Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.Noch ist zu erwähnen, dass bei den Kelten auch für die Wohnungen und Vertheidigungswerke, besonders bei den Galliern und Briten, die ursprüngliche Grundform der Kreis war.1) Ebenso ist die Grundform der keltischen Grabhügel in der Regel der Kreis. Gegenstände, im Kreise zusammengelegt oder geordnet, werden nicht selten in den keltischen Ländern aufgefunden.2) Ferner waren nach der Vermuthung von Troyon die ältesten Pfahlhütten in den Seen kreisförmig (circulaires3)), wie solche Pfahlbauten nicht nur in den schweizerischen Seen, sondern auch in denienigen von Savoyen, Irland, England und anderer europäischer Länder sich finden und zu ihrer Zeit ganz allgemein verbreitet gewesen zu sein scheinen. Auch das Charakteristische der keltischen Thongefässe ist die möglichste Einhaltung der Kugelform, soweit es das Aufstellen der Gefässe erlaubte.4) Die Broncegeräthe tragen sehr häufig die symbolische oder solarische Ring- oder Radform.5) Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 58, bezieht den heiligen Steinkreis der Druiden auf den Zodiakus oder mindestens auf astronomische Cyklen, wie schon die häufige Wiederkehr von 12, 19, 30 und 60 Steinen in den zirkelförmigen Monumenten beweise. Es ist schon berührt, dass unser Wort Kirche von Einigen, namentlich von Jahn,6) von dem keltischen Cyrch, Kerrig, Kerk abgeleitet werde, mit welchem Worte die Kelten ihre heiligen Tempelsteinkreise bezeichneten und womit wohl lat. circulus, deutsch Zirkel, gr. [fremdsprachliches Material], franz. cerele, ital. circolo, engl. circle - nach Ritter, Vorhalle, S. 171, das alte Kor, Koros (die Sonne), - ägypt. kar, karr (Kreislauf), hebr. kikkar statt kirkar (Kreis) zusammenhängt. - Somit wäre also die Kirche ursprünglich das Symbol der Sonne und des Sonnengottes. Nach Jahn soll 1) Jahn, a. a. O., S. 7 und 8; Krause, Kunsturkunden, II. 2. S. 199 und 251. 2) Anzeiger für schweizerische Geschichte für 1856, S. 45. 3) A. a. O. für 1858, S. 27 oben und S. 28. 4) Jahn, a. a. O., S. 12. 5) Jahn, a. a. O, S. 16. 6) Der Kanton Bern, S. 338, vergl. S. 458 Anm.
Noch ist zu erwähnen, dass bei den Kelten auch für die Wohnungen und Vertheidigungswerke, besonders bei den Galliern und Briten, die ursprüngliche Grundform der Kreis war.1) Ebenso ist die Grundform der keltischen Grabhügel in der Regel der Kreis. Gegenstände, im Kreise zusammengelegt oder geordnet, werden nicht selten in den keltischen Ländern aufgefunden.2) Ferner waren nach der Vermuthung von Troyon die ältesten Pfahlhütten in den Seen kreisförmig (circulaires3)), wie solche Pfahlbauten nicht nur in den schweizerischen Seen, sondern auch in denienigen von Savoyen, Irland, England und anderer europäischer Länder sich finden und zu ihrer Zeit ganz allgemein verbreitet gewesen zu sein scheinen. Auch das Charakteristische der keltischen Thongefässe ist die möglichste Einhaltung der Kugelform, soweit es das Aufstellen der Gefässe erlaubte.4) Die Broncegeräthe tragen sehr häufig die symbolische oder solarische Ring- oder Radform.5) Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 58, bezieht den heiligen Steinkreis der Druiden auf den Zodiakus oder mindestens auf astronomische Cyklen, wie schon die häufige Wiederkehr von 12, 19, 30 und 60 Steinen in den zirkelförmigen Monumenten beweise. Es ist schon berührt, dass unser Wort Kirche von Einigen, namentlich von Jahn,6) von dem keltischen Cyrch, Kerrig, Kerk abgeleitet werde, mit welchem Worte die Kelten ihre heiligen Tempelsteinkreise bezeichneten und womit wohl lat. circulus, deutsch Zirkel, gr. [fremdsprachliches Material], franz. cerele, ital. circolo, engl. circle – nach Ritter, Vorhalle, S. 171, das alte Kor, Koros (die Sonne), – ägypt. kar, karr (Kreislauf), hebr. kikkar statt kirkar (Kreis) zusammenhängt. – Somit wäre also die Kirche ursprünglich das Symbol der Sonne und des Sonnengottes. Nach Jahn soll 1) Jahn, a. a. O., S. 7 und 8; Krause, Kunsturkunden, II. 2. S. 199 und 251. 2) Anzeiger für schweizerische Geschichte für 1856, S. 45. 3) A. a. O. für 1858, S. 27 oben und S. 28. 4) Jahn, a. a. O., S. 12. 5) Jahn, a. a. O, S. 16. 6) Der Kanton Bern, S. 338, vergl. S. 458 Anm.
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Noch ist zu erwähnen, dass bei den Kelten auch für die Wohnungen und Vertheidigungswerke, besonders bei den Galliern und Briten, die ursprüngliche Grundform der Kreis war. 1) Ebenso ist die Grundform der keltischen Grabhügel in der Regel der Kreis. Gegenstände, im Kreise zusammengelegt oder geordnet, werden nicht selten in den keltischen Ländern aufgefunden. 2) Ferner waren nach der Vermuthung von Troyon die ältesten Pfahlhütten in den Seen kreisförmig (circulaires 3)), wie solche Pfahlbauten nicht nur in den schweizerischen Seen, sondern auch in denienigen von Savoyen, Irland, England und anderer europäischer Länder sich finden und zu ihrer Zeit ganz allgemein verbreitet gewesen zu sein scheinen. Auch das Charakteristische der keltischen Thongefässe ist die möglichste Einhaltung der Kugelform, soweit es das Aufstellen der Gefässe erlaubte. 4) Die Broncegeräthe tragen sehr häufig die symbolische oder solarische Ring- oder Radform. 5) Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 58, bezieht den heiligen Steinkreis der Druiden auf den Zodiakus oder mindestens auf astronomische Cyklen, wie schon die häufige Wiederkehr von 12, 19, 30 und 60 Steinen in den zirkelförmigen Monumenten beweise. Es ist schon berührt, dass unser Wort Kirche von Einigen, namentlich von Jahn, 6) von dem keltischen Cyrch, Kerrig, Kerk abgeleitet werde, mit welchem Worte die Kelten ihre heiligen Tempelsteinkreise bezeichneten und womit wohl lat. circulus, deutsch Zirkel, gr. _ , franz. cerele, ital. circolo, engl. circle – nach Ritter, Vorhalle, S. 171, das alte Kor, Koros (die Sonne), – ägypt. kar, karr (Kreislauf), hebr. kikkar statt kirkar (Kreis) zusammenhängt. – Somit wäre also die Kirche ursprünglich das Symbol der Sonne und des Sonnengottes. Nach Jahn soll
1) Jahn, a. a. O., S. 7 und 8; Krause, Kunsturkunden, II. 2. S. 199 und 251.
2) Anzeiger für schweizerische Geschichte für 1856, S. 45.
3) A. a. O. für 1858, S. 27 oben und S. 28.
4) Jahn, a. a. O., S. 12.
5) Jahn, a. a. O, S. 16.
6) Der Kanton Bern, S. 338, vergl. S. 458 Anm.
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