bewusstseins und Gottesbegriffes, überhaupt der Gesammteultur der Völker.
An den Haushund, den ursprünglichen Hund des Hirten und Jägers, schliesst innigst der Haushahn bei den Iraniern sich an und er genoss mit jenem den gleichen Schutz und die gleiche Verehrung, wie Vendidad, Farg. XVIII, 33 ff. darthut. Der Haushahn, welchen nur die übelredenden Menschen Kahrkatas, Kikeriki nannten und der eigentlich Parodars heisst,1) erhebt bei jeder göttlichen Morgenröthe seine Stimme:
"Stehet auf, ihr Menschen, preiset die beste Reinheit, vertreibet die Daeva. Es läuft an euch hin der Daeva Bushyancta-daregho-gava. Dieser schläfert die ganze mit Körper begabte Welt, wenn sie aufgewacht ist, wieder ein. Langer Schlaf, o Mensch, ziemt sich nicht für dich. Wendet euch nicht von den drei besten Dingen: dem guten Denken, Sprechen und Handeln. Wendet euch von den drei schlechten Dingen ab, dem schlechten Denken, Sprechen und Handeln."2)
Später spricht der Parodars zu Denen, die auf dem Lager liegen:
"Freund, stehe auf! Erhebe dich, es tagt. Wer zuerst aufsteht, der kommt in das Paradies. Wer zuerst zum Feuer (dem Sohne) Ahura-mazdas reines Brennholz hinbringt mit gewaschenen Händen, den wird das Feuer segnen, zufrieden ohne Hass, und gesättigt. Bei dir möge sich eine Heerde von Vieh erheben, und eine Fülle von Männern. Möge es nach Wunsch deines Sinnes gehen, nach Wunsch deiner Seele. Wachse, lebe dein Leben die ganze Zeit, so lange du leben wirst." Dies ist der Segenswunsch des Feuers für Den, welcher ihm Brennholz bringt, trockenes, brennendes, altes, wegen des Segens der Reinheit für die Reinen.3)
Es bedarf wohl kaum der Bemerkung, dass der Hund und der Hahn die Ursymbole der treuen und niemals ermüden-
1) Vendidad, Farg. XVIII, 33 und 34; Dunker, a. a. O. II. S. 368.
2) Vendidad, Farg. XVIII, 37 - 42.
3) Vendidad, Farg. XVIII, 53 - 63.
bewusstseins und Gottesbegriffes, überhaupt der Gesammteultur der Völker.
An den Haushund, den ursprünglichen Hund des Hirten und Jägers, schliesst innigst der Haushahn bei den Iraniern sich an und er genoss mit jenem den gleichen Schutz und die gleiche Verehrung, wie Vendidad, Farg. XVIII, 33 ff. darthut. Der Haushahn, welchen nur die übelredenden Menschen Kahrkatâs, Kikeriki nannten und der eigentlich Parôdars heisst,1) erhebt bei jeder göttlichen Morgenröthe seine Stimme:
„Stehet auf, ihr Menschen, preiset die beste Reinheit, vertreibet die Daêva. Es läuft an euch hin der Daêva Bushyançta-darêgho-gava. Dieser schläfert die ganze mit Körper begabte Welt, wenn sie aufgewacht ist, wieder ein. Langer Schlaf, o Mensch, ziemt sich nicht für dich. Wendet euch nicht von den drei besten Dingen: dem guten Denken, Sprechen und Handeln. Wendet euch von den drei schlechten Dingen ab, dem schlechten Denken, Sprechen und Handeln.“2)
Später spricht der Parôdars zu Denen, die auf dem Lager liegen:
„Freund, stehe auf! Erhebe dich, es tagt. Wer zuerst aufsteht, der kommt in das Paradies. Wer zuerst zum Feuer (dem Sohne) Ahura-mazdas reines Brennholz hinbringt mit gewaschenen Händen, den wird das Feuer segnen, zufrieden ohne Hass, und gesättigt. Bei dir möge sich eine Heerde von Vieh erheben, und eine Fülle von Männern. Möge es nach Wunsch deines Sinnes gehen, nach Wunsch deiner Seele. Wachse, lebe dein Leben die ganze Zeit, so lange du leben wirst.“ Dies ist der Segenswunsch des Feuers für Den, welcher ihm Brennholz bringt, trockenes, brennendes, altes, wegen des Segens der Reinheit für die Reinen.3)
Es bedarf wohl kaum der Bemerkung, dass der Hund und der Hahn die Ursymbole der treuen und niemals ermüden-
1) Vendidad, Farg. XVIII, 33 und 34; Dunker, a. a. O. II. S. 368.
2) Vendidad, Farg. XVIII, 37 – 42.
3) Vendidad, Farg. XVIII, 53 – 63.
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bewusstseins und Gottesbegriffes, überhaupt der Gesammteultur der Völker.</p><p>
An den Haushund, den ursprünglichen Hund des Hirten und Jägers, schliesst innigst der Haushahn bei den Iraniern sich an und er genoss mit jenem den gleichen Schutz und die gleiche Verehrung, wie Vendidad, Farg. XVIII, 33 ff. darthut. Der Haushahn, welchen nur die übelredenden Menschen Kahrkatâs, Kikeriki nannten und der eigentlich Parôdars heisst,<noteplace="foot"n="1)">Vendidad, Farg. XVIII, 33 und 34; Dunker, a. a. O. II. S. 368.<lb/></note> erhebt bei jeder göttlichen Morgenröthe seine Stimme:</p><citrendition="#c"><quote><p>„Stehet auf, ihr Menschen, preiset die beste Reinheit, vertreibet die Daêva. Es läuft an euch hin der Daêva Bushyançta-darêgho-gava. Dieser schläfert die ganze mit Körper begabte Welt, wenn sie aufgewacht ist, wieder ein. Langer Schlaf, o Mensch, ziemt sich nicht für dich. Wendet euch nicht von den drei besten Dingen: dem guten Denken, Sprechen und Handeln. Wendet euch von den drei schlechten Dingen ab, dem schlechten Denken, Sprechen und Handeln.“<noteplace="foot"n="2)">Vendidad, Farg. XVIII, 37 – 42.<lb/></note></p></quote></cit><p>
Später spricht der Parôdars zu Denen, die auf dem Lager liegen:</p><citrendition="#c"><quote><p>„Freund, stehe auf! Erhebe dich, es tagt. Wer zuerst aufsteht, der kommt in das Paradies. Wer zuerst zum Feuer (dem Sohne) Ahura-mazdas reines Brennholz hinbringt mit gewaschenen Händen, den wird das Feuer segnen, zufrieden ohne Hass, und gesättigt. Bei dir möge sich eine Heerde von Vieh erheben, und eine Fülle von Männern. Möge es nach Wunsch deines Sinnes gehen, nach Wunsch deiner Seele. Wachse, lebe dein Leben die ganze Zeit, so lange du leben wirst.“ Dies ist der Segenswunsch des Feuers für Den, welcher ihm Brennholz bringt, trockenes, brennendes, altes, wegen des Segens der Reinheit für die Reinen.<noteplace="foot"n="3)">Vendidad, Farg. XVIII, 53 – 63.</note></p></quote></cit><p>
Es bedarf wohl kaum der Bemerkung, dass der Hund und der Hahn die Ursymbole der treuen und niemals ermüden-
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bewusstseins und Gottesbegriffes, überhaupt der Gesammteultur der Völker.
An den Haushund, den ursprünglichen Hund des Hirten und Jägers, schliesst innigst der Haushahn bei den Iraniern sich an und er genoss mit jenem den gleichen Schutz und die gleiche Verehrung, wie Vendidad, Farg. XVIII, 33 ff. darthut. Der Haushahn, welchen nur die übelredenden Menschen Kahrkatâs, Kikeriki nannten und der eigentlich Parôdars heisst, 1) erhebt bei jeder göttlichen Morgenröthe seine Stimme:
„Stehet auf, ihr Menschen, preiset die beste Reinheit, vertreibet die Daêva. Es läuft an euch hin der Daêva Bushyançta-darêgho-gava. Dieser schläfert die ganze mit Körper begabte Welt, wenn sie aufgewacht ist, wieder ein. Langer Schlaf, o Mensch, ziemt sich nicht für dich. Wendet euch nicht von den drei besten Dingen: dem guten Denken, Sprechen und Handeln. Wendet euch von den drei schlechten Dingen ab, dem schlechten Denken, Sprechen und Handeln.“ 2)
Später spricht der Parôdars zu Denen, die auf dem Lager liegen:
„Freund, stehe auf! Erhebe dich, es tagt. Wer zuerst aufsteht, der kommt in das Paradies. Wer zuerst zum Feuer (dem Sohne) Ahura-mazdas reines Brennholz hinbringt mit gewaschenen Händen, den wird das Feuer segnen, zufrieden ohne Hass, und gesättigt. Bei dir möge sich eine Heerde von Vieh erheben, und eine Fülle von Männern. Möge es nach Wunsch deines Sinnes gehen, nach Wunsch deiner Seele. Wachse, lebe dein Leben die ganze Zeit, so lange du leben wirst.“ Dies ist der Segenswunsch des Feuers für Den, welcher ihm Brennholz bringt, trockenes, brennendes, altes, wegen des Segens der Reinheit für die Reinen. 3)
Es bedarf wohl kaum der Bemerkung, dass der Hund und der Hahn die Ursymbole der treuen und niemals ermüden-
1) Vendidad, Farg. XVIII, 33 und 34; Dunker, a. a. O. II. S. 368.
2) Vendidad, Farg. XVIII, 37 – 42.
3) Vendidad, Farg. XVIII, 53 – 63.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/430>, abgerufen am 22.11.2024.
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