Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.verwandt mit der Athene der Griechen, obwohl der Name Athene nach Vielen nicht von Neith abzuleiten ist,1) die Urmaterie, das Chaos, als ein mit Erdtheilchen vermischtes, schlammiges Wasser gedacht und die grosse Mutter genannt, weil aus ihr das Weltall hervorgegangen; 3.) die uranfängliche Zeit, Sevech, Sevek, der Kronos der Griechen, als deren Emanation oder Verkörperung die Sonne galt und die von den Aegyptern gleich dem indischen Ciwa, der Zerstörer, als eine wesentlich übelthätige Gottheit gedacht worden zu sein scheint, indem die Zeit nicht blos Alles hervorbringt, sondern auch Alles wieder zerstört, - die Zeit die Wiege und das Grab alles Lebens ist, schaffend zerstört und zerstörend schafft; 4) die unendliche Ausdehnung, der unendliche Raum, welcher das All umfasst und trägt. Unser Ring der Ewigkeit kann nun entweder auf die untheilbare ewige und unerschaffene Gottheit und Macht oder auf eine der göttlichen Eigenschaften, besonders die unendliche Zeit und den unendlichen Raum bezogen und ist wirklich darauf bezogen worden, obgleich nur die erstere Deutung an sich eine angemessene, eine wahrhaft göttliche ist. Dem im J. 500 - 300 vor Chr. von den Brahmanen im Gegensatze zu den Buddhisten ausgebildeten Vischnu, dem Gotte "in den buntfarbigen hellen Wolken," dem Gotte des, blauen Himmels, wird auch eine grosse Schlange Ananta, d. i. die Schlange ohne Ende, neben dem Lotusblatte als Ruhebett zugetheilt, weil die Natur sich jährlich wie die Schlange häutet, weil der Kreislauf des Naturlebens sich endlos stets von Neuem wiederholt.2) Die sich in den Schwanz beissende, einen Kreis bildende Schlange ist daher bei den orientalischen Völkern allgemein das Symbol des ewigen Kreislaufes der Zeit oder einfach der Zeit.3) Nach Polak ruht Vischnu vor der Schöpfung auf der Schlange Adischehen, als das Bild der unermesslichen Vorzeit. In der germanischen Mythologie 1) Welker, griech. Götterlehre, II. S. 315 und 316. 2) Dunker, Geschichte des Alterthums, II. S. 211 (der ersten Ausgabe). 3) Polak, Urreligion, S. 30.
verwandt mit der Athene der Griechen, obwohl der Name Athene nach Vielen nicht von Neith abzuleiten ist,1) die Urmaterie, das Chaos, als ein mit Erdtheilchen vermischtes, schlammiges Wasser gedacht und die grosse Mutter genannt, weil aus ihr das Weltall hervorgegangen; 3.) die uranfängliche Zeit, Sevech, Sevek, der Kronos der Griechen, als deren Emanation oder Verkörperung die Sonne galt und die von den Aegyptern gleich dem indischen Çiwa, der Zerstörer, als eine wesentlich übelthätige Gottheit gedacht worden zu sein scheint, indem die Zeit nicht blos Alles hervorbringt, sondern auch Alles wieder zerstört, – die Zeit die Wiege und das Grab alles Lebens ist, schaffend zerstört und zerstörend schafft; 4) die unendliche Ausdehnung, der unendliche Raum, welcher das All umfasst und trägt. Unser Ring der Ewigkeit kann nun entweder auf die untheilbare ewige und unerschaffene Gottheit und Macht oder auf eine der göttlichen Eigenschaften, besonders die unendliche Zeit und den unendlichen Raum bezogen und ist wirklich darauf bezogen worden, obgleich nur die erstere Deutung an sich eine angemessene, eine wahrhaft göttliche ist. Dem im J. 500 – 300 vor Chr. von den Brahmanen im Gegensatze zu den Buddhisten ausgebildeten Vischnu, dem Gotte „in den buntfarbigen hellen Wolken,“ dem Gotte des, blauen Himmels, wird auch eine grosse Schlange Ananta, d. i. die Schlange ohne Ende, neben dem Lotusblatte als Ruhebett zugetheilt, weil die Natur sich jährlich wie die Schlange häutet, weil der Kreislauf des Naturlebens sich endlos stets von Neuem wiederholt.2) Die sich in den Schwanz beissende, einen Kreis bildende Schlange ist daher bei den orientalischen Völkern allgemein das Symbol des ewigen Kreislaufes der Zeit oder einfach der Zeit.3) Nach Polak ruht Vischnu vor der Schöpfung auf der Schlange Adischehen, als das Bild der unermesslichen Vorzeit. In der germanischen Mythologie 1) Welker, griech. Götterlehre, II. S. 315 und 316. 2) Dunker, Geschichte des Alterthums, II. S. 211 (der ersten Ausgabe). 3) Polak, Urreligion, S. 30.
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verwandt mit der Athene der Griechen, obwohl der Name Athene nach Vielen nicht von Neith abzuleiten ist, 1) die Urmaterie, das Chaos, als ein mit Erdtheilchen vermischtes, schlammiges Wasser gedacht und die grosse Mutter genannt, weil aus ihr das Weltall hervorgegangen; 3.) die uranfängliche Zeit, Sevech, Sevek, der Kronos der Griechen, als deren Emanation oder Verkörperung die Sonne galt und die von den Aegyptern gleich dem indischen Çiwa, der Zerstörer, als eine wesentlich übelthätige Gottheit gedacht worden zu sein scheint, indem die Zeit nicht blos Alles hervorbringt, sondern auch Alles wieder zerstört, – die Zeit die Wiege und das Grab alles Lebens ist, schaffend zerstört und zerstörend schafft; 4) die unendliche Ausdehnung, der unendliche Raum, welcher das All umfasst und trägt.
Unser Ring der Ewigkeit kann nun entweder auf die untheilbare ewige und unerschaffene Gottheit und Macht oder auf eine der göttlichen Eigenschaften, besonders die unendliche Zeit und den unendlichen Raum bezogen und ist wirklich darauf bezogen worden, obgleich nur die erstere Deutung an sich eine angemessene, eine wahrhaft göttliche ist. Dem im J. 500 – 300 vor Chr. von den Brahmanen im Gegensatze zu den Buddhisten ausgebildeten Vischnu, dem Gotte „in den buntfarbigen hellen Wolken,“ dem Gotte des, blauen Himmels, wird auch eine grosse Schlange Ananta, d. i. die Schlange ohne Ende, neben dem Lotusblatte als Ruhebett zugetheilt, weil die Natur sich jährlich wie die Schlange häutet, weil der Kreislauf des Naturlebens sich endlos stets von Neuem wiederholt. 2) Die sich in den Schwanz beissende, einen Kreis bildende Schlange ist daher bei den orientalischen Völkern allgemein das Symbol des ewigen Kreislaufes der Zeit oder einfach der Zeit. 3) Nach Polak ruht Vischnu vor der Schöpfung auf der Schlange Adischehen, als das Bild der unermesslichen Vorzeit. In der germanischen Mythologie
1) Welker, griech. Götterlehre, II. S. 315 und 316.
2) Dunker, Geschichte des Alterthums, II. S. 211 (der ersten Ausgabe).
3) Polak, Urreligion, S. 30.
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