Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.a. a. O., I. S. 14, indem er vermuthet, das Wort "graecis" sei von einem Abschreiber in den Text bei Caesar eingeschoben worden; zugleich behauptet Eckermann, dass die Druiden neben der Schrift, welcher sie sich in profanen Dingen bedienten, für ihre Mysterien noch eine besondere Geheimschrift gehabt haben. Dass selbst die keltischen Helvetier sehr frühe mit Massilia in Berührung gekommen seien, wird z. B. dadurch bewiesen, dass im Jahr 1848 in der Enge zu Bern in alten keltischen Reihengräbern auch eine altmassilische Silbermünze aus der Zeit von 400 - 460 v. Chr. aufgefunden worden ist.1) Die eigentliche Kunst der Glasbereitung, d. h. der Anfertigung von Schmucksachen aus Glas, haben die gallischen und helvetischen Kelten durch Vermittelung der Massillioten oder theilweise vielleicht auch unmittelbar von den Phöniciern überkommen und erlernt. Die Heiligkeit der Fünfzahl und ihr Gebrauch bei den Völkern des Alterthums ist schon früher berührt geworden, und wir fügen den schon gegebenen Beispielen noch bei: In Farg. III. des Vendidad werden auf Zarathustra's Befragen fünf Dinge aufgezählt, die dieser Erde am angenehmsten sind (§. 1 - 20); dann folgen fünf Dinge, die ihr am unangenehmsten sind (§. 21 - 37) und dann die fünf, welche vornehmlich die Zufriedenheit der Erde erregen (§. 38 bis zu Ende). Die Dinge, welche der Erde am angenehmsten, und die, welche ihr am unangenehmsten sind, werden auch im Minokhired aufgezählt (p. 105 ff.), jedoch ist ihre Zahl hier auf das Doppelte gebracht, weil das frühere Verzeichnisi nach Spiegel, Avesta, I. S. 78, in der spätern Zeit nicht mehr genügte. Nach dem Minokhired und nach dem Vendidad sind folgende fünf Dinge der Erde am angenehmsten:
1) Jahn, der Kanton Bern, S, 189.
a. a. O., I. S. 14, indem er vermuthet, das Wort „graecis“ sei von einem Abschreiber in den Text bei Caesar eingeschoben worden; zugleich behauptet Eckermann, dass die Druiden neben der Schrift, welcher sie sich in profanen Dingen bedienten, für ihre Mysterien noch eine besondere Geheimschrift gehabt haben. Dass selbst die keltischen Helvetier sehr frühe mit Massilia in Berührung gekommen seien, wird z. B. dadurch bewiesen, dass im Jahr 1848 in der Enge zu Bern in alten keltischen Reihengräbern auch eine altmassilische Silbermünze aus der Zeit von 400 – 460 v. Chr. aufgefunden worden ist.1) Die eigentliche Kunst der Glasbereitung, d. h. der Anfertigung von Schmucksachen aus Glas, haben die gallischen und helvetischen Kelten durch Vermittelung der Massillioten oder theilweise vielleicht auch unmittelbar von den Phöniciern überkommen und erlernt. Die Heiligkeit der Fünfzahl und ihr Gebrauch bei den Völkern des Alterthums ist schon früher berührt geworden, und wir fügen den schon gegebenen Beispielen noch bei: In Farg. III. des Vendidad werden auf Zarathustra’s Befragen fünf Dinge aufgezählt, die dieser Erde am angenehmsten sind (§. 1 – 20); dann folgen fünf Dinge, die ihr am unangenehmsten sind (§. 21 – 37) und dann die fünf, welche vornehmlich die Zufriedenheit der Erde erregen (§. 38 bis zu Ende). Die Dinge, welche der Erde am angenehmsten, und die, welche ihr am unangenehmsten sind, werden auch im Minokhired aufgezählt (p. 105 ff.), jedoch ist ihre Zahl hier auf das Doppelte gebracht, weil das frühere Verzeichnisi nach Spiegel, Avesta, I. S. 78, in der spätern Zeit nicht mehr genügte. Nach dem Minokhired und nach dem Vendidad sind folgende fünf Dinge der Erde am angenehmsten:
1) Jahn, der Kanton Bern, S, 189.
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a. a. O., I. S. 14, indem er vermuthet, das Wort „graecis“ sei von einem Abschreiber in den Text bei Caesar eingeschoben worden; zugleich behauptet Eckermann, dass die Druiden neben der Schrift, welcher sie sich in profanen Dingen bedienten, für ihre Mysterien noch eine besondere Geheimschrift gehabt haben. Dass selbst die keltischen Helvetier sehr frühe mit Massilia in Berührung gekommen seien, wird z. B. dadurch bewiesen, dass im Jahr 1848 in der Enge zu Bern in alten keltischen Reihengräbern auch eine altmassilische Silbermünze aus der Zeit von 400 – 460 v. Chr. aufgefunden worden ist. 1) Die eigentliche Kunst der Glasbereitung, d. h. der Anfertigung von Schmucksachen aus Glas, haben die gallischen und helvetischen Kelten durch Vermittelung der Massillioten oder theilweise vielleicht auch unmittelbar von den Phöniciern überkommen und erlernt.
Die Heiligkeit der Fünfzahl und ihr Gebrauch bei den Völkern des Alterthums ist schon früher berührt geworden, und wir fügen den schon gegebenen Beispielen noch bei: In Farg. III. des Vendidad werden auf Zarathustra’s Befragen fünf Dinge aufgezählt, die dieser Erde am angenehmsten sind (§. 1 – 20); dann folgen fünf Dinge, die ihr am unangenehmsten sind (§. 21 – 37) und dann die fünf, welche vornehmlich die Zufriedenheit der Erde erregen (§. 38 bis zu Ende). Die Dinge, welche der Erde am angenehmsten, und die, welche ihr am unangenehmsten sind, werden auch im Minokhired aufgezählt (p. 105 ff.), jedoch ist ihre Zahl hier auf das Doppelte gebracht, weil das frühere Verzeichnisi nach Spiegel, Avesta, I. S. 78, in der spätern Zeit nicht mehr genügte. Nach dem Minokhired und nach dem Vendidad sind folgende fünf Dinge der Erde am angenehmsten:
Jene Erde (Land) ist am frohesten, wo ein heiliger rechtsprechender Mann seine Wohnung aufschlägt;
wo man Plätze für das Feuer einrichtet;
wo grosses und kleines Vieh schläft (seinen Lagerplatz hat);
1) Jahn, der Kanton Bern, S, 189.
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