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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Die heronischen Fragmente oder Tafeln, jedoch nur die zwei ersten derselben, wurden zuerst von den Benediktinern ,durch Montfaucon in den Analectis graecis sive variis opusculis hactenus non editis, Paris 1681, veröffentlicht und nach Montfaucon hat dieselben dann Jomard im Anfang zu seiner Exposition du Systeme metrique des anciens Egyptiens wieder abdrucken lassen. Alle drei heronischen Fragmente finden sich in dem grossen Werke von Letronne, Recherches critiques ete. sur les fragments d'Heron, publiees par Vincent, Paris 1851, und sonst nirgends, weshalb dieselben jetzt Fenneberg auf die Anregung von Boeck hat nach Letronne abdrucken lassen und erläutert. Aus Heron hat also das englische Lehrlingsfragestück seine ähnliche Nachricht nicht geschöpft, jedoch könnte sie auf den verwandten Berichten von Herodot II, 109, - Strabo XVI, 1098, - Clemens Alex. Stromm. I. 16, p. 361, - Diodor, Tatian, Servius und Andern beruhen. Herodot fügt seinem Berichte über das übliche Vermessen der von dem Nile überschwemmten Grundstücke die Bemerkung bei, dass seines Erachtens daraus die Geometrie sich bei den Aegyptern entwickelt habe und von ihnen auf die Griechen übergegangen sei.

Seitdem die Masonen aus wirklichen Bauleuten zu blos symbolischen geworden sind, mithin seit dem Anfange des 18. Jahrhunderts, sind sie auch nur noch symbolische oder sittliche Messkünstler, Geometer. Die Geometrie, der Buchstabe G in dem flammenden Sterne, ist dem symbolischen und heutigen Maurer die Kunst, seinen Gedanken, Worten und Werken das gehörige Mass zu ertheilen, - die Kunst recht zu denken, zu reden und zu handeln, - die Kunst das Leben und die Zeit richtig zu theilen und zu gebrauchen, - der Lebensmassstab und die Lebenskunst. Die Geometrie ist jetzt die Kunst, das menschliche Leben zu messen und zu theilen, - die Kunst des

Fragmente rührt vermuthlich von demjenigen der drei Heron her, welcher unter Ptolemaeus II. Euergetes (147 - 115), also zur Zeit der Erwerbung des pergamenischen Reiches, zu Alexandrien blühte. Vergl. Fenneberg, a. a. O., S. 76 und 82, 131. Er war besonders wegen seiner Kenntnisse in der Mechanik berühmt.

Die heronischen Fragmente oder Tafeln, jedoch nur die zwei ersten derselben, wurden zuerst von den Benediktinern ,durch Montfaucon in den Analectis graecis sive variis opusculis hactenus non editis, Paris 1681, veröffentlicht und nach Montfaucon hat dieselben dann Jomard im Anfang zu seiner Exposition du Systéme métrique des anciens Égyptiens wieder abdrucken lassen. Alle drei heronischen Fragmente finden sich in dem grossen Werke von Letronne, Recherches critiques ete. sur les fragments d’Héron, publiées par Vincent, Paris 1851, und sonst nirgends, weshalb dieselben jetzt Fenneberg auf die Anregung von Boeck hat nach Letronne abdrucken lassen und erläutert. Aus Heron hat also das englische Lehrlingsfragestück seine ähnliche Nachricht nicht geschöpft, jedoch könnte sie auf den verwandten Berichten von Herodot II, 109, – Strabo XVI, 1098, – Clemens Alex. Stromm. I. 16, p. 361, – Diodor, Tatian, Servius und Andern beruhen. Herodot fügt seinem Berichte über das übliche Vermessen der von dem Nile überschwemmten Grundstücke die Bemerkung bei, dass seines Erachtens daraus die Geometrie sich bei den Aegyptern entwickelt habe und von ihnen auf die Griechen übergegangen sei.

Seitdem die Masonen aus wirklichen Bauleuten zu blos symbolischen geworden sind, mithin seit dem Anfange des 18. Jahrhunderts, sind sie auch nur noch symbolische oder sittliche Messkünstler, Geometer. Die Geometrie, der Buchstabe G in dem flammenden Sterne, ist dem symbolischen und heutigen Maurer die Kunst, seinen Gedanken, Worten und Werken das gehörige Mass zu ertheilen, – die Kunst recht zu denken, zu reden und zu handeln, – die Kunst das Leben und die Zeit richtig zu theilen und zu gebrauchen, – der Lebensmassstab und die Lebenskunst. Die Geometrie ist jetzt die Kunst, das menschliche Leben zu messen und zu theilen, – die Kunst des

Fragmente rührt vermuthlich von demjenigen der drei Heron her, welcher unter Ptolemaeus II. Euergetes (147 – 115), also zur Zeit der Erwerbung des pergamenischen Reiches, zu Alexandrien blühte. Vergl. Fenneberg, a. a. O., S. 76 und 82, 131. Er war besonders wegen seiner Kenntnisse in der Mechanik berühmt.
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 Die heronischen Fragmente oder Tafeln, jedoch nur die zwei ersten derselben, wurden zuerst von den Benediktinern ,durch Montfaucon in den Analectis graecis sive variis opusculis hactenus non editis, Paris 1681, veröffentlicht und nach Montfaucon hat dieselben dann Jomard im Anfang zu seiner Exposition du Systéme métrique des anciens Égyptiens wieder abdrucken lassen. Alle drei heronischen Fragmente finden sich in dem grossen Werke von Letronne, Recherches critiques ete. sur les fragments d&#x2019;Héron, publiées par Vincent, Paris 1851, und sonst nirgends, weshalb dieselben jetzt Fenneberg auf die Anregung von Boeck hat nach Letronne abdrucken lassen und erläutert. Aus Heron hat also das englische Lehrlingsfragestück seine ähnliche Nachricht nicht geschöpft, jedoch könnte sie auf den verwandten Berichten von Herodot II, 109, &#x2013; Strabo XVI, 1098, &#x2013; Clemens Alex. Stromm. I. 16, p. 361, &#x2013; Diodor, Tatian, Servius und Andern beruhen. Herodot fügt seinem Berichte über das übliche Vermessen der von dem Nile überschwemmten Grundstücke die Bemerkung bei, dass seines Erachtens daraus die Geometrie sich bei den Aegyptern entwickelt habe und von ihnen auf die Griechen übergegangen sei.</p>
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 Seitdem die Masonen aus wirklichen Bauleuten zu blos symbolischen geworden sind, mithin seit dem Anfange des 18. Jahrhunderts, sind sie auch nur noch symbolische oder sittliche Messkünstler, Geometer. Die Geometrie, der Buchstabe G in dem flammenden Sterne, ist dem symbolischen und heutigen Maurer die Kunst, seinen Gedanken, Worten und Werken das gehörige Mass zu ertheilen, &#x2013; die Kunst recht zu denken, zu reden und zu handeln, &#x2013; die Kunst das Leben und die Zeit richtig zu theilen und zu gebrauchen, &#x2013; der Lebensmassstab und die Lebenskunst. Die Geometrie ist jetzt die Kunst, das menschliche Leben zu messen und zu theilen, &#x2013; die Kunst des</p>
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[336/0356] Die heronischen Fragmente oder Tafeln, jedoch nur die zwei ersten derselben, wurden zuerst von den Benediktinern ,durch Montfaucon in den Analectis graecis sive variis opusculis hactenus non editis, Paris 1681, veröffentlicht und nach Montfaucon hat dieselben dann Jomard im Anfang zu seiner Exposition du Systéme métrique des anciens Égyptiens wieder abdrucken lassen. Alle drei heronischen Fragmente finden sich in dem grossen Werke von Letronne, Recherches critiques ete. sur les fragments d’Héron, publiées par Vincent, Paris 1851, und sonst nirgends, weshalb dieselben jetzt Fenneberg auf die Anregung von Boeck hat nach Letronne abdrucken lassen und erläutert. Aus Heron hat also das englische Lehrlingsfragestück seine ähnliche Nachricht nicht geschöpft, jedoch könnte sie auf den verwandten Berichten von Herodot II, 109, – Strabo XVI, 1098, – Clemens Alex. Stromm. I. 16, p. 361, – Diodor, Tatian, Servius und Andern beruhen. Herodot fügt seinem Berichte über das übliche Vermessen der von dem Nile überschwemmten Grundstücke die Bemerkung bei, dass seines Erachtens daraus die Geometrie sich bei den Aegyptern entwickelt habe und von ihnen auf die Griechen übergegangen sei. Seitdem die Masonen aus wirklichen Bauleuten zu blos symbolischen geworden sind, mithin seit dem Anfange des 18. Jahrhunderts, sind sie auch nur noch symbolische oder sittliche Messkünstler, Geometer. Die Geometrie, der Buchstabe G in dem flammenden Sterne, ist dem symbolischen und heutigen Maurer die Kunst, seinen Gedanken, Worten und Werken das gehörige Mass zu ertheilen, – die Kunst recht zu denken, zu reden und zu handeln, – die Kunst das Leben und die Zeit richtig zu theilen und zu gebrauchen, – der Lebensmassstab und die Lebenskunst. Die Geometrie ist jetzt die Kunst, das menschliche Leben zu messen und zu theilen, – die Kunst des 1) 1) Fragmente rührt vermuthlich von demjenigen der drei Heron her, welcher unter Ptolemaeus II. Euergetes (147 – 115), also zur Zeit der Erwerbung des pergamenischen Reiches, zu Alexandrien blühte. Vergl. Fenneberg, a. a. O., S. 76 und 82, 131. Er war besonders wegen seiner Kenntnisse in der Mechanik berühmt.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/356>, abgerufen am 22.11.2024.