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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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her von einem Fünfstromlande oder der Pentapotamie, dem Punjaub, Penjab, Pandschab, wie es z. B. in Ungarn ähnlich eine Stadt Fünfkirchen gibt. Der indische Gott Amor, Kamas genannt von kam, lieben, trägt einen Bogen von Zuckerrohr, dessen Sehne eine Reihe Bienen bildet zum Symbole des Stachels der Liebe, und einen Köcher angefüllt mit fünf Blumenpfeilen nach der Zahl der menschlichen Sinne. Die Zeitewigkeitsschlange Ananta, auch Seschen, Wasughi, Sangha genannt, wird auch mit fünf Häuptern, wie mit einem, mit vier und sieben Häuptern1) dargestellt. Die Fünfzahl deutet auf den Menschen mit seinen fünf Sinnen, die Siebenzahl auf Gott mit seinen sieben Himmeln. Die fünf Geschosse des Kama, des Gottes der Liebe, welcher auch Madana (Betäuber), Manasidscha (Herzinwohner) und Kandarpa (Seelenbrenner) heisst, sollen namentlich bezeichnen, dass die Liebe alle (5) Sinne des Menschen besiege und betäube. Ein fünffaches, d. h. alle fünf Sinne erfreuendes Mahl ist nach den indischen Dichtern ein königliches.2) Die indischen Hochzeiten dauern jetzt fünf Tage, was an die gleich zu erwähnenden fünf römischen Hochzeitsfackeln mahnt. Der Punsch, pank'a, in Indien seit alten Zeiten ein berauschendes Getränk und aus Indien nach Europa übergegangen, ist aus fünf Bestandtheilen zusammengesetzt und hat daher seinen Namen. - Ein verwandtes Getränk hatten die Griechen. Die 18 indischen heiligen Puranen (purana = alt) behandeln jedes fünf Gegenstände: 1) die Schöpfung; 2) die Zerstörung und Erneuerung der Welten; 3) die Genealogie der Götter und Heroen; 4) die Regierung des Manu und 5) diejenige seiner Nachkommen. Nach der Lehre des Ramanuga aus dem Anfange des 12. Jahrhunderts offenbart sich die höchste Gottheit (Vischnu) unter fünf Gestalten, in fünf Epiphanien, welchen die fünf Arten der ihr dargebrachten Verehrung entsprechen, von denen jede folgende eine höhere Stufe auf der Leiter der Vollkommenheit bezeichnet; nach diesen fünf Graden der Gottesverehrung sind auch die Belohnungen im künftigen Leben normirt. Am niedrigsten

1) Müller, S. 598 und Taf. III. Fig. 147.
2) Hirzel, Urwasi und der Held, S. 35.

her von einem Fünfstromlande oder der Pentapotamie, dem Punjaub, Penjab, Pandschab, wie es z. B. in Ungarn ähnlich eine Stadt Fünfkirchen gibt. Der indische Gott Amor, Kâmas genannt von kam, lieben, trägt einen Bogen von Zuckerrohr, dessen Sehne eine Reihe Bienen bildet zum Symbole des Stachels der Liebe, und einen Köcher angefüllt mit fünf Blumenpfeilen nach der Zahl der menschlichen Sinne. Die Zeitewigkeitsschlange Ananta, auch Seschen, Wasughi, Sangha genannt, wird auch mit fünf Häuptern, wie mit einem, mit vier und sieben Häuptern1) dargestellt. Die Fünfzahl deutet auf den Menschen mit seinen fünf Sinnen, die Siebenzahl auf Gott mit seinen sieben Himmeln. Die fünf Geschosse des Kama, des Gottes der Liebe, welcher auch Madana (Betäuber), Manasidscha (Herzinwohner) und Kandarpa (Seelenbrenner) heisst, sollen namentlich bezeichnen, dass die Liebe alle (5) Sinne des Menschen besiege und betäube. Ein fünffaches, d. h. alle fünf Sinne erfreuendes Mahl ist nach den indischen Dichtern ein königliches.2) Die indischen Hochzeiten dauern jetzt fünf Tage, was an die gleich zu erwähnenden fünf römischen Hochzeitsfackeln mahnt. Der Punsch, pank’a, in Indien seit alten Zeiten ein berauschendes Getränk und aus Indien nach Europa übergegangen, ist aus fünf Bestandtheilen zusammengesetzt und hat daher seinen Namen. – Ein verwandtes Getränk hatten die Griechen. Die 18 indischen heiligen Puranen (purana = alt) behandeln jedes fünf Gegenstände: 1) die Schöpfung; 2) die Zerstörung und Erneuerung der Welten; 3) die Genealogie der Götter und Heroen; 4) die Regierung des Manu und 5) diejenige seiner Nachkommen. Nach der Lehre des Râmânuga aus dem Anfange des 12. Jahrhunderts offenbart sich die höchste Gottheit (Vischnu) unter fünf Gestalten, in fünf Epiphanien, welchen die fünf Arten der ihr dargebrachten Verehrung entsprechen, von denen jede folgende eine höhere Stufe auf der Leiter der Vollkommenheit bezeichnet; nach diesen fünf Graden der Gottesverehrung sind auch die Belohnungen im künftigen Leben normirt. Am niedrigsten

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[355/0375] her von einem Fünfstromlande oder der Pentapotamie, dem Punjaub, Penjab, Pandschab, wie es z. B. in Ungarn ähnlich eine Stadt Fünfkirchen gibt. Der indische Gott Amor, Kâmas genannt von kam, lieben, trägt einen Bogen von Zuckerrohr, dessen Sehne eine Reihe Bienen bildet zum Symbole des Stachels der Liebe, und einen Köcher angefüllt mit fünf Blumenpfeilen nach der Zahl der menschlichen Sinne. Die Zeitewigkeitsschlange Ananta, auch Seschen, Wasughi, Sangha genannt, wird auch mit fünf Häuptern, wie mit einem, mit vier und sieben Häuptern 1) dargestellt. Die Fünfzahl deutet auf den Menschen mit seinen fünf Sinnen, die Siebenzahl auf Gott mit seinen sieben Himmeln. Die fünf Geschosse des Kama, des Gottes der Liebe, welcher auch Madana (Betäuber), Manasidscha (Herzinwohner) und Kandarpa (Seelenbrenner) heisst, sollen namentlich bezeichnen, dass die Liebe alle (5) Sinne des Menschen besiege und betäube. Ein fünffaches, d. h. alle fünf Sinne erfreuendes Mahl ist nach den indischen Dichtern ein königliches. 2) Die indischen Hochzeiten dauern jetzt fünf Tage, was an die gleich zu erwähnenden fünf römischen Hochzeitsfackeln mahnt. Der Punsch, pank’a, in Indien seit alten Zeiten ein berauschendes Getränk und aus Indien nach Europa übergegangen, ist aus fünf Bestandtheilen zusammengesetzt und hat daher seinen Namen. – Ein verwandtes Getränk hatten die Griechen. Die 18 indischen heiligen Puranen (purana = alt) behandeln jedes fünf Gegenstände: 1) die Schöpfung; 2) die Zerstörung und Erneuerung der Welten; 3) die Genealogie der Götter und Heroen; 4) die Regierung des Manu und 5) diejenige seiner Nachkommen. Nach der Lehre des Râmânuga aus dem Anfange des 12. Jahrhunderts offenbart sich die höchste Gottheit (Vischnu) unter fünf Gestalten, in fünf Epiphanien, welchen die fünf Arten der ihr dargebrachten Verehrung entsprechen, von denen jede folgende eine höhere Stufe auf der Leiter der Vollkommenheit bezeichnet; nach diesen fünf Graden der Gottesverehrung sind auch die Belohnungen im künftigen Leben normirt. Am niedrigsten 1) Müller, S. 598 und Taf. III. Fig. 147. 2) Hirzel, Urwasi und der Held, S. 35.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/375>, abgerufen am 22.11.2024.