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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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erzeugt Loki, altn. lok, consummatio, d. i. nach Uhland der Endiger, das Ende aller Dinge, mit dem Riesenweibe Angrboda, Angurdoda, d. h. nach Uhland Angstbotin, aus Jötunheim auch die grosses Unheil drohende Midgardschlange, weshalb Allvater die Schlange in die tiefe See warf, welche alle Länder umgibt, wo die Schlange zu solcher Grösse erwuchs, dass sie mitten im Meere um alle Länder liegt und sich in den Schwanz beisst.1) Diese germanische Midgarschlange war offenbar ursprünglich der allesumspannende und allesumfassende unendliche Himmelsraum, der blaue Aether, das himmlische Gewässer, wie Vischnu dieses selbst ist; später wurde jedoch der Himmelsraum irdisch localisirt, das Himmelsgewässer, - nach Schwartz , Ursprung der Mythologie, S. 79, das heulende Thier des Gewittersturmes, - zum irdischen Meere, welches sich um alle Länder schlingt und in der Midgardschlange nur in seiner zerstörenden und feindlichen Wirkung gedacht ist. Aehnlich ist der griechische Poseidon, der Gott des Erdmeeres, ursprünglich der Gott des Himmelsmeeres oder Vischnu. Noch tiefer aufgefasst ist die von Loki, dem zerstörenden Weltfeuer, erzeugte Schlange nur er selbst, und er und die Schhlange werden gefesselt, um den drohenden Weltuntergang durch das Feuer der Zerstörung abzuwenden. Loki, nach Simrok von liuhan , lucere und womit lux, das Licht, Lynkeus, der weitschauende, [fremdsprachliches Material] der weitsichtbare oder weitleuchtende, Licht, Leuchten und Leben verwandt sind, ist blos das Feuer in seiner zerstörenden Wirkung und wird wegen der schwankenden oder sich schlängelnden Bewegung bei den Parsen, den Juden (z. B. Il. Könige 18, 4) und bei den Germanen mit einer Schlange verglichen, als die Schlange des Bösen symbolisirt. Im entgegengesetzten Sinne, als Symbol des Lebensfeuers erscheint die Schlange als Heilsschlange, als die Schlange des Lebens und der Gesundheit. Im wohlthätigen Sinne wird bei den Griechen Erechtheus, der Sohn der Athena, mit dem Schlangensymbole oder mit Schlangenbeinen dargestellt und erscheint überhaupt die Schlange im Cultus der Athene, der blitzenden Göttin des

1) Simrok, Mythol., S. 114 ff.

erzeugt Loki, altn. lok, consummatio, d. i. nach Uhland der Endiger, das Ende aller Dinge, mit dem Riesenweibe Angrboda, Angurdoda, d. h. nach Uhland Angstbotin, aus Jötunheim auch die grosses Unheil drohende Midgardschlange, weshalb Allvater die Schlange in die tiefe See warf, welche alle Länder umgibt, wo die Schlange zu solcher Grösse erwuchs, dass sie mitten im Meere um alle Länder liegt und sich in den Schwanz beisst.1) Diese germanische Midgarschlange war offenbar ursprünglich der allesumspannende und allesumfassende unendliche Himmelsraum, der blaue Aether, das himmlische Gewässer, wie Vischnu dieses selbst ist; später wurde jedoch der Himmelsraum irdisch localisirt, das Himmelsgewässer, – nach Schwartz , Ursprung der Mythologie, S. 79, das heulende Thier des Gewittersturmes, – zum irdischen Meere, welches sich um alle Länder schlingt und in der Midgardschlange nur in seiner zerstörenden und feindlichen Wirkung gedacht ist. Aehnlich ist der griechische Poseidon, der Gott des Erdmeeres, ursprünglich der Gott des Himmelsmeeres oder Vischnu. Noch tiefer aufgefasst ist die von Loki, dem zerstörenden Weltfeuer, erzeugte Schlange nur er selbst, und er und die Schhlange werden gefesselt, um den drohenden Weltuntergang durch das Feuer der Zerstörung abzuwenden. Loki, nach Simrok von liuhan , lucere und womit lux, das Licht, Lynkeus, der weitschauende, [fremdsprachliches Material] der weitsichtbare oder weitleuchtende, Licht, Leuchten und Leben verwandt sind, ist blos das Feuer in seiner zerstörenden Wirkung und wird wegen der schwankenden oder sich schlängelnden Bewegung bei den Parsen, den Juden (z. B. Il. Könige 18, 4) und bei den Germanen mit einer Schlange verglichen, als die Schlange des Bösen symbolisirt. Im entgegengesetzten Sinne, als Symbol des Lebensfeuers erscheint die Schlange als Heilsschlange, als die Schlange des Lebens und der Gesundheit. Im wohlthätigen Sinne wird bei den Griechen Erechtheus, der Sohn der Athena, mit dem Schlangensymbole oder mit Schlangenbeinen dargestellt und erscheint überhaupt die Schlange im Cultus der Athene, der blitzenden Göttin des

1) Simrok, Mythol., S. 114 ff.
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[67/0087] erzeugt Loki, altn. lok, consummatio, d. i. nach Uhland der Endiger, das Ende aller Dinge, mit dem Riesenweibe Angrboda, Angurdoda, d. h. nach Uhland Angstbotin, aus Jötunheim auch die grosses Unheil drohende Midgardschlange, weshalb Allvater die Schlange in die tiefe See warf, welche alle Länder umgibt, wo die Schlange zu solcher Grösse erwuchs, dass sie mitten im Meere um alle Länder liegt und sich in den Schwanz beisst. 1) Diese germanische Midgarschlange war offenbar ursprünglich der allesumspannende und allesumfassende unendliche Himmelsraum, der blaue Aether, das himmlische Gewässer, wie Vischnu dieses selbst ist; später wurde jedoch der Himmelsraum irdisch localisirt, das Himmelsgewässer, – nach Schwartz , Ursprung der Mythologie, S. 79, das heulende Thier des Gewittersturmes, – zum irdischen Meere, welches sich um alle Länder schlingt und in der Midgardschlange nur in seiner zerstörenden und feindlichen Wirkung gedacht ist. Aehnlich ist der griechische Poseidon, der Gott des Erdmeeres, ursprünglich der Gott des Himmelsmeeres oder Vischnu. Noch tiefer aufgefasst ist die von Loki, dem zerstörenden Weltfeuer, erzeugte Schlange nur er selbst, und er und die Schhlange werden gefesselt, um den drohenden Weltuntergang durch das Feuer der Zerstörung abzuwenden. Loki, nach Simrok von liuhan , lucere und womit lux, das Licht, Lynkeus, der weitschauende, _ der weitsichtbare oder weitleuchtende, Licht, Leuchten und Leben verwandt sind, ist blos das Feuer in seiner zerstörenden Wirkung und wird wegen der schwankenden oder sich schlängelnden Bewegung bei den Parsen, den Juden (z. B. Il. Könige 18, 4) und bei den Germanen mit einer Schlange verglichen, als die Schlange des Bösen symbolisirt. Im entgegengesetzten Sinne, als Symbol des Lebensfeuers erscheint die Schlange als Heilsschlange, als die Schlange des Lebens und der Gesundheit. Im wohlthätigen Sinne wird bei den Griechen Erechtheus, der Sohn der Athena, mit dem Schlangensymbole oder mit Schlangenbeinen dargestellt und erscheint überhaupt die Schlange im Cultus der Athene, der blitzenden Göttin des 1) Simrok, Mythol., S. 114 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/87>, abgerufen am 21.11.2024.