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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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sirte Wolkenmeer ist der Mutterleib, der Brunnen, aus welchem das Kind geboren wird, und das Land, das Rosenland, wohin es nach seinem Tode wieder zurückkehren muss.1) Das Geburtsschiff erscheint auch in deutschen Sagen und Mährchen, worüber besonders Rochholz, Schweizersagen, I. S. 50 ff., sehr Beachtenswerthes mitgetheilt hat und wobei er bemerkt: "Das Schiff ist unser erstes und letztes Geschirr, wie die anlautende Formel Schiff und Geschirr es selbst schon besagt. Unser Milchgeschirr, aus dem man unmündige Kinder stillt, führt den Namen des Schiffleins. Unserer Frau Holle, welche die Wickelkinder stillt und ihnen aufs Neujahr sechs neue weisse Hemden bringt, muss dieses Schiff sonst auch eigen gewesen sein, gerade wie das Glas, woraus man Gertrudenminne trinkt, die Form eines Schiffchens hatte, oder wie das Bildniss der deutschen Göttin Nehalennia ein Schiff zum Symbol hat. Zu Cortyk kommen die Kinder, anstatt mit dem Storche oder aus dem Kinderbrunnen, zu Schiffe herbei." - Da die Fischerkähne der Lappländer ähnlich wie die Kinderwiegen grössten Theils gebauet sind und einer Mondsichel gleichen, glaubt Eckermann auch ihnen eine symbolische Bedeutung, die Beziehung auf Geburt und Tod beilegen zu dürfen. Die Todten kommen in das Todtenreich Tuonala, wo sie Bier trinken, und Fische und Wildpret essen, weshalb sie auch Bogen und Pfeile dahin mitnehmen. lst es dann der Seele verstattet, auf die Schultern (des Gestirns) des grossen Bären zu treten, so kommt sie in den höchsten Himmel (nach finnischer Vorstellung gibt es zehn Himmel) und zieht in die grösste Seligkeit ein. Der Bär ist also der grosse Empfänger der Seelen, er ist der Seelenherr Wäinämoinen selbst, denn er geht nie unter, er ist ewig von Anbeginn der Dinge und, ohne zu altern, bewahrt er stets die frische Jugendkraft. Daher ist er Ukko und Wanha genannt und nach diesem Gestirn ist das Saiteninstrument des höchsten Gottes gebildet und die Zeit durch die Sieben-

1) Vergl. Eckermann, Lehrbuch der Religionsgesch. und der Mythol IV. 1. S. 207 ff.

sirte Wolkenmeer ist der Mutterleib, der Brunnen, aus welchem das Kind geboren wird, und das Land, das Rosenland, wohin es nach seinem Tode wieder zurückkehren muss.1) Das Geburtsschiff erscheint auch in deutschen Sagen und Mährchen, worüber besonders Rochholz, Schweizersagen, I. S. 50 ff., sehr Beachtenswerthes mitgetheilt hat und wobei er bemerkt: „Das Schiff ist unser erstes und letztes Geschirr, wie die anlautende Formel Schiff und Geschirr es selbst schon besagt. Unser Milchgeschirr, aus dem man unmündige Kinder stillt, führt den Namen des Schiffleins. Unserer Frau Holle, welche die Wickelkinder stillt und ihnen aufs Neujahr sechs neue weisse Hemden bringt, muss dieses Schiff sonst auch eigen gewesen sein, gerade wie das Glas, woraus man Gertrudenminne trinkt, die Form eines Schiffchens hatte, oder wie das Bildniss der deutschen Göttin Nehalennia ein Schiff zum Symbol hat. Zu Cortyk kommen die Kinder, anstatt mit dem Storche oder aus dem Kinderbrunnen, zu Schiffe herbei.“ - Da die Fischerkähne der Lappländer ähnlich wie die Kinderwiegen grössten Theils gebauet sind und einer Mondsichel gleichen, glaubt Eckermann auch ihnen eine symbolische Bedeutung, die Beziehung auf Geburt und Tod beilegen zu dürfen. Die Todten kommen in das Todtenreich Tuonala, wo sie Bier trinken, und Fische und Wildpret essen, weshalb sie auch Bogen und Pfeile dahin mitnehmen. lst es dann der Seele verstattet, auf die Schultern (des Gestirns) des grossen Bären zu treten, so kommt sie in den höchsten Himmel (nach finnischer Vorstellung gibt es zehn Himmel) und zieht in die grösste Seligkeit ein. Der Bär ist also der grosse Empfänger der Seelen, er ist der Seelenherr Wäinämoinen selbst, denn er geht nie unter, er ist ewig von Anbeginn der Dinge und, ohne zu altern, bewahrt er stets die frische Jugendkraft. Daher ist er Ukko und Wanha genannt und nach diesem Gestirn ist das Saiteninstrument des höchsten Gottes gebildet und die Zeit durch die Sieben-

1) Vergl. Eckermann, Lehrbuch der Religionsgesch. und der Mythol IV. 1. S. 207 ff.
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[719/0739] sirte Wolkenmeer ist der Mutterleib, der Brunnen, aus welchem das Kind geboren wird, und das Land, das Rosenland, wohin es nach seinem Tode wieder zurückkehren muss. 1) Das Geburtsschiff erscheint auch in deutschen Sagen und Mährchen, worüber besonders Rochholz, Schweizersagen, I. S. 50 ff., sehr Beachtenswerthes mitgetheilt hat und wobei er bemerkt: „Das Schiff ist unser erstes und letztes Geschirr, wie die anlautende Formel Schiff und Geschirr es selbst schon besagt. Unser Milchgeschirr, aus dem man unmündige Kinder stillt, führt den Namen des Schiffleins. Unserer Frau Holle, welche die Wickelkinder stillt und ihnen aufs Neujahr sechs neue weisse Hemden bringt, muss dieses Schiff sonst auch eigen gewesen sein, gerade wie das Glas, woraus man Gertrudenminne trinkt, die Form eines Schiffchens hatte, oder wie das Bildniss der deutschen Göttin Nehalennia ein Schiff zum Symbol hat. Zu Cortyk kommen die Kinder, anstatt mit dem Storche oder aus dem Kinderbrunnen, zu Schiffe herbei.“ - Da die Fischerkähne der Lappländer ähnlich wie die Kinderwiegen grössten Theils gebauet sind und einer Mondsichel gleichen, glaubt Eckermann auch ihnen eine symbolische Bedeutung, die Beziehung auf Geburt und Tod beilegen zu dürfen. Die Todten kommen in das Todtenreich Tuonala, wo sie Bier trinken, und Fische und Wildpret essen, weshalb sie auch Bogen und Pfeile dahin mitnehmen. lst es dann der Seele verstattet, auf die Schultern (des Gestirns) des grossen Bären zu treten, so kommt sie in den höchsten Himmel (nach finnischer Vorstellung gibt es zehn Himmel) und zieht in die grösste Seligkeit ein. Der Bär ist also der grosse Empfänger der Seelen, er ist der Seelenherr Wäinämoinen selbst, denn er geht nie unter, er ist ewig von Anbeginn der Dinge und, ohne zu altern, bewahrt er stets die frische Jugendkraft. Daher ist er Ukko und Wanha genannt und nach diesem Gestirn ist das Saiteninstrument des höchsten Gottes gebildet und die Zeit durch die Sieben- 1) Vergl. Eckermann, Lehrbuch der Religionsgesch. und der Mythol IV. 1. S. 207 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 719. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/739>, abgerufen am 22.11.2024.