Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

stufen, fünf Arten Korn, fünf Eingeweide u. s. w.,1) sechs Ministerien oder Räthe, sechs Arten von Unglück und so fort bis zur Zahl hundert, welches die Zahl der chinesischen Familien ist, und bis zur Zahl zehntausend, welche die Gesammtheit der Dinge bedeutet. Das Letztere erinnert einigermassen an Homer Ilias V. 785. 860, wornach Hera wie 50, Ares wie 10,000 Krieger schreiet.


LI.
Die Zwölfzahl. Thales und Anaximander, Pherekydes und Pythagoras. Die Orphiker und das orphische Gedicht. Das Symbol des Löwen.

Am Grabe Hiram's begegnet uns in den drei Johannisgraden zum ersten Mal die Zwölfzahl, indem drei böse Gesellen den Hiram erschlagen und neun Meister ausgesandt werden, dessen Leichnam aufzusuchen und zurückzubringen. Auch auf dem unteren Theile des Denkmales der Meister erscheint die Zwölfzahl in dem Ausspruche: "ternario formatur, novenario dissolvitur." Ferner befinden sich in der Meisterloge an der östlichen, südlichen und nördlichen Seite der Wandtapete drei Todtenköpfe, umgeben von je neun Thränen, was wieder eine symbolische Beziehung auf die Zwölfzahl neben der Drei- und der Neunzahl hat. Auch die Unterlage des Denkmals der Meister oder vielmehr des Hiram enthält die Zwölfzahl, indem sie ein dreistufiges Dreieck mit je drei Kugeln in jedem der drei Ecke bilden soll. An dieser Zwölfzahl ist sofort Hiram als das blosse Symbol des Jahreslaufes und des Jahresschicksales, als eine symbolische Jahresgottheit zu erkennen, wie es alle Gottheiten des Alterthums sind, deren Attribut die Zwölfzahl ist. Bei den Griechen tritt als eine solche Jahresgottheit besonders Dionysos2) ent-

1) Ausland für 1834, S. 315 b.
2) Zufolge Rinck, a. a. O., I. S. 169 vergl. mit S. 171, wäre [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] Herr von Nysa und mit Adonis verwandt,

stufen, fünf Arten Korn, fünf Eingeweide u. s. w.,1) sechs Ministerien oder Räthe, sechs Arten von Unglück und so fort bis zur Zahl hundert, welches die Zahl der chinesischen Familien ist, und bis zur Zahl zehntausend, welche die Gesammtheit der Dinge bedeutet. Das Letztere erinnert einigermassen an Homer Ilias V. 785. 860, wornach Hera wie 50, Ares wie 10,000 Krieger schreiet.


LI.
Die Zwölfzahl. Thales und Anaximander, Pherekydes und Pythagoras. Die Orphiker und das orphische Gedicht. Das Symbol des Löwen.

Am Grabe Hiram’s begegnet uns in den drei Johannisgraden zum ersten Mal die Zwölfzahl, indem drei böse Gesellen den Hiram erschlagen und neun Meister ausgesandt werden, dessen Leichnam aufzusuchen und zurückzubringen. Auch auf dem unteren Theile des Denkmales der Meister erscheint die Zwölfzahl in dem Ausspruche: „ternario formatur, novenario dissolvitur.“ Ferner befinden sich in der Meisterloge an der östlichen, südlichen und nördlichen Seite der Wandtapete drei Todtenköpfe, umgeben von je neun Thränen, was wieder eine symbolische Beziehung auf die Zwölfzahl neben der Drei- und der Neunzahl hat. Auch die Unterlage des Denkmals der Meister oder vielmehr des Hiram enthält die Zwölfzahl, indem sie ein dreistufiges Dreieck mit je drei Kugeln in jedem der drei Ecke bilden soll. An dieser Zwölfzahl ist sofort Hiram als das blosse Symbol des Jahreslaufes und des Jahresschicksales, als eine symbolische Jahresgottheit zu erkennen, wie es alle Gottheiten des Alterthums sind, deren Attribut die Zwölfzahl ist. Bei den Griechen tritt als eine solche Jahresgottheit besonders Dionysos2) ent-

1) Ausland für 1834, S. 315 b.
2) Zufolge Rinck, a. a. O., I. S. 169 vergl. mit S. 171, wäre [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] Herr von Nysa und mit Adonis verwandt,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0580" n="560"/>
stufen, fünf Arten Korn, fünf Eingeweide u. s. w.,<note place="foot" n="1)">Ausland für 1834, S. 315 b.</note> sechs Ministerien oder Räthe, sechs Arten von Unglück und so fort bis zur Zahl hundert, welches die Zahl der chinesischen Familien ist, und bis zur Zahl zehntausend, welche die Gesammtheit der Dinge bedeutet. Das Letztere erinnert einigermassen an Homer Ilias V. 785. 860, wornach Hera wie 50, Ares wie 10,000 Krieger schreiet.</p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>LI.<lb/>
Die Zwölfzahl. Thales und Anaximander, Pherekydes und Pythagoras. Die Orphiker und das orphische Gedicht. Das Symbol des Löwen.</head><lb/>
        <p>
 Am Grabe Hiram&#x2019;s begegnet uns in den drei Johannisgraden zum ersten Mal die Zwölfzahl, indem drei böse Gesellen den Hiram erschlagen und neun Meister ausgesandt werden, dessen Leichnam aufzusuchen und zurückzubringen. Auch auf dem unteren Theile des Denkmales der Meister erscheint die Zwölfzahl in dem Ausspruche: &#x201E;ternario formatur, novenario dissolvitur.&#x201C; Ferner befinden sich in der Meisterloge an der östlichen, südlichen und
 nördlichen Seite der Wandtapete drei Todtenköpfe, umgeben von je neun Thränen, was wieder eine symbolische Beziehung auf die Zwölfzahl neben der Drei- und der Neunzahl hat. Auch die Unterlage des Denkmals der Meister oder vielmehr des Hiram enthält die Zwölfzahl, indem sie ein dreistufiges Dreieck mit je drei Kugeln in jedem der drei Ecke bilden soll. An dieser Zwölfzahl ist sofort Hiram als das blosse Symbol des Jahreslaufes und des Jahresschicksales, als eine symbolische Jahresgottheit zu erkennen, wie es alle Gottheiten des Alterthums sind, deren Attribut die Zwölfzahl ist. Bei den Griechen tritt als eine solche Jahresgottheit besonders Dionysos<note place="foot" n="2)">Zufolge Rinck, a. a. O., I. S. 169 vergl. mit S. 171, wäre <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> oder <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> Herr von Nysa und mit Adonis verwandt,<lb/></note> ent-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[560/0580] stufen, fünf Arten Korn, fünf Eingeweide u. s. w., 1) sechs Ministerien oder Räthe, sechs Arten von Unglück und so fort bis zur Zahl hundert, welches die Zahl der chinesischen Familien ist, und bis zur Zahl zehntausend, welche die Gesammtheit der Dinge bedeutet. Das Letztere erinnert einigermassen an Homer Ilias V. 785. 860, wornach Hera wie 50, Ares wie 10,000 Krieger schreiet. LI. Die Zwölfzahl. Thales und Anaximander, Pherekydes und Pythagoras. Die Orphiker und das orphische Gedicht. Das Symbol des Löwen. Am Grabe Hiram’s begegnet uns in den drei Johannisgraden zum ersten Mal die Zwölfzahl, indem drei böse Gesellen den Hiram erschlagen und neun Meister ausgesandt werden, dessen Leichnam aufzusuchen und zurückzubringen. Auch auf dem unteren Theile des Denkmales der Meister erscheint die Zwölfzahl in dem Ausspruche: „ternario formatur, novenario dissolvitur.“ Ferner befinden sich in der Meisterloge an der östlichen, südlichen und nördlichen Seite der Wandtapete drei Todtenköpfe, umgeben von je neun Thränen, was wieder eine symbolische Beziehung auf die Zwölfzahl neben der Drei- und der Neunzahl hat. Auch die Unterlage des Denkmals der Meister oder vielmehr des Hiram enthält die Zwölfzahl, indem sie ein dreistufiges Dreieck mit je drei Kugeln in jedem der drei Ecke bilden soll. An dieser Zwölfzahl ist sofort Hiram als das blosse Symbol des Jahreslaufes und des Jahresschicksales, als eine symbolische Jahresgottheit zu erkennen, wie es alle Gottheiten des Alterthums sind, deren Attribut die Zwölfzahl ist. Bei den Griechen tritt als eine solche Jahresgottheit besonders Dionysos 2) ent- 1) Ausland für 1834, S. 315 b. 2) Zufolge Rinck, a. a. O., I. S. 169 vergl. mit S. 171, wäre _ oder _ Herr von Nysa und mit Adonis verwandt,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-21T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-21T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/580
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/580>, abgerufen am 22.11.2024.