Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.wohl als Symbol des ihnen zu verleihenden gesunden und langen Lebens, an, wie Erichthonios in seinem Kasten mit denselben umwanden gefunden wurde; nach Preller, griech. Mythologie, I. S. 143, wäre jenes Anlegen der Schlangen erfolgt in Erinnerung der wunderbaren Geschichte des Erichthonios, aber welches war die Veranlassung zu dieser letztern Mythe? Erichthonios ist gleich allen Menschen ein Lichtgeborener, ein Feuergeborener, wie auch Mithra und Dionysos, welche daher [fremdsprachliches Material] heissen; die Schlangen sind die Symbole des Lichtes und des Feuers, des Blitzes. Auch das Asklepios-Kind ist vom Blitzglanze umflossen; es ist die Waberlohe, in welche Siegfried zur Brunhilde dringt, - es ist das Feuer, welches den Neugebornen die Unsterblichkeit und die Göttlichkeit verleiht, weshalb auch Demophon oder Triptolemos von der Demeter, Achilleus von der Thetis u. s. w. in das Feuer gelegt werden.1) Achilleus hiess daher auch [fremdsprachliches Material]. In Amerika und Ostindien werden noch jetzt die neugebornen Kinder durch das Feuer gezogen oder getragen. Schon in der griechischen Mythe weckt Asklepios die Todten wieder durch das Licht. - Die Schlange, welche sich zum Ringe auf der Ewigkeit zusammenfasst, ist der griechische [fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material], der indische oder sanskritische Varunas, die griechische Athene und Hestia, - der gestirnte Nachthimmel worin die Urmenschheit zuerst Gott, die Unendlichkeit und Ewigkeit erkannt, - der Himmel und das Himmelsfeuer, - der gute Geist, dem Schiller in der Freude das Trankopfer darbringt. Die heiligen Tempelschlangen als Symbole der Schutzgottheit, des Schutzgeistes der Stadt und des Landes stellen sich zur Seite der Hestia, dem ewigen Feuer, das in dem Tempel und in der Welt brennen soll, wie die Hausschlangen, die Hausgenien dem Herdfeuer und die Wiegen- und Kindesschlange der Seele, dem einzelnen Lebensgeiste. Dem Genius und der Hestia oder Histia, dem heiligen Herdfeuer und Herdgeiste, welche die Vereinten in der Familie, in der Stadt und in dem Staate, sowie in jeder ähnlichen Verbindung vereinte und versammelte, wurde bei den Griechen betend 1) Vergl. Schwartz, S. 122 und 123.
wohl als Symbol des ihnen zu verleihenden gesunden und langen Lebens, an, wie Erichthonios in seinem Kasten mit denselben umwanden gefunden wurde; nach Preller, griech. Mythologie, I. S. 143, wäre jenes Anlegen der Schlangen erfolgt in Erinnerung der wunderbaren Geschichte des Erichthonios, aber welches war die Veranlassung zu dieser letztern Mythe? Erichthonios ist gleich allen Menschen ein Lichtgeborener, ein Feuergeborener, wie auch Mithra und Dionysos, welche daher [fremdsprachliches Material] heissen; die Schlangen sind die Symbole des Lichtes und des Feuers, des Blitzes. Auch das Asklepios-Kind ist vom Blitzglanze umflossen; es ist die Waberlohe, in welche Siegfried zur Brunhilde dringt, – es ist das Feuer, welches den Neugebornen die Unsterblichkeit und die Göttlichkeit verleiht, weshalb auch Demophon oder Triptolemos von der Demeter, Achilleus von der Thetis u. s. w. in das Feuer gelegt werden.1) Achilleus hiess daher auch [fremdsprachliches Material]. In Amerika und Ostindien werden noch jetzt die neugebornen Kinder durch das Feuer gezogen oder getragen. Schon in der griechischen Mythe weckt Asklepios die Todten wieder durch das Licht. – Die Schlange, welche sich zum Ringe auf der Ewigkeit zusammenfasst, ist der griechische [fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material], der indische oder sanskritische Varunas, die griechische Athene und Hestia, – der gestirnte Nachthimmel worin die Urmenschheit zuerst Gott, die Unendlichkeit und Ewigkeit erkannt, – der Himmel und das Himmelsfeuer, – der gute Geist, dem Schiller in der Freude das Trankopfer darbringt. Die heiligen Tempelschlangen als Symbole der Schutzgottheit, des Schutzgeistes der Stadt und des Landes stellen sich zur Seite der Hestia, dem ewigen Feuer, das in dem Tempel und in der Welt brennen soll, wie die Hausschlangen, die Hausgenien dem Herdfeuer und die Wiegen- und Kindesschlange der Seele, dem einzelnen Lebensgeiste. Dem Genius und der Hestia oder Histia, dem heiligen Herdfeuer und Herdgeiste, welche die Vereinten in der Familie, in der Stadt und in dem Staate, sowie in jeder ähnlichen Verbindung vereinte und versammelte, wurde bei den Griechen betend 1) Vergl. Schwartz, S. 122 und 123.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0095" n="75"/> wohl als Symbol des ihnen zu verleihenden gesunden und langen Lebens, an, wie Erichthonios in seinem Kasten mit denselben umwanden gefunden wurde; nach Preller, griech. Mythologie, I. S. 143, wäre jenes Anlegen der Schlangen erfolgt in Erinnerung der wunderbaren Geschichte des Erichthonios, aber welches war die Veranlassung zu dieser letztern Mythe? Erichthonios ist gleich allen Menschen ein Lichtgeborener, ein Feuergeborener, wie auch Mithra und Dionysos, welche daher <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> heissen; die Schlangen sind die Symbole des Lichtes und des Feuers, des Blitzes. Auch das Asklepios-Kind ist vom Blitzglanze umflossen; es ist die Waberlohe, in welche Siegfried zur Brunhilde dringt, – es ist das Feuer, welches den Neugebornen die Unsterblichkeit und die Göttlichkeit verleiht, weshalb auch Demophon oder Triptolemos von der Demeter, Achilleus von der Thetis u. s. w. in das Feuer gelegt werden.<note place="foot" n="1)">Vergl. Schwartz, S. 122 und 123.<lb/></note> Achilleus hiess daher auch <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>. In Amerika und Ostindien werden noch jetzt die neugebornen Kinder durch das Feuer gezogen oder getragen. Schon in der griechischen Mythe weckt Asklepios die Todten wieder durch das Licht. – Die Schlange, welche sich zum Ringe auf der Ewigkeit zusammenfasst, ist der griechische <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>, der indische oder sanskritische Varunas, die griechische Athene und Hestia, – der gestirnte Nachthimmel worin die Urmenschheit zuerst Gott, die Unendlichkeit und Ewigkeit erkannt, – der Himmel und das Himmelsfeuer, – der gute Geist, dem Schiller in der Freude das Trankopfer darbringt. Die heiligen Tempelschlangen als Symbole der Schutzgottheit, des Schutzgeistes der Stadt und des Landes stellen sich zur Seite der Hestia, dem ewigen Feuer, das in dem Tempel und in der Welt brennen soll, wie die Hausschlangen, die Hausgenien dem Herdfeuer und die Wiegen- und Kindesschlange der Seele, dem einzelnen Lebensgeiste. Dem Genius und der Hestia oder Histia, dem heiligen Herdfeuer und Herdgeiste, welche die Vereinten in der Familie, in der Stadt und in dem Staate, sowie in jeder ähnlichen Verbindung vereinte und versammelte, wurde bei den Griechen betend </p> </div> </body> </text> </TEI> [75/0095]
wohl als Symbol des ihnen zu verleihenden gesunden und langen Lebens, an, wie Erichthonios in seinem Kasten mit denselben umwanden gefunden wurde; nach Preller, griech. Mythologie, I. S. 143, wäre jenes Anlegen der Schlangen erfolgt in Erinnerung der wunderbaren Geschichte des Erichthonios, aber welches war die Veranlassung zu dieser letztern Mythe? Erichthonios ist gleich allen Menschen ein Lichtgeborener, ein Feuergeborener, wie auch Mithra und Dionysos, welche daher _ heissen; die Schlangen sind die Symbole des Lichtes und des Feuers, des Blitzes. Auch das Asklepios-Kind ist vom Blitzglanze umflossen; es ist die Waberlohe, in welche Siegfried zur Brunhilde dringt, – es ist das Feuer, welches den Neugebornen die Unsterblichkeit und die Göttlichkeit verleiht, weshalb auch Demophon oder Triptolemos von der Demeter, Achilleus von der Thetis u. s. w. in das Feuer gelegt werden. 1) Achilleus hiess daher auch _ . In Amerika und Ostindien werden noch jetzt die neugebornen Kinder durch das Feuer gezogen oder getragen. Schon in der griechischen Mythe weckt Asklepios die Todten wieder durch das Licht. – Die Schlange, welche sich zum Ringe auf der Ewigkeit zusammenfasst, ist der griechische _ _ , der indische oder sanskritische Varunas, die griechische Athene und Hestia, – der gestirnte Nachthimmel worin die Urmenschheit zuerst Gott, die Unendlichkeit und Ewigkeit erkannt, – der Himmel und das Himmelsfeuer, – der gute Geist, dem Schiller in der Freude das Trankopfer darbringt. Die heiligen Tempelschlangen als Symbole der Schutzgottheit, des Schutzgeistes der Stadt und des Landes stellen sich zur Seite der Hestia, dem ewigen Feuer, das in dem Tempel und in der Welt brennen soll, wie die Hausschlangen, die Hausgenien dem Herdfeuer und die Wiegen- und Kindesschlange der Seele, dem einzelnen Lebensgeiste. Dem Genius und der Hestia oder Histia, dem heiligen Herdfeuer und Herdgeiste, welche die Vereinten in der Familie, in der Stadt und in dem Staate, sowie in jeder ähnlichen Verbindung vereinte und versammelte, wurde bei den Griechen betend
1) Vergl. Schwartz, S. 122 und 123.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |