(Sieben). Das Leben vollendet sich im Tode, indem die Fünf in der Sieben endigt und zur Zwölfzahl sich vereinigt, um verjüngt zum höhern Leben, zur Unsterblichkeit emporzusteigen. Die Zwölfzahl ist die Einheit; mit der Zwölf kehrt die in die Zeit und den Raum eingefretene, die Erde und Mensch gewordene Drei in sich selbst oder in die Ewigkeit, in das Licht zurück und so auch der Mensch, das Ebenbild und der Abglanz der Drei oder der Gottheit. Wenn die 12 Stunden der Erdennacht von Hochmittag bis Hochmitternacht abgelaufen sind, endigen und schliessen die Erden-, die Logenarbeiten und sollen die Arbeiter den Lohn ihrer Thaten empfangen bei den beiden Säulen Jakin und Boaz, den Symbolen Gottes und der ewigen Gerechtigkeit, der unwandelbaren und unvergänglichen Liebe. Christus legt 12 Leidensstationen zurück, hat 12 Jünger und 12 Apostel und seine Grabeshöhle zu Jerusalem scbmückten 12 Säulen, welche Constantin mit silbernen Gefässen darauf ihm hatte setzen lassen,1) wie schon der Thron des olympischen Zeus von Phidias auf einem Untersatze von 12 Fuss Höhe stand und wie sonst noch oft 12 Säulen oder Pfeiler die christlichen Kirchen tragen, weil auch Christus durch das Erdenleben, durch das Erdenjahr und die Sonnenbahn in die in das Reich Gottes hinübergegangen ist. Unsterblichkeit, Per ardua ad astra, durch 12 Leidensstationen fährt der Erdenweg zu den Sternen. Derselbe Gedanken ist ausgedrückt, wenn bei den Aegyptern in einem Tempel von Ramses III. auf der Westseite von Theben den zu krönenden König 12 Prinzen tragen.2) Nach der Offenbarung oder Vision Johannis, Cap. 21, hat auch das himmlische Jerusalem 12 Thore und auf den Thoren 12 Engel und 12 eingegrabene Namen, welche die Namen der 12 Stämme der Kinder Israels sind; die Mauer der Stadt hat 12 Grundsteine und auf denselben die Namen der 12 Apostel des Lammes; die 12 Thore waren 12 Perlen und ein jedes Thor war aus einer Perle. Die Thore werden am Tage
1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 380.
2) Braun, a. a. O., I. S. 314; Dunker, Gesch. des Alterthums, I. S. 93.
(Sieben). Das Leben vollendet sich im Tode, indem die Fünf in der Sieben endigt und zur Zwölfzahl sich vereinigt, um verjüngt zum höhern Leben, zur Unsterblichkeit emporzusteigen. Die Zwölfzahl ist die Einheit; mit der Zwölf kehrt die in die Zeit und den Raum eingefretene, die Erde und Mensch gewordene Drei in sich selbst oder in die Ewigkeit, in das Licht zurück und so auch der Mensch, das Ebenbild und der Abglanz der Drei oder der Gottheit. Wenn die 12 Stunden der Erdennacht von Hochmittag bis Hochmitternacht abgelaufen sind, endigen und schliessen die Erden-, die Logenarbeiten und sollen die Arbeiter den Lohn ihrer Thaten empfangen bei den beiden Säulen Jakin und Boaz, den Symbolen Gottes und der ewigen Gerechtigkeit, der unwandelbaren und unvergänglichen Liebe. Christus legt 12 Leidensstationen zurück, hat 12 Jünger und 12 Apostel und seine Grabeshöhle zu Jerusalem scbmückten 12 Säulen, welche Constantin mit silbernen Gefässen darauf ihm hatte setzen lassen,1) wie schon der Thron des olympischen Zeus von Phidias auf einem Untersatze von 12 Fuss Höhe stand und wie sonst noch oft 12 Säulen oder Pfeiler die christlichen Kirchen tragen, weil auch Christus durch das Erdenleben, durch das Erdenjahr und die Sonnenbahn in die in das Reich Gottes hinübergegangen ist. Unsterblichkeit, Per ardua ad astra, durch 12 Leidensstationen fährt der Erdenweg zu den Sternen. Derselbe Gedanken ist ausgedrückt, wenn bei den Aegyptern in einem Tempel von Ramses III. auf der Westseite von Theben den zu krönenden König 12 Prinzen tragen.2) Nach der Offenbarung oder Vision Johannis, Cap. 21, hat auch das himmlische Jerusalem 12 Thore und auf den Thoren 12 Engel und 12 eingegrabene Namen, welche die Namen der 12 Stämme der Kinder Israels sind; die Mauer der Stadt hat 12 Grundsteine und auf denselben die Namen der 12 Apostel des Lammes; die 12 Thore waren 12 Perlen und ein jedes Thor war aus einer Perle. Die Thore werden am Tage
1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 380.
2) Braun, a. a. O., I. S. 314; Dunker, Gesch. des Alterthums, I. S. 93.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0701"n="681"/>
(Sieben). Das Leben vollendet sich im Tode, indem die Fünf in der Sieben endigt und zur Zwölfzahl sich vereinigt, um verjüngt zum höhern Leben, zur Unsterblichkeit emporzusteigen. Die Zwölfzahl ist die Einheit; mit der Zwölf kehrt die in die Zeit und den Raum eingefretene, die Erde und Mensch gewordene Drei in sich selbst oder in die Ewigkeit, in das Licht zurück und so auch der Mensch, das Ebenbild und der Abglanz der Drei oder der Gottheit. Wenn die 12 Stunden der Erdennacht von Hochmittag bis Hochmitternacht abgelaufen sind, endigen und schliessen die Erden-, die Logenarbeiten und sollen die Arbeiter den Lohn ihrer Thaten empfangen bei den beiden Säulen Jakin und Boaz, den Symbolen Gottes und der ewigen Gerechtigkeit, der unwandelbaren und unvergänglichen Liebe. Christus legt 12 Leidensstationen zurück, hat 12 Jünger und 12 Apostel und seine Grabeshöhle zu Jerusalem scbmückten 12 Säulen, welche Constantin mit silbernen Gefässen darauf ihm hatte setzen lassen,<noteplace="foot"n="1)">Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 380.<lb/></note> wie schon der Thron des olympischen Zeus von Phidias auf einem Untersatze von 12 Fuss Höhe stand und wie sonst noch oft 12 Säulen oder Pfeiler die christlichen Kirchen tragen, weil auch Christus durch das Erdenleben, durch das Erdenjahr und die Sonnenbahn in die in das Reich Gottes hinübergegangen ist. Unsterblichkeit, Per ardua ad astra, durch 12 Leidensstationen fährt der Erdenweg zu den Sternen. Derselbe Gedanken ist ausgedrückt, wenn bei den Aegyptern in einem Tempel von Ramses III. auf der Westseite von Theben den zu krönenden König 12 Prinzen tragen.<noteplace="foot"n="2)">Braun, a. a. O., I. S. 314; Dunker, Gesch. des Alterthums, I. S. 93.<lb/></note> Nach der Offenbarung oder Vision Johannis, Cap. 21, hat auch das himmlische Jerusalem 12 <hirendition="#g">Thore</hi> und auf den Thoren 12 Engel und 12 eingegrabene Namen, welche die Namen der 12 Stämme der Kinder Israels sind; die Mauer der Stadt hat 12 Grundsteine und auf denselben die Namen der 12 Apostel des Lammes; die 12 Thore waren 12 Perlen und ein jedes Thor war aus einer Perle. Die Thore werden am Tage
</p></div></body></text></TEI>
[681/0701]
(Sieben). Das Leben vollendet sich im Tode, indem die Fünf in der Sieben endigt und zur Zwölfzahl sich vereinigt, um verjüngt zum höhern Leben, zur Unsterblichkeit emporzusteigen. Die Zwölfzahl ist die Einheit; mit der Zwölf kehrt die in die Zeit und den Raum eingefretene, die Erde und Mensch gewordene Drei in sich selbst oder in die Ewigkeit, in das Licht zurück und so auch der Mensch, das Ebenbild und der Abglanz der Drei oder der Gottheit. Wenn die 12 Stunden der Erdennacht von Hochmittag bis Hochmitternacht abgelaufen sind, endigen und schliessen die Erden-, die Logenarbeiten und sollen die Arbeiter den Lohn ihrer Thaten empfangen bei den beiden Säulen Jakin und Boaz, den Symbolen Gottes und der ewigen Gerechtigkeit, der unwandelbaren und unvergänglichen Liebe. Christus legt 12 Leidensstationen zurück, hat 12 Jünger und 12 Apostel und seine Grabeshöhle zu Jerusalem scbmückten 12 Säulen, welche Constantin mit silbernen Gefässen darauf ihm hatte setzen lassen, 1) wie schon der Thron des olympischen Zeus von Phidias auf einem Untersatze von 12 Fuss Höhe stand und wie sonst noch oft 12 Säulen oder Pfeiler die christlichen Kirchen tragen, weil auch Christus durch das Erdenleben, durch das Erdenjahr und die Sonnenbahn in die in das Reich Gottes hinübergegangen ist. Unsterblichkeit, Per ardua ad astra, durch 12 Leidensstationen fährt der Erdenweg zu den Sternen. Derselbe Gedanken ist ausgedrückt, wenn bei den Aegyptern in einem Tempel von Ramses III. auf der Westseite von Theben den zu krönenden König 12 Prinzen tragen. 2) Nach der Offenbarung oder Vision Johannis, Cap. 21, hat auch das himmlische Jerusalem 12 Thore und auf den Thoren 12 Engel und 12 eingegrabene Namen, welche die Namen der 12 Stämme der Kinder Israels sind; die Mauer der Stadt hat 12 Grundsteine und auf denselben die Namen der 12 Apostel des Lammes; die 12 Thore waren 12 Perlen und ein jedes Thor war aus einer Perle. Die Thore werden am Tage
1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 380.
2) Braun, a. a. O., I. S. 314; Dunker, Gesch. des Alterthums, I. S. 93.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 681. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/701>, abgerufen am 26.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.