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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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gekommen, d. h. volljährig, und ebenso nach dem ältern und jetzigen französischen Rechte. - Die maurerischen sieben Kardinaltugenden sind: Weisheit, Stärke, Schönheit, Sanftmuth, Bruderliebe, Hülfeleistung und Treue. Auch ist die in der alexandrinischen Schule entsprungene und durch das ganze Mittelalter herrschende Eintheilung der Wissenschaften in sieben Hauptzweige, in die sog. sieben freien Künste, artes liberales, nämlich Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Musik, Arithmetik, Geometrie und Astronomie nach dem bekannten Denkverse:

Gram loquitur, Dia verba docet, Rhe verba ministrat,
Mus canit, Ar numerat, Ge ponderat, As colit astra.

in die maurerischen Kunsturkunden aufgenommen.1) Zur Rechtmässigkeit der Gesellengerichte der Brüderschaften müssen noch heute sieben Personen erscheinen, zwei Meister, zwei Altgesellen und drei andere Genossen.2) In dem Examen des fremden Gesellen nach dem Handwerksgebrauche zu Altenburg haben die Maurer sieben Worte und siebenfach ist der Gesellengruss;3) Krause vermuthet, dass aus den sieben Anfangsbuchstaben der sieben freien Künste ein Erkennungswort gebildet gewesen sei. Die zehnte Pflicht der Yorker Constitution schreibt für die Lehrlinge der Baukunst sieben Lehrjahre vor, die gemeine deutsche Steinmetzordnung aber nur fünf.4) - Nach der Halliwell'schen Urkunde hat der babylonische Thurm sieben Meilen hoch die Sonne beschattet.5) - Die im Jahre 1736 am Andreastage in der St. Mary's Kapelle zu Edinburg gegründete schottische Grossloge hatte sieben Grossbeamte,6) und bestimmte als Tag ihrer jährlichen Hauptversammlung den Andreastag oder 30. November. Auch mag hierbei erwähnt werden, dass es zu Edinburg Sitte ist, den Grundstein zu allen öffentlichen Gebäuden durch die Grossmeister und die Grossbeamten in feierlicher maurerischer

1) Krause, Kunsturkunden, I. 1. S. 201 und II. 1. S. 133 ff.
2) Fallou, Mysterien der Freimaurer, S. 70.
3) Krause, II. 2. S. 261 und 62.
4) Holdmann, a. a. O., S. 227.
5) Findel, Geschichte der Freimaurerei, I. S. 105.
6) Heldmann, a. a. O., S. 432.

gekommen, d. h. volljährig, und ebenso nach dem ältern und jetzigen französischen Rechte. – Die maurerischen sieben Kardinaltugenden sind: Weisheit, Stärke, Schönheit, Sanftmuth, Bruderliebe, Hülfeleistung und Treue. Auch ist die in der alexandrinischen Schule entsprungene und durch das ganze Mittelalter herrschende Eintheilung der Wissenschaften in sieben Hauptzweige, in die sog. sieben freien Künste, artes liberales, nämlich Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Musik, Arithmetik, Geometrie und Astronomie nach dem bekannten Denkverse:

Gram loquitur, Dia verba docet, Rhe verba ministrat,
Mus canit, Ar numerat, Ge ponderat, As colit astra.

in die maurerischen Kunsturkunden aufgenommen.1) Zur Rechtmässigkeit der Gesellengerichte der Brüderschaften müssen noch heute sieben Personen erscheinen, zwei Meister, zwei Altgesellen und drei andere Genossen.2) In dem Examen des fremden Gesellen nach dem Handwerksgebrauche zu Altenburg haben die Maurer sieben Worte und siebenfach ist der Gesellengruss;3) Krause vermuthet, dass aus den sieben Anfangsbuchstaben der sieben freien Künste ein Erkennungswort gebildet gewesen sei. Die zehnte Pflicht der Yorker Constitution schreibt für die Lehrlinge der Baukunst sieben Lehrjahre vor, die gemeine deutsche Steinmetzordnung aber nur fünf.4) – Nach der Halliwell’schen Urkunde hat der babylonische Thurm sieben Meilen hoch die Sonne beschattet.5) – Die im Jahre 1736 am Andreastage in der St. Mary’s Kapelle zu Edinburg gegründete schottische Grossloge hatte sieben Grossbeamte,6) und bestimmte als Tag ihrer jährlichen Hauptversammlung den Andreastag oder 30. November. Auch mag hierbei erwähnt werden, dass es zu Edinburg Sitte ist, den Grundstein zu allen öffentlichen Gebäuden durch die Grossmeister und die Grossbeamten in feierlicher maurerischer

1) Krause, Kunsturkunden, I. 1. S. 201 und II. 1. S. 133 ff.
2) Fallou, Mysterien der Freimaurer, S. 70.
3) Krause, II. 2. S. 261 und 62.
4) Holdmann, a. a. O., S. 227.
5) Findel, Geschichte der Freimaurerei, I. S. 105.
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[479/0499] gekommen, d. h. volljährig, und ebenso nach dem ältern und jetzigen französischen Rechte. – Die maurerischen sieben Kardinaltugenden sind: Weisheit, Stärke, Schönheit, Sanftmuth, Bruderliebe, Hülfeleistung und Treue. Auch ist die in der alexandrinischen Schule entsprungene und durch das ganze Mittelalter herrschende Eintheilung der Wissenschaften in sieben Hauptzweige, in die sog. sieben freien Künste, artes liberales, nämlich Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Musik, Arithmetik, Geometrie und Astronomie nach dem bekannten Denkverse: Gram loquitur, Dia verba docet, Rhe verba ministrat, Mus canit, Ar numerat, Ge ponderat, As colit astra. in die maurerischen Kunsturkunden aufgenommen. 1) Zur Rechtmässigkeit der Gesellengerichte der Brüderschaften müssen noch heute sieben Personen erscheinen, zwei Meister, zwei Altgesellen und drei andere Genossen. 2) In dem Examen des fremden Gesellen nach dem Handwerksgebrauche zu Altenburg haben die Maurer sieben Worte und siebenfach ist der Gesellengruss; 3) Krause vermuthet, dass aus den sieben Anfangsbuchstaben der sieben freien Künste ein Erkennungswort gebildet gewesen sei. Die zehnte Pflicht der Yorker Constitution schreibt für die Lehrlinge der Baukunst sieben Lehrjahre vor, die gemeine deutsche Steinmetzordnung aber nur fünf. 4) – Nach der Halliwell’schen Urkunde hat der babylonische Thurm sieben Meilen hoch die Sonne beschattet. 5) – Die im Jahre 1736 am Andreastage in der St. Mary’s Kapelle zu Edinburg gegründete schottische Grossloge hatte sieben Grossbeamte, 6) und bestimmte als Tag ihrer jährlichen Hauptversammlung den Andreastag oder 30. November. Auch mag hierbei erwähnt werden, dass es zu Edinburg Sitte ist, den Grundstein zu allen öffentlichen Gebäuden durch die Grossmeister und die Grossbeamten in feierlicher maurerischer 1) Krause, Kunsturkunden, I. 1. S. 201 und II. 1. S. 133 ff. 2) Fallou, Mysterien der Freimaurer, S. 70. 3) Krause, II. 2. S. 261 und 62. 4) Holdmann, a. a. O., S. 227. 5) Findel, Geschichte der Freimaurerei, I. S. 105. 6) Heldmann, a. a. O., S. 432.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/499>, abgerufen am 22.11.2024.