Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.und Drachengottheiten gehandelt, welche alle auf Blitz und Gewittergottheiten zurückgeführt werden. Schwartz erinnert dabei an Schillers Worte:
Die Longobarden verehrten eine Schlange als summus deus; Odhin führte die alten Schlangennamen Ofnir und Svafnir. Die alten Preussen unterhielten ihrem Protimpus eine grosse Schlange; von den Litthauern erzählt Adam von Bremen, dass sie geflügelte Drachen verehrten und ihnen Menschen opferten. Diesen Schlangencultus, sowie denjenigen der Indogermanen überhaupt, der Phönicier, Babylonier, der Aegypter, bei den Negern Afrika's, bei den Urbewohnern Amerika's u. s. w. leitet Schwartz von dem Bilde des Blitzes ab. Auch das Weltei der griechischen und indischen Mythologie, - das Schlangenei der Allentaken, der Esthen, der Kelten, - den eirunden milchweissen Opal, der einst die deutsche Königskrone geschmückt und bei Nacht geglänzt haben soll, sieht Schwartz für die ursprüngliche Frühlingssonne an. Ein (Gewitter-) Drache zierte auch die Fahnen der griechischen Helden oder diente ihnen sonst zum Feldzeichen, sowie die Fahnen der römischen Kaiser, Siegfrieds, Fasolds, der Sachsen und später die der Könige von England, bis der Drache zum Satan der Christen wird, den der heilige Georg bezwingt. Ein solcher Drache war auch der griechische Typhon, welcher bald als ein Sohn der Erde, bald der Himmelsgöttin Hera bezeichnet wird, da die Gewitterwolken von der Erde zu dem Himmel aufsteigen. Auch das wilde Heer, welches Odhin anführt, sind nur die Sturmwinde und Sturmeswolken, wie der indische Wolkengott Indra von dem Maruts begleitet wird, welche gleichfalls blosse Personificationen der Sturmwinde sind. Man dachte sich die Maruts reich mit goldenen Armspangen, hellen Waffen und leuchtenden Panzern, geschmückt, auf rehbespannten Wagen, durch die Luft fahrend. Sie lassen lauten Gesang ertönen, wobei Himmel und Erde erbeben, die Berge zittern, die und Drachengottheiten gehandelt, welche alle auf Blitz und Gewittergottheiten zurückgeführt werden. Schwartz erinnert dabei an Schillers Worte:
Die Longobarden verehrten eine Schlange als summus deus; Odhin führte die alten Schlangennamen Ofnir und Svâfnir. Die alten Preussen unterhielten ihrem Protimpus eine grosse Schlange; von den Litthauern erzählt Adam von Bremen, dass sie geflügelte Drachen verehrten und ihnen Menschen opferten. Diesen Schlangencultus, sowie denjenigen der Indogermanen überhaupt, der Phönicier, Babylonier, der Aegypter, bei den Negern Afrika’s, bei den Urbewohnern Amerika’s u. s. w. leitet Schwartz von dem Bilde des Blitzes ab. Auch das Weltei der griechischen und indischen Mythologie, – das Schlangenei der Allentaken, der Esthen, der Kelten, – den eirunden milchweissen Opal, der einst die deutsche Königskrone geschmückt und bei Nacht geglänzt haben soll, sieht Schwartz für die ursprüngliche Frühlingssonne an. Ein (Gewitter-) Drache zierte auch die Fahnen der griechischen Helden oder diente ihnen sonst zum Feldzeichen, sowie die Fahnen der römischen Kaiser, Siegfrieds, Fasolds, der Sachsen und später die der Könige von England, bis der Drache zum Satan der Christen wird, den der heilige Georg bezwingt. Ein solcher Drache war auch der griechische Typhon, welcher bald als ein Sohn der Erde, bald der Himmelsgöttin Hera bezeichnet wird, da die Gewitterwolken von der Erde zu dem Himmel aufsteigen. Auch das wilde Heer, welches Odhin anführt, sind nur die Sturmwinde und Sturmeswolken, wie der indische Wolkengott Indra von dem Maruts begleitet wird, welche gleichfalls blosse Personificationen der Sturmwinde sind. Man dachte sich die Maruts reich mit goldenen Armspangen, hellen Waffen und leuchtenden Panzern, geschmückt, auf rehbespannten Wagen, durch die Luft fahrend. Sie lassen lauten Gesang ertönen, wobei Himmel und Erde erbeben, die Berge zittern, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0091" n="71"/> und Drachengottheiten gehandelt, welche alle auf Blitz und Gewittergottheiten zurückgeführt werden. Schwartz erinnert dabei an Schillers Worte:</p> <cit rendition="#c"> <quote> <p> Unter allen Schlangen ist eine<lb/> Auf Erden nicht gezeugt,<lb/> Mit der an Schnelle keine,<lb/> An Wuth sich keine vergleicht.</p> </quote> </cit> <p> Die Longobarden verehrten eine Schlange als summus deus; Odhin führte die alten Schlangennamen Ofnir und Svâfnir. Die alten Preussen unterhielten ihrem Protimpus eine grosse Schlange; von den Litthauern erzählt Adam von Bremen, dass sie geflügelte Drachen verehrten und ihnen Menschen opferten. Diesen Schlangencultus, sowie denjenigen der Indogermanen überhaupt, der Phönicier, Babylonier, der Aegypter, bei den Negern Afrika’s, bei den Urbewohnern Amerika’s u. s. w. leitet Schwartz von dem Bilde des Blitzes ab. Auch das Weltei der griechischen und indischen Mythologie, – das Schlangenei der Allentaken, der Esthen, der Kelten, – den eirunden milchweissen Opal, der einst die deutsche Königskrone geschmückt und bei Nacht geglänzt haben soll, sieht Schwartz für die ursprüngliche Frühlingssonne an. Ein (Gewitter-) Drache zierte auch die Fahnen der griechischen Helden oder diente ihnen sonst zum Feldzeichen, sowie die Fahnen der römischen Kaiser, Siegfrieds, Fasolds, der Sachsen und später die der Könige von England, bis der Drache zum Satan der Christen wird, den der heilige Georg bezwingt. Ein solcher Drache war auch der griechische Typhon, welcher bald als ein Sohn der Erde, bald der Himmelsgöttin Hera bezeichnet wird, da die Gewitterwolken von der Erde zu dem Himmel aufsteigen. Auch das wilde Heer, welches Odhin anführt, sind nur die Sturmwinde und Sturmeswolken, wie der indische Wolkengott Indra von dem Maruts begleitet wird, welche gleichfalls blosse Personificationen der Sturmwinde sind. Man dachte sich die Maruts reich mit goldenen Armspangen, hellen Waffen und leuchtenden Panzern, geschmückt, auf rehbespannten Wagen, durch die Luft fahrend. Sie lassen lauten Gesang ertönen, wobei Himmel und Erde erbeben, die Berge zittern, die </p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0091]
und Drachengottheiten gehandelt, welche alle auf Blitz und Gewittergottheiten zurückgeführt werden. Schwartz erinnert dabei an Schillers Worte:
Unter allen Schlangen ist eine
Auf Erden nicht gezeugt,
Mit der an Schnelle keine,
An Wuth sich keine vergleicht.
Die Longobarden verehrten eine Schlange als summus deus; Odhin führte die alten Schlangennamen Ofnir und Svâfnir. Die alten Preussen unterhielten ihrem Protimpus eine grosse Schlange; von den Litthauern erzählt Adam von Bremen, dass sie geflügelte Drachen verehrten und ihnen Menschen opferten. Diesen Schlangencultus, sowie denjenigen der Indogermanen überhaupt, der Phönicier, Babylonier, der Aegypter, bei den Negern Afrika’s, bei den Urbewohnern Amerika’s u. s. w. leitet Schwartz von dem Bilde des Blitzes ab. Auch das Weltei der griechischen und indischen Mythologie, – das Schlangenei der Allentaken, der Esthen, der Kelten, – den eirunden milchweissen Opal, der einst die deutsche Königskrone geschmückt und bei Nacht geglänzt haben soll, sieht Schwartz für die ursprüngliche Frühlingssonne an. Ein (Gewitter-) Drache zierte auch die Fahnen der griechischen Helden oder diente ihnen sonst zum Feldzeichen, sowie die Fahnen der römischen Kaiser, Siegfrieds, Fasolds, der Sachsen und später die der Könige von England, bis der Drache zum Satan der Christen wird, den der heilige Georg bezwingt. Ein solcher Drache war auch der griechische Typhon, welcher bald als ein Sohn der Erde, bald der Himmelsgöttin Hera bezeichnet wird, da die Gewitterwolken von der Erde zu dem Himmel aufsteigen. Auch das wilde Heer, welches Odhin anführt, sind nur die Sturmwinde und Sturmeswolken, wie der indische Wolkengott Indra von dem Maruts begleitet wird, welche gleichfalls blosse Personificationen der Sturmwinde sind. Man dachte sich die Maruts reich mit goldenen Armspangen, hellen Waffen und leuchtenden Panzern, geschmückt, auf rehbespannten Wagen, durch die Luft fahrend. Sie lassen lauten Gesang ertönen, wobei Himmel und Erde erbeben, die Berge zittern, die
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