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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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namentlich auch in der Kaaba zu Mekka sich ein solcher heiliger, in Silber gefasster schwarzer Stein, welcher vom Himmel gefallen sein sollte, befand, den zu küssen und zu berühren für die Gläubigen bei ihrem siebenmaligen Umlaufe um die Kaaba als die höchste Wohlthat gilt.1) Dreissig Steine von viereckiger Form galten zu Pharae in Achaia als Symbole von ebenso vielen Göttern und wurden heilig verehrt. Die im Quadrate als dem Symbole der Welt oder gar in der Cubusgestalt erbauten heiligen Gebäude sind also symbolische Gebäude, wie ein solches symbolisches Gebäude auch das Labyrinth in Aegypten war, indem es durch seine zwölf grossen Säle oder vielmehr zwölf palastartigen Tempel, sechs über der Erde und sechs unter der Erde,2) und zwölf Pforten u. s. w. auf die scheinbare Bahn der Sonne durch die zwölf Bilder oder Theile des Thierkreises hinwies, und wie das Heiligthum zu Chalambron 36 Säulen hat, hinweisend auf die 36 Decane, in welche der Himmel abgetheilt ist.3) In Uebereinstimmung mit seinem Grundgedanken hatte auch das Labyrinth nach den 360 Graden der Sonnenbahn 360 Stufen, 180 über und 180 unter der Erde, und soll nach Herodot im Ganzen 3000 einzelne Zimmer enthalten haben, wovon wieder die Hälfte über und die Hälfte unter der Erde lag. Bei den Buddhisten bilden die Viharas im engern, spätern Sinne, d. h. die Tempel, worin der Cultus geübt wird, mit ihren Aussenwänden immer ein regelmässiges Viereck, häufig ein Quadrat, häufiger aber noch ein Oblongum und zwar so, dass die vier Seiten genau nach den vier Himmelsgegenden gerichtet sind. Das Innere hat die Form der Basilika: in der Mitte das Schiff, welches durch Säulenreihen von den Nebenhallen zu beiden Seiten getrennt wird. Im Hintergrunde desselben, dem Eingange gerade gegenüber, ist das Sanctuarium mit den Heiligenbildern und dem Altare, oft in nischenartiger Vertiefung.4) - Seit den Zeiten des zum Buddhismus übergetretenen Königs

1) Braun, Gesch. der Kunst, I. S. 357.
2) Uhlemann, ägypt. Alterthumsk., II. S. 113.
3) Baehr, der salomonische Tempel, S. 285.
4) Koeppen, die Religion des Buddha, S. 562.

namentlich auch in der Kaaba zu Mekka sich ein solcher heiliger, in Silber gefasster schwarzer Stein, welcher vom Himmel gefallen sein sollte, befand, den zu küssen und zu berühren für die Gläubigen bei ihrem siebenmaligen Umlaufe um die Kaaba als die höchste Wohlthat gilt.1) Dreissig Steine von viereckiger Form galten zu Pharae in Achaia als Symbole von ebenso vielen Göttern und wurden heilig verehrt. Die im Quadrate als dem Symbole der Welt oder gar in der Cubusgestalt erbauten heiligen Gebäude sind also symbolische Gebäude, wie ein solches symbolisches Gebäude auch das Labyrinth in Aegypten war, indem es durch seine zwölf grossen Säle oder vielmehr zwölf palastartigen Tempel, sechs über der Erde und sechs unter der Erde,2) und zwölf Pforten u. s. w. auf die scheinbare Bahn der Sonne durch die zwölf Bilder oder Theile des Thierkreises hinwies, und wie das Heiligthum zu Chalambron 36 Säulen hat, hinweisend auf die 36 Decane, in welche der Himmel abgetheilt ist.3) In Uebereinstimmung mit seinem Grundgedanken hatte auch das Labyrinth nach den 360 Graden der Sonnenbahn 360 Stufen, 180 über und 180 unter der Erde, und soll nach Herodot im Ganzen 3000 einzelne Zimmer enthalten haben, wovon wieder die Hälfte über und die Hälfte unter der Erde lag. Bei den Buddhisten bilden die Vihârâs im engern, spätern Sinne, d. h. die Tempel, worin der Cultus geübt wird, mit ihren Aussenwänden immer ein regelmässiges Viereck, häufig ein Quadrat, häufiger aber noch ein Oblongum und zwar so, dass die vier Seiten genau nach den vier Himmelsgegenden gerichtet sind. Das Innere hat die Form der Basilika: in der Mitte das Schiff, welches durch Säulenreihen von den Nebenhallen zu beiden Seiten getrennt wird. Im Hintergrunde desselben, dem Eingange gerade gegenüber, ist das Sanctuarium mit den Heiligenbildern und dem Altare, oft in nischenartiger Vertiefung.4) – Seit den Zeiten des zum Buddhismus übergetretenen Königs

1) Braun, Gesch. der Kunst, I. S. 357.
2) Uhlemann, ägypt. Alterthumsk., II. S. 113.
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[502/0522] namentlich auch in der Kaaba zu Mekka sich ein solcher heiliger, in Silber gefasster schwarzer Stein, welcher vom Himmel gefallen sein sollte, befand, den zu küssen und zu berühren für die Gläubigen bei ihrem siebenmaligen Umlaufe um die Kaaba als die höchste Wohlthat gilt. 1) Dreissig Steine von viereckiger Form galten zu Pharae in Achaia als Symbole von ebenso vielen Göttern und wurden heilig verehrt. Die im Quadrate als dem Symbole der Welt oder gar in der Cubusgestalt erbauten heiligen Gebäude sind also symbolische Gebäude, wie ein solches symbolisches Gebäude auch das Labyrinth in Aegypten war, indem es durch seine zwölf grossen Säle oder vielmehr zwölf palastartigen Tempel, sechs über der Erde und sechs unter der Erde, 2) und zwölf Pforten u. s. w. auf die scheinbare Bahn der Sonne durch die zwölf Bilder oder Theile des Thierkreises hinwies, und wie das Heiligthum zu Chalambron 36 Säulen hat, hinweisend auf die 36 Decane, in welche der Himmel abgetheilt ist. 3) In Uebereinstimmung mit seinem Grundgedanken hatte auch das Labyrinth nach den 360 Graden der Sonnenbahn 360 Stufen, 180 über und 180 unter der Erde, und soll nach Herodot im Ganzen 3000 einzelne Zimmer enthalten haben, wovon wieder die Hälfte über und die Hälfte unter der Erde lag. Bei den Buddhisten bilden die Vihârâs im engern, spätern Sinne, d. h. die Tempel, worin der Cultus geübt wird, mit ihren Aussenwänden immer ein regelmässiges Viereck, häufig ein Quadrat, häufiger aber noch ein Oblongum und zwar so, dass die vier Seiten genau nach den vier Himmelsgegenden gerichtet sind. Das Innere hat die Form der Basilika: in der Mitte das Schiff, welches durch Säulenreihen von den Nebenhallen zu beiden Seiten getrennt wird. Im Hintergrunde desselben, dem Eingange gerade gegenüber, ist das Sanctuarium mit den Heiligenbildern und dem Altare, oft in nischenartiger Vertiefung. 4) – Seit den Zeiten des zum Buddhismus übergetretenen Königs 1) Braun, Gesch. der Kunst, I. S. 357. 2) Uhlemann, ägypt. Alterthumsk., II. S. 113. 3) Baehr, der salomonische Tempel, S. 285. 4) Koeppen, die Religion des Buddha, S. 562.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/522>, abgerufen am 22.11.2024.