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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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des Monats März, wie die Bewohner Vorderindiens. - Der Tempel von Kottu auf der Insel Java, welcher zwischen 1448 und 1456 dem Mahadeva oder Civa erbauet und geweiht wurde, besteht aus zwölf Terrassen und die letzten Treppen führen zu dem Tempel; an den Seitenwänden dieser Terrassen sind Thiere, Schlangen, Löwen, Tiger und andere ausgehauen und auf den Terrassen selbst sind Statuen aufgestellt, namentlich des Civa, nebst Abbildungen des linga.1) - In Tripura, dem bengalischen Grenzlande, wurden zwölf Gottheiten angebetet.2) Nach einer in Uggajini aufgefundenen Inschrift vom J. 1143 war der Sohn des dortigen Königs JaCovarman mit zwölf Bezirken belehnt,3) wobei noch die Bemerkung gemacht werden mag, dass auch die indischen Könige jener Zeit gleich den deutschen Fürsten den Gebrauch hatten, die öffentlichen Urkunden, und besonders die Urkunden über Schenkungen an die Geistlichkeit, durch ihre ersten Beamten, z. B. den purohita oder Hauspriester, die Minister und andere vornehme Männer als Zeugen mitunterzeichnen zu lassen. - Die oberste Behörde der heutigen Parsengemeinde zu Bombay darf nicht unter 24 und nicht über 36 Mitglieder zählen.4) - Auf den Nilagaris oder den blauen Bergen im südwestlichen Vorderindien finden sich bei Aschenny zwölf alte Steine, von denen drei oder vier mit Sculpturen bedeckt sind und die als ein Sieges- oder Grabdenkmal der alten Djaina-Könige in Madura angesehen werden.5) Auf dem Hauptsteine sind 24 männliche und weibliche Figuren; die Männer schwingen Waffen, die Frauen scheinen zu tanzen. Glorien um dieses oder jenes Haupt scheinen allerdings auf Djainathum hinzudeuten. - Die Buddhisten nehmen zwölf Ursachen des kreatürlichen Seins an, welche von Bunsen, Gott in der Geschichte, III. S. 427 ff., mitgetheilt werden. - Weil die Zahl heilig war, ist es eine Gnade der Götter, dass sie

1) Lassen, IV. S. 512 ff.
2) Lassen, III. S. 769.
3) Lassen, III. S. 862 unten und 863.
4) Graul, Reise in Ostindien, I. S. 95.
5) Graul, a. a. O., I. S. 283 und S. 345, Anm. 109.

des Monats März, wie die Bewohner Vorderindiens. - Der Tempel von Kottu auf der Insel Java, welcher zwischen 1448 und 1456 dem Mahâdeva oder Çiva erbauet und geweiht wurde, besteht aus zwölf Terrassen und die letzten Treppen führen zu dem Tempel; an den Seitenwänden dieser Terrassen sind Thiere, Schlangen, Löwen, Tiger und andere ausgehauen und auf den Terrassen selbst sind Statuen aufgestellt, namentlich des Çiva, nebst Abbildungen des linga.1) - In Tripura, dem bengalischen Grenzlande, wurden zwölf Gottheiten angebetet.2) Nach einer in Uggajini aufgefundenen Inschrift vom J. 1143 war der Sohn des dortigen Königs JaÇovarman mit zwölf Bezirken belehnt,3) wobei noch die Bemerkung gemacht werden mag, dass auch die indischen Könige jener Zeit gleich den deutschen Fürsten den Gebrauch hatten, die öffentlichen Urkunden, und besonders die Urkunden über Schenkungen an die Geistlichkeit, durch ihre ersten Beamten, z. B. den purohita oder Hauspriester, die Minister und andere vornehme Männer als Zeugen mitunterzeichnen zu lassen. - Die oberste Behörde der heutigen Parsengemeinde zu Bombay darf nicht unter 24 und nicht über 36 Mitglieder zählen.4) - Auf den Nilagaris oder den blauen Bergen im südwestlichen Vorderindien finden sich bei Aschenny zwölf alte Steine, von denen drei oder vier mit Sculpturen bedeckt sind und die als ein Sieges- oder Grabdenkmal der alten Djaina-Könige in Madura angesehen werden.5) Auf dem Hauptsteine sind 24 männliche und weibliche Figuren; die Männer schwingen Waffen, die Frauen scheinen zu tanzen. Glorien um dieses oder jenes Haupt scheinen allerdings auf Djainathum hinzudeuten. - Die Buddhisten nehmen zwölf Ursachen des kreatürlichen Seins an, welche von Bunsen, Gott in der Geschichte, III. S. 427 ff., mitgetheilt werden. - Weil die Zahl heilig war, ist es eine Gnade der Götter, dass sie

1) Lassen, IV. S. 512 ff.
2) Lassen, III. S. 769.
3) Lassen, III. S. 862 unten und 863.
4) Graul, Reise in Ostindien, I. S. 95.
5) Graul, a. a. O., I. S. 283 und S. 345, Anm. 109.
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des Monats März, wie die Bewohner Vorderindiens. - Der Tempel von Kottu auf der Insel Java, welcher zwischen 1448 und 1456 dem Mahâdeva oder Çiva erbauet und geweiht wurde, besteht aus zwölf Terrassen und die letzten Treppen führen zu dem Tempel; an den Seitenwänden dieser Terrassen sind Thiere, Schlangen, Löwen, Tiger und andere ausgehauen und auf den Terrassen selbst sind Statuen aufgestellt, namentlich des Çiva, nebst Abbildungen des linga.<note place="foot" n="1)">Lassen, IV. S. 512 ff.<lb/></note> - In Tripura, dem bengalischen Grenzlande, wurden zwölf Gottheiten angebetet.<note place="foot" n="2)">Lassen, III. S. 769.<lb/></note> Nach einer in Uggajini aufgefundenen Inschrift vom J. 1143 war der Sohn des dortigen Königs JaÇovarman mit zwölf Bezirken <hi rendition="#g">belehnt</hi>,<note place="foot" n="3)">Lassen, III. S. 862 unten und 863.<lb/></note> wobei noch die Bemerkung gemacht werden mag, dass auch die indischen Könige jener Zeit gleich den deutschen Fürsten den Gebrauch hatten, die öffentlichen Urkunden, und besonders die Urkunden über Schenkungen an die Geistlichkeit, durch ihre ersten Beamten, z. B. den purohita oder Hauspriester, die Minister und andere vornehme Männer als Zeugen mitunterzeichnen zu lassen. - Die oberste Behörde der heutigen Parsengemeinde zu Bombay darf nicht <hi rendition="#g">unter </hi>24 und nicht <hi rendition="#g">über</hi> 36 Mitglieder zählen.<note place="foot" n="4)">Graul, Reise in Ostindien, I. S. 95.<lb/></note> - Auf den Nilagaris oder den blauen Bergen im südwestlichen Vorderindien finden sich bei Aschenny zwölf alte Steine, von denen drei oder vier mit Sculpturen bedeckt sind und die als ein Sieges- oder Grabdenkmal der alten Djaina-Könige in Madura angesehen werden.<note place="foot" n="5)">Graul, a. a. O., I. S.  283 und S. 345, Anm. 109.<lb/></note> Auf dem Hauptsteine sind 24 männliche und weibliche Figuren; die Männer schwingen Waffen, die Frauen scheinen zu tanzen. <hi rendition="#g">Glorien</hi> um dieses oder jenes Haupt scheinen allerdings auf Djainathum hinzudeuten. - Die Buddhisten nehmen zwölf Ursachen des kreatürlichen Seins an, welche von Bunsen, Gott in der Geschichte, III. S. 427 ff., mitgetheilt werden. - Weil die Zahl heilig war, ist es eine Gnade der Götter, dass sie
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[670/0690] des Monats März, wie die Bewohner Vorderindiens. - Der Tempel von Kottu auf der Insel Java, welcher zwischen 1448 und 1456 dem Mahâdeva oder Çiva erbauet und geweiht wurde, besteht aus zwölf Terrassen und die letzten Treppen führen zu dem Tempel; an den Seitenwänden dieser Terrassen sind Thiere, Schlangen, Löwen, Tiger und andere ausgehauen und auf den Terrassen selbst sind Statuen aufgestellt, namentlich des Çiva, nebst Abbildungen des linga. 1) - In Tripura, dem bengalischen Grenzlande, wurden zwölf Gottheiten angebetet. 2) Nach einer in Uggajini aufgefundenen Inschrift vom J. 1143 war der Sohn des dortigen Königs JaÇovarman mit zwölf Bezirken belehnt, 3) wobei noch die Bemerkung gemacht werden mag, dass auch die indischen Könige jener Zeit gleich den deutschen Fürsten den Gebrauch hatten, die öffentlichen Urkunden, und besonders die Urkunden über Schenkungen an die Geistlichkeit, durch ihre ersten Beamten, z. B. den purohita oder Hauspriester, die Minister und andere vornehme Männer als Zeugen mitunterzeichnen zu lassen. - Die oberste Behörde der heutigen Parsengemeinde zu Bombay darf nicht unter 24 und nicht über 36 Mitglieder zählen. 4) - Auf den Nilagaris oder den blauen Bergen im südwestlichen Vorderindien finden sich bei Aschenny zwölf alte Steine, von denen drei oder vier mit Sculpturen bedeckt sind und die als ein Sieges- oder Grabdenkmal der alten Djaina-Könige in Madura angesehen werden. 5) Auf dem Hauptsteine sind 24 männliche und weibliche Figuren; die Männer schwingen Waffen, die Frauen scheinen zu tanzen. Glorien um dieses oder jenes Haupt scheinen allerdings auf Djainathum hinzudeuten. - Die Buddhisten nehmen zwölf Ursachen des kreatürlichen Seins an, welche von Bunsen, Gott in der Geschichte, III. S. 427 ff., mitgetheilt werden. - Weil die Zahl heilig war, ist es eine Gnade der Götter, dass sie 1) Lassen, IV. S. 512 ff. 2) Lassen, III. S. 769. 3) Lassen, III. S. 862 unten und 863. 4) Graul, Reise in Ostindien, I. S. 95. 5) Graul, a. a. O., I. S. 283 und S. 345, Anm. 109.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/690>, abgerufen am 22.11.2024.