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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Unser Leben währet siebenzig Jahr,
und wenn's hoch kommt, so sind es achtzig Jahr,
und was köstlich darin erschien, war doch nur Müh' und Eitelkeit.

Nach Ktesias hatte man im alten Hochasien magische Ringe, aus 77 Edelsteinen zusammengesetzt, welche Ritter, Vorhalle europäischer Völkergeschichten, S. 126, die ältesten Rosenkränze nennt. Mit dem alten asiatischen Glauben an die magische Kraft der Gemmen und Edelsteine bringt es Ritter auch in Zusammenhang (S. 128), dass die orphischen Fragmente den Eingeweihten vorschreiben, mit dem durchleuchtenden Krystalle in der Hand ([fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material]), dem Zeichen der Reinheit und Keuschheit, sich dem Tempel der Gottheit zu nahen, um erhört zu werden. Indessen hatte dieser symbolische Gebrauch bei den Griechen zunächst wohl nur die Bedeutung der weissen Handschuhe und Schürze der Maurer, wie ähnlich der weisse Elephant vorherrschend und durchgängig in allen Legendenbildern und Wandgemälden, selbst in den Sculpturen und Ornamenten der Buddhatempel, z. B. zu Carli bei Bombay, erscheint.1) Auch heisst der Berg Meru oft der weisse Elephant. Wenn in dem bekannten und oben weiter besprochenen Freimaurerverhöre von den Maurern gesagt wird, dass sie auch den Weg, die Kraft des Abrak zu gewinnen, verbergen,2) möchte damit nur bezeichnet sein, dass der alte orientalische Edelsteincultus3) und der Glaube an die magischen Kräfte der Edelsteine auch in die mittelalterlichen Bauhütten oder wohl noch früher in die römischen Baucorporationen eingedrungen war. Der Weg oder die Kunst, die Kraft des Abrak zu gewinnen, kann nichts sein, als die Edelsteine, worunter besonders der azurblaue Sapphir mit seinen goldenen Kiesspunkten (die Sterne im Himmelblau genannt; stellae, pyrites, Sa-pyr, Sap-phir?), derLapis Lazuli, welcher das Ultramarin gibt und den Epiphanius den königlichen Stein nennt (regius aureis punetis varius [fremdsprachliches Material]), sich auszeichnete, so zu schleifen und zu fassen, dass sie die ihnen zugeschriebenen

1) Ritter, a. a. O., S. 120.
2) Krause, Kunsturkunden, I. 1, S. 27.
3) Ritter, Erdkunde, II. S. 554, und derselbe, Vorhalle, S.124ff.

Unser Leben währet siebenzig Jahr,
und wenn’s hoch kommt, so sind es achtzig Jahr,
und was köstlich darin erschien, war doch nur Müh’ und Eitelkeit.

Nach Ktesias hatte man im alten Hochasien magische Ringe, aus 77 Edelsteinen zusammengesetzt, welche Ritter, Vorhalle europäischer Völkergeschichten, S. 126, die ältesten Rosenkränze nennt. Mit dem alten asiatischen Glauben an die magische Kraft der Gemmen und Edelsteine bringt es Ritter auch in Zusammenhang (S. 128), dass die orphischen Fragmente den Eingeweihten vorschreiben, mit dem durchleuchtenden Krystalle in der Hand ([fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material]), dem Zeichen der Reinheit und Keuschheit, sich dem Tempel der Gottheit zu nahen, um erhört zu werden. Indessen hatte dieser symbolische Gebrauch bei den Griechen zunächst wohl nur die Bedeutung der weissen Handschuhe und Schürze der Maurer, wie ähnlich der weisse Elephant vorherrschend und durchgängig in allen Legendenbildern und Wandgemälden, selbst in den Sculpturen und Ornamenten der Buddhatempel, z. B. zu Carli bei Bombay, erscheint.1) Auch heisst der Berg Meru oft der weisse Elephant. Wenn in dem bekannten und oben weiter besprochenen Freimaurerverhöre von den Maurern gesagt wird, dass sie auch den Weg, die Kraft des Abrak zu gewinnen, verbergen,2) möchte damit nur bezeichnet sein, dass der alte orientalische Edelsteincultus3) und der Glaube an die magischen Kräfte der Edelsteine auch in die mittelalterlichen Bauhütten oder wohl noch früher in die römischen Baucorporationen eingedrungen war. Der Weg oder die Kunst, die Kraft des Abrak zu gewinnen, kann nichts sein, als die Edelsteine, worunter besonders der azurblaue Sapphir mit seinen goldenen Kiesspunkten (die Sterne im Himmelblau genannt; stellae, pyrites, Sa-pyr, Sap-phir?), derLapis Lazuli, welcher das Ultramarin gibt und den Epiphanius den königlichen Stein nennt (regius aureis punetis varius [fremdsprachliches Material]), sich auszeichnete, so zu schleifen und zu fassen, dass sie die ihnen zugeschriebenen

1) Ritter, a. a. O., S. 120.
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[472/0492] Unser Leben währet siebenzig Jahr, und wenn’s hoch kommt, so sind es achtzig Jahr, und was köstlich darin erschien, war doch nur Müh’ und Eitelkeit. Nach Ktesias hatte man im alten Hochasien magische Ringe, aus 77 Edelsteinen zusammengesetzt, welche Ritter, Vorhalle europäischer Völkergeschichten, S. 126, die ältesten Rosenkränze nennt. Mit dem alten asiatischen Glauben an die magische Kraft der Gemmen und Edelsteine bringt es Ritter auch in Zusammenhang (S. 128), dass die orphischen Fragmente den Eingeweihten vorschreiben, mit dem durchleuchtenden Krystalle in der Hand (_ _ ), dem Zeichen der Reinheit und Keuschheit, sich dem Tempel der Gottheit zu nahen, um erhört zu werden. Indessen hatte dieser symbolische Gebrauch bei den Griechen zunächst wohl nur die Bedeutung der weissen Handschuhe und Schürze der Maurer, wie ähnlich der weisse Elephant vorherrschend und durchgängig in allen Legendenbildern und Wandgemälden, selbst in den Sculpturen und Ornamenten der Buddhatempel, z. B. zu Carli bei Bombay, erscheint. 1) Auch heisst der Berg Meru oft der weisse Elephant. Wenn in dem bekannten und oben weiter besprochenen Freimaurerverhöre von den Maurern gesagt wird, dass sie auch den Weg, die Kraft des Abrak zu gewinnen, verbergen, 2) möchte damit nur bezeichnet sein, dass der alte orientalische Edelsteincultus 3) und der Glaube an die magischen Kräfte der Edelsteine auch in die mittelalterlichen Bauhütten oder wohl noch früher in die römischen Baucorporationen eingedrungen war. Der Weg oder die Kunst, die Kraft des Abrak zu gewinnen, kann nichts sein, als die Edelsteine, worunter besonders der azurblaue Sapphir mit seinen goldenen Kiesspunkten (die Sterne im Himmelblau genannt; stellae, pyrites, Sa-pyr, Sap-phir?), derLapis Lazuli, welcher das Ultramarin gibt und den Epiphanius den königlichen Stein nennt (regius aureis punetis varius _ ), sich auszeichnete, so zu schleifen und zu fassen, dass sie die ihnen zugeschriebenen 1) Ritter, a. a. O., S. 120. 2) Krause, Kunsturkunden, I. 1, S. 27. 3) Ritter, Erdkunde, II. S. 554, und derselbe, Vorhalle, S.124ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/492>, abgerufen am 22.11.2024.