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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Toxike, oder die Musik mit der Poesie, die Wahrsagung, die Ileilkunst und die Bogenkunst.1) Sonst kommt bei den Griechen noch vor: [fremdsprachliches Material], aus vier Büchern besßtehend, Titel einer Schrift des Ptolemäos; [fremdsprachliches Material], ein Stück von vier Aeckern, ein Mass Landes, das man in einem Tage umpflügen kann; [fremdsprachliches Material], in einer Tetrarchie, unter einem Vierfürsten leben; [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material], junge Leute, die am vierten Tage des Monats zu sammenkamen und schmausten, - Menschen, die mit grossen Mühen zu kämpfen haben, wie Herakles, der am vierten Tage eines Monats geboren sein sollte; [fremdsprachliches Material], ein Siegeslied mit wohl viereckigem Tanze, dem Herakles geweiht; [fremdsprachliches Material] vier zusammengehörende Dörfer; [fremdsprachliches Material], ein Vierdrachmenstück, wie man früher in der Schweiz Vierbatzenstücke hatte; [fremdsprachliches Material], die regelmässige dreiseitige Pyramide, das verkörperte Dreieck;2) [fremdsprachliches Material], ein Zeitraum von vier Jahren; [fremdsprachliches Material], mit vier Thüren; mit vier Hörnern; [fremdsprachliches Material], vierköpfig; r[fremdsprachliches Material], mit vier Säulen; [fremdsprachliches Material], vier dramatische Stücke, drei Tragödien und ein Satyrstück, womit ein tragischer Dichter sich in den Wettkampf einliess; [fremdsprachliches Material], Kreuzweg, Vierweg u. s. w. Der Kreuzweg, quadrivium, wird auch bei den Römern und Germanen beachtet; bei den Germanen werden auf dem quadrivium verschiedene Rechtsfeierlichkeiten vorgenommen,3) z. B. die Manumission nach der lex Rothar. c. 225, indem sie dem Sklaven die Freiheit ertheilte, auf den vier Wegen zu gehen, wohin er wollte; noch bedeutungsvoller aber erscheint der Kreuzweg in den germanischen Geister- und Hexensagen. Damit mag es zusammenhängen, dass bei den Germanen, Griechen und Römern der Kreuz- oder Weissdorn Zauber und Spuck abwehrt.4) In Samos opferten nach dem pseudoherodotischen Leben Homers die Weiber der Kurotrophos (Hekate Eileithyia) auf den

1) Welker, II. S. 365.
2) Vergl. Krause, Kunsturkunden, I. 2, S. 466 Anm. a und II. 2, S. 266.
3) Grimm, Rechtsalterthümer, S. 211 unten.
4) Kuhn, Herabkunft des Feuers, S. 237.

Toxike, oder die Musik mit der Poesie, die Wahrsagung, die Ileilkunst und die Bogenkunst.1) Sonst kommt bei den Griechen noch vor: [fremdsprachliches Material], aus vier Büchern besßtehend, Titel einer Schrift des Ptolemäos; [fremdsprachliches Material], ein Stück von vier Aeckern, ein Mass Landes, das man in einem Tage umpflügen kann; [fremdsprachliches Material], in einer Tetrarchie, unter einem Vierfürsten leben; [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material], junge Leute, die am vierten Tage des Monats zu sammenkamen und schmausten, – Menschen, die mit grossen Mühen zu kämpfen haben, wie Herakles, der am vierten Tage eines Monats geboren sein sollte; [fremdsprachliches Material], ein Siegeslied mit wohl viereckigem Tanze, dem Herakles geweiht; [fremdsprachliches Material] vier zusammengehörende Dörfer; [fremdsprachliches Material], ein Vierdrachmenstück, wie man früher in der Schweiz Vierbatzenstücke hatte; [fremdsprachliches Material], die regelmässige dreiseitige Pyramide, das verkörperte Dreieck;2) [fremdsprachliches Material], ein Zeitraum von vier Jahren; [fremdsprachliches Material], mit vier Thüren; mit vier Hörnern; [fremdsprachliches Material], vierköpfig; r[fremdsprachliches Material], mit vier Säulen; [fremdsprachliches Material], vier dramatische Stücke, drei Tragödien und ein Satyrstück, womit ein tragischer Dichter sich in den Wettkampf einliess; [fremdsprachliches Material], Kreuzweg, Vierweg u. s. w. Der Kreuzweg, quadrivium, wird auch bei den Römern und Germanen beachtet; bei den Germanen werden auf dem quadrivium verschiedene Rechtsfeierlichkeiten vorgenommen,3) z. B. die Manumission nach der lex Rothar. c. 225, indem sie dem Sklaven die Freiheit ertheilte, auf den vier Wegen zu gehen, wohin er wollte; noch bedeutungsvoller aber erscheint der Kreuzweg in den germanischen Geister- und Hexensagen. Damit mag es zusammenhängen, dass bei den Germanen, Griechen und Römern der Kreuz- oder Weissdorn Zauber und Spuck abwehrt.4) In Samos opferten nach dem pseudoherodotischen Leben Homers die Weiber der Kurotrophos (Hekate Eileithyia) auf den

1) Welker, II. S. 365.
2) Vergl. Krause, Kunsturkunden, I. 2, S. 466 Anm. a und II. 2, S. 266.
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[541/0561] Toxike, oder die Musik mit der Poesie, die Wahrsagung, die Ileilkunst und die Bogenkunst. 1) Sonst kommt bei den Griechen noch vor: _ , aus vier Büchern besßtehend, Titel einer Schrift des Ptolemäos; _ , ein Stück von vier Aeckern, ein Mass Landes, das man in einem Tage umpflügen kann; _ , in einer Tetrarchie, unter einem Vierfürsten leben; _ _ , junge Leute, die am vierten Tage des Monats zu sammenkamen und schmausten, – Menschen, die mit grossen Mühen zu kämpfen haben, wie Herakles, der am vierten Tage eines Monats geboren sein sollte; _ , ein Siegeslied mit wohl viereckigem Tanze, dem Herakles geweiht; _ vier zusammengehörende Dörfer; _ , ein Vierdrachmenstück, wie man früher in der Schweiz Vierbatzenstücke hatte; _ , die regelmässige dreiseitige Pyramide, das verkörperte Dreieck; 2) _ , ein Zeitraum von vier Jahren; _ , mit vier Thüren; mit vier Hörnern; _ , vierköpfig; r_ , mit vier Säulen; _ , vier dramatische Stücke, drei Tragödien und ein Satyrstück, womit ein tragischer Dichter sich in den Wettkampf einliess; _ , Kreuzweg, Vierweg u. s. w. Der Kreuzweg, quadrivium, wird auch bei den Römern und Germanen beachtet; bei den Germanen werden auf dem quadrivium verschiedene Rechtsfeierlichkeiten vorgenommen, 3) z. B. die Manumission nach der lex Rothar. c. 225, indem sie dem Sklaven die Freiheit ertheilte, auf den vier Wegen zu gehen, wohin er wollte; noch bedeutungsvoller aber erscheint der Kreuzweg in den germanischen Geister- und Hexensagen. Damit mag es zusammenhängen, dass bei den Germanen, Griechen und Römern der Kreuz- oder Weissdorn Zauber und Spuck abwehrt. 4) In Samos opferten nach dem pseudoherodotischen Leben Homers die Weiber der Kurotrophos (Hekate Eileithyia) auf den 1) Welker, II. S. 365. 2) Vergl. Krause, Kunsturkunden, I. 2, S. 466 Anm. a und II. 2, S. 266. 3) Grimm, Rechtsalterthümer, S. 211 unten. 4) Kuhn, Herabkunft des Feuers, S. 237.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/561>, abgerufen am 22.11.2024.