Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

7 tons harmoniques. -1) Die sieben "allegorischen' Schritte des Meisters werden gedeutet. Force, travail, sciense, vertu, purete, lumiere, verite.2) In der ältesten Gestalt des englischen Lehrlingsfragestückes bei Krause, I. 2. S. 43 und 409 ff., werden als die fünf maurerischen eigentlichen Punkte genannt: Fuss an Fuss, Knie an Knie, Hand an Hand, Herz an Herz und Ohr an Ohr (beziehungsweise Hand an den Rücken), was nun in den Meistergrad ausschliesslich übergegangen ist. Eben so werden fünf Säulenordnungen angegeben: die toskanische, dorische, ionische, corinthische und composita. Von den fünf besonderen Punkten wurden die nachfolgenden besondernErklärungen gegeben:

Erstens: Hand in Hand ist, dass ich allezeit meine Hand rühren will, einem Bruder zu dienen, soweit es in meiner Macht liegt.

Zweitens: Fuss an Fass ist, dass ich mich nie scheue, einen Schritt aus meinem Wege zu weichen, den ich gehe, wenn es darauf ankommt, meinem Bruder zu dienen.

Drittens: Knie an Knie ist, dass, wenn ich niederknie zum Gebet, ich nimmer vergessen soll, für meinen Bruder so gut, als für mich selbst zu beten.

Viertens: Brust an Brust ist, zu zeigen, dass ich meines Bruders Geheimnisse, wie meine eigenen bewahren will.

Fünftens: Die linke Hand den Rücken unterstützend ist, dass ich allezeit willig sein will, einen Bruder zu unterstützen, sofern es in meiner Macht liegt.

Mit diesen fünf Punkten werden Hiram und alle Meister aufgehoben, wenn sie das neue Meisterwort in das Ohr empfangen. Die fünf Punkte und die fünf Säulenordnungen werden auch mit den fünf Sinnen in Verbindung gebracht. Nach Krause, I. 2. S. 414, waren die fünf Punkte ursprünglich nur eine innige Begrüssung, vielleicht mit einem Kusse verbunden.

In der Kapelle des königlichen Collegiums zu Cambridge, welches der Eingeweihte oder Freimaurer John Wafel mit 60 Gesellen, mit seiner Loge erbaute, waren

1) Temple mystique, Paris 1855, Nr. 2. p. 61.
2) Temple mystique, Nr. 6, p. 120.

7 tons harmoniques. –1) Die sieben „allegorischen’ Schritte des Meisters werden gedeutet. Force, travail, sciense, vertu, pureté, lumière, verité.2) In der ältesten Gestalt des englischen Lehrlingsfragestückes bei Krause, I. 2. S. 43 und 409 ff., werden als die fünf maurerischen eigentlichen Punkte genannt: Fuss an Fuss, Knie an Knie, Hand an Hand, Herz an Herz und Ohr an Ohr (beziehungsweise Hand an den Rücken), was nun in den Meistergrad ausschliesslich übergegangen ist. Eben so werden fünf Säulenordnungen angegeben: die toskanische, dorische, ionische, corinthische und composita. Von den fünf besonderen Punkten wurden die nachfolgenden besondernErklärungen gegeben:

Erstens: Hand in Hand ist, dass ich allezeit meine Hand rühren will, einem Bruder zu dienen, soweit es in meiner Macht liegt.

Zweitens: Fuss an Fass ist, dass ich mich nie scheue, einen Schritt aus meinem Wege zu weichen, den ich gehe, wenn es darauf ankommt, meinem Bruder zu dienen.

Drittens: Knie an Knie ist, dass, wenn ich niederknie zum Gebet, ich nimmer vergessen soll, für meinen Bruder so gut, als für mich selbst zu beten.

Viertens: Brust an Brust ist, zu zeigen, dass ich meines Bruders Geheimnisse, wie meine eigenen bewahren will.

Fünftens: Die linke Hand den Rücken unterstützend ist, dass ich allezeit willig sein will, einen Bruder zu unterstützen, sofern es in meiner Macht liegt.

Mit diesen fünf Punkten werden Hiram und alle Meister aufgehoben, wenn sie das neue Meisterwort in das Ohr empfangen. Die fünf Punkte und die fünf Säulenordnungen werden auch mit den fünf Sinnen in Verbindung gebracht. Nach Krause, I. 2. S. 414, waren die fünf Punkte ursprünglich nur eine innige Begrüssung, vielleicht mit einem Kusse verbunden.

In der Kapelle des königlichen Collegiums zu Cambridge, welches der Eingeweihte oder Freimaurer John Wafel mit 60 Gesellen, mit seiner Loge erbaute, waren

1) Temple mystique, Paris 1855, Nr. 2. p. 61.
2) Temple mystique, Nr. 6, p. 120.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0411" n="391"/>
7 tons harmoniques. &#x2013;<note place="foot" n="1)">Temple mystique, Paris 1855, Nr. 2. p. 61.<lb/></note> Die sieben &#x201E;allegorischen&#x2019; Schritte des Meisters werden gedeutet. Force, travail, sciense, vertu, pureté, lumière, verité.<note place="foot" n="2)">Temple mystique, Nr. 6, p. 120.<lb/></note> In der ältesten Gestalt des englischen Lehrlingsfragestückes bei Krause, I. 2. S. 43 und 409 ff., werden als die fünf maurerischen eigentlichen Punkte genannt: Fuss an Fuss, Knie an Knie, Hand an Hand, Herz an Herz und Ohr an Ohr (beziehungsweise Hand an den Rücken), was nun in den Meistergrad ausschliesslich übergegangen ist. Eben so werden fünf Säulenordnungen angegeben: die toskanische, dorische, ionische, corinthische und composita. Von den fünf besonderen Punkten wurden die nachfolgenden besondernErklärungen gegeben:</p>
        <cit rendition="#c">
          <quote>
            <p>
 Erstens: Hand in Hand ist, dass ich allezeit meine Hand rühren will, einem Bruder zu dienen, soweit es in meiner Macht liegt.</p>
            <p>
 Zweitens: Fuss an Fass ist, dass ich mich nie scheue,
 einen Schritt aus meinem Wege zu weichen, den ich gehe, wenn es darauf ankommt, meinem Bruder zu dienen.</p>
            <p>
 Drittens: Knie an Knie ist, dass, wenn ich niederknie zum Gebet, ich nimmer vergessen soll, für meinen Bruder so gut, als für mich selbst zu beten.</p>
            <p>
 Viertens: Brust an Brust ist, zu zeigen, dass ich meines Bruders Geheimnisse, wie meine eigenen bewahren will.</p>
            <p>
 Fünftens: Die linke Hand den Rücken unterstützend ist, dass ich allezeit willig sein will, einen Bruder zu unterstützen, sofern es in meiner Macht liegt.</p>
          </quote>
        </cit>
        <p>
 Mit diesen fünf Punkten werden Hiram und alle Meister aufgehoben, wenn sie das neue Meisterwort in das Ohr empfangen. Die fünf Punkte und die fünf Säulenordnungen werden auch mit den fünf Sinnen in Verbindung gebracht. Nach Krause, I. 2. S. 414, waren die fünf Punkte ursprünglich nur eine innige Begrüssung, vielleicht mit einem Kusse verbunden.</p>
        <p>
 In der Kapelle des königlichen Collegiums zu Cambridge, welches der Eingeweihte oder Freimaurer John Wafel mit 60 Gesellen, mit seiner Loge erbaute, waren
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[391/0411] 7 tons harmoniques. – 1) Die sieben „allegorischen’ Schritte des Meisters werden gedeutet. Force, travail, sciense, vertu, pureté, lumière, verité. 2) In der ältesten Gestalt des englischen Lehrlingsfragestückes bei Krause, I. 2. S. 43 und 409 ff., werden als die fünf maurerischen eigentlichen Punkte genannt: Fuss an Fuss, Knie an Knie, Hand an Hand, Herz an Herz und Ohr an Ohr (beziehungsweise Hand an den Rücken), was nun in den Meistergrad ausschliesslich übergegangen ist. Eben so werden fünf Säulenordnungen angegeben: die toskanische, dorische, ionische, corinthische und composita. Von den fünf besonderen Punkten wurden die nachfolgenden besondernErklärungen gegeben: Erstens: Hand in Hand ist, dass ich allezeit meine Hand rühren will, einem Bruder zu dienen, soweit es in meiner Macht liegt. Zweitens: Fuss an Fass ist, dass ich mich nie scheue, einen Schritt aus meinem Wege zu weichen, den ich gehe, wenn es darauf ankommt, meinem Bruder zu dienen. Drittens: Knie an Knie ist, dass, wenn ich niederknie zum Gebet, ich nimmer vergessen soll, für meinen Bruder so gut, als für mich selbst zu beten. Viertens: Brust an Brust ist, zu zeigen, dass ich meines Bruders Geheimnisse, wie meine eigenen bewahren will. Fünftens: Die linke Hand den Rücken unterstützend ist, dass ich allezeit willig sein will, einen Bruder zu unterstützen, sofern es in meiner Macht liegt. Mit diesen fünf Punkten werden Hiram und alle Meister aufgehoben, wenn sie das neue Meisterwort in das Ohr empfangen. Die fünf Punkte und die fünf Säulenordnungen werden auch mit den fünf Sinnen in Verbindung gebracht. Nach Krause, I. 2. S. 414, waren die fünf Punkte ursprünglich nur eine innige Begrüssung, vielleicht mit einem Kusse verbunden. In der Kapelle des königlichen Collegiums zu Cambridge, welches der Eingeweihte oder Freimaurer John Wafel mit 60 Gesellen, mit seiner Loge erbaute, waren 1) Temple mystique, Paris 1855, Nr. 2. p. 61. 2) Temple mystique, Nr. 6, p. 120.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-21T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-21T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/411
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/411>, abgerufen am 22.11.2024.