr. 91. Dem Lateinischen argentum, sanskr. rag-ata, zend. crezata, von rang (leuchtend), haben die keltischen Sprachen ihre Benennungen des Silbers und des Geldes, weil Silbergeld das gewöhnlichste war, entlehnt: irisch und gölisch airgiod Silber und Geld, franz. argent, - coreisch gueidvur argans, argentarius, - gäl. airgiodh ruadh (lit. red money) Copper: aes, - airgod beo (mit beo 1. lebendig, 2. lebhaft, engl. quick, woher quicksilber) Quecksilber, walach. argentu vivu (argentum vivum), - toskisch [fremdsprachliches Material], gegisch [fremdsprachliches Material]2) Welche Stellung die griechischen Colonisten zu Massilia den Kelten gegenüber eingenommen haben, geht am besten daraus hervor, dass die Rhone, Rhodanus, vermuthlich von dem griechischen [fremdsprachliches Material] (schlank, schwankend) oder 'Po-, [fremdsprachliches Material] den Namen tragen könnte.3) - Bei der Beurtheilung der Frage über das Entstehen der Bauzünfte und der ihnen eigenthümlichen Symbole und Lehren ist auch niemals ausser Acht zu lassen, dass noch im 12. Jahrhundert nach Christus fast alle Gelehrsamkeit einzig im Schosse des geistlichen Standes zu suchen ist4) und daher die aus oder vor dieser Zeit vorhandenen maurerischen Urkunden, wie namentlich die Yorker Constitution nur von Geistlichen verfasst worden sein können. Die römische Zunftverfassung möchte zunächst von Gallien und Italien her (nicht im 10. Jahrhundert aus Constantinopel in alle Gegenden des

1) Vergl. Diefenbach, a. a. O., S. 281, Nr. 90.
2) Pott in der Zeitschrift für Völkerpsychologie, II. S. 120 ff.
3) Diefenbach, Origines Europ., S. 408.
4) Vergl. Grimm, Reinhart Fuchs, S. XCIX.

römische carpentum, woher carpentarius, zu sein scheint.1) Grimm, Myth. S. 1223, hat die alte lat. Deutung aus carpere viam adoptirt und vergleicht die Verwandtschaft von Wagen und Weg. Diefenbach neigt sich jedoch zur keltischen Abstammung des Wortes, das die Römer früh von den cisalpinischen Galliern empfangen haben mögen und wofür ihm der gallische Stadtnamen Carpentoracte und der britannische [fremdsprachliches Material], vielleicht auch der schottische Cairpentaloch sprechen. Ueber das verwandte Carrus, Carrum, Carra f. vergl. Diefenbach, S. 283 Nr. 91. Dem Lateinischen argentum, sanskr. rag-ata, zend. crezata, von rang (leuchtend), haben die keltischen Sprachen ihre Benennungen des Silbers und des Geldes, weil Silbergeld das gewöhnlichste war, entlehnt: irisch und gölisch airgiod Silber und Geld, franz. argent, – coreisch gueidvur argans, argentarius, – gäl. airgiodh ruadh (lit. red money) Copper: aes, – airgod beò (mit beò 1. lebendig, 2. lebhaft, engl. quick, woher quicksilber) Quecksilber, walach. argentu vivu (argentum vivum), – toskisch [fremdsprachliches Material], gegisch [fremdsprachliches Material]2) Welche Stellung die griechischen Colonisten zu Massilia den Kelten gegenüber eingenommen haben, geht am besten daraus hervor, dass die Rhone, Rhodanus, vermuthlich von dem griechischen [fremdsprachliches Material] (schlank, schwankend) oder ’Po-, [fremdsprachliches Material] den Namen tragen könnte.3) – Bei der Beurtheilung der Frage über das Entstehen der Bauzünfte und der ihnen eigenthümlichen Symbole und Lehren ist auch niemals ausser Acht zu lassen, dass noch im 12. Jahrhundert nach Christus fast alle Gelehrsamkeit einzig im Schosse des geistlichen Standes zu suchen ist4) und daher die aus oder vor dieser Zeit vorhandenen maurerischen Urkunden, wie namentlich die Yorker Constitution nur von Geistlichen verfasst worden sein können. Die römische Zunftverfassung möchte zunächst von Gallien und Italien her (nicht im 10. Jahrhundert aus Constantinopel in alle Gegenden des

1) Vergl. Diefenbach, a. a. O., S. 281, Nr. 90.
2) Pott in der Zeitschrift für Völkerpsychologie, II. S. 120 ff.
3) Diefenbach, Origines Europ., S. 408.
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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/271>, abgerufen am 22.11.2024.